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Zuschauerkritik

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Dietmar las regelmäßig, was die Dartsszene so schrieb. Er wollte wissen, was die Insider zu unseren Kommentaren sagte. Da wurde natürlich auch eine Menge Kritik in meine Richtung abgefeuert nach dem Motto: Der Paulke kennt sich nicht aus und erzählt immer wieder denselben Scheiß. Mit dieser Kritik muss man umzugehen lernen, sie ist Teil des Geschäfts. Das haben auch unsere Experten immer wieder zu spüren bekommen. Wer in der Öffentlichkeit arbeitet, wird auch von ihr kritisiert; da braucht es hin und wieder ganz einfach ein dickes Fell. Denn eines sollte nicht passieren: dass Kritik deine Arbeit zu sehr beeinflusst. Kritik lesen und für sich überprüfen ist gut, man darf sie aber nicht zu sehr an sich ranlassen. Übrigens auch nicht die positive Kritik. Shorty hatte in seiner Anfangszeit ziemlich massiv mit Kritik zu kämpfen. Viele Zuschauer bedauerten damals den Weggang von Roland Scholten. Als Tomas „Shorty“ Seyler seinen Part übernahm, wurde er am Anfang permanent mit Scholten verglichen. Jeder, der hin und wieder auf Facebook, Twitter und Co. unterwegs ist, weiß, wie harsch Beurteilungen ausfallen können. Das ging nicht selten unter die Gürtellinie und war nicht fair. Und Shorty las alles, meistens sogar während unserer Übertragung. Das ging so weit, dass er sich live im TV rechtfertigte, weil irgendjemand auf Facebook ihm ans Bein gepinkelt hatte. Ich habe ihm damals geraten, die Nachrichten und Kommentare erst nach der Sendung zu lesen, denn während der Übertragung beeinflussten sie seine Art zu kommentieren. Shortys große Stärke liegt in seiner Spontaneität, er ist nicht der große Analytiker. Als er plötzlich begann nachzudenken, ob er dieses oder jenes sagen könne, lief er Gefahr, diese Spontaneität zu verlieren. Als Reporter oder Experte kannst du es nun mal nicht allen recht machen. Gleichgültig, was in Foren oder auf Facebook-Seiten an Kommentaren geschrieben wird: Die Gruppe der kommentarfreudigen Kritiker ist eher klein im Vergleich zu den Zigtausend TV-Zuschauern insgesamt. Gerade Sportarten wie Darts überträgst du ja nicht nur für die Insider, sondern für einige Hunderttausend Zuschauer, die sich nur wenig oder auch gar nicht auskennen. Und nur über die Nicht-Experten verbesserst du die Einschaltquote. Sie sind entscheidend, wenn es darum geht, die Popularität einer kleineren Sportart zu steigern.

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