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Tomas „Shorty“ „Schleifstein“ Seyler

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Tomas „Shorty“ Seyler begann 2012 als Experte bei SPORT1. Mit ihm führe ich letztlich das fort, was wir mit Roland Scholten begonnen haben. Es darf also ruhig mal ein bisschen verrückt werden, wir bewegen uns in einer Art verbalem Gangnam Style. Aber immer nur dann, wenn es das jeweilige Match erlaubt. Ganz wichtig ist, dass der Sport im Mittelpunkt steht. Wir dürfen uns als Kommentatoren niemals über den Sport stellen. Und das passiert auch im Normalfall nicht. Sobald Matches in die entscheidenden Phasen gehen oder etwas Besonderes passiert, sind wir ganz nah am Spiel. Da fallen wir uns notfalls auch gegenseitig ins Wort, falls einer in so einem Moment abschweift. Nur wenn Zeit ist, weil ein Match sich dahinschleppt, weil Tempo fehlt, erlauben wir uns inhaltlich auch mal über andere Dinge zu sprechen. Das Leben und so. Bei Übertragungsstrecken von bis zu sechs Stunden ist das, glaube ich, auch ganz gut so.

Rückblickend würde ich sagen, dass es rund ein halbes Jahr dauerte, bis wir uns als Kommentatorenduo so richtig gefunden hatten. Da tastet man sich rein, auch wenn die Aufteilung von Beginn an klar ist. Shorty ist nah am Spiel dran, er erklärt aus dem Blickwinkel eines Spielers, schildert die Gedankenspiele der Akteure, oder auch die Rechenwege. Man benötigt Zeit, um seinen eigenen und auch einen gemeinsamen Stil zu finden. Und um seinen Emotionen freien Lauf lassen zu können, auch wenn die rote Lampe brennt und man auf Sendung ist. Irgendwann rückt der Gedanke in den Hintergrund, dass ziemlich viele Menschen zuhören. Das ist wunderbar, solange man nicht den Respekt und die Achtung vor seiner Arbeit verliert. Es braucht auch Zeit, bis man ein Gespür dafür entwickelt, wann der andere noch etwas sagen möchte. Durch kurze Blickkontakte vermeidet man, dass beide gleichzeitig sprechen, was gerade in emotionalen Momenten gar nicht so einfach ist.

Und warum ist Shorty Seyler der Schleifstein? Dieser Spitzname geht zurück auf die Weltmeisterschaft 2015. Weil in den ersten Turniertagen auf ziemlich harten Boards gespielt wurde, fielen immer wieder Darts auf den Boden, die bereits im Board steckten. Dadurch werden sie ja nicht gewertet. Shorty erzählte in solchen Momenten unheimlich gerne von Schleifsteinen, mit denen man die Spitzen anrauen solle. Er gab diese Empfehlung so lange zum Besten, bis ich ihm den zusätzlichen Spitznamen Schleifstein verpasste. Tatsächlich hat Shorty so einen Schleifstein immer in der Tasche, selbst wenn er kommentiert …

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