Читать книгу Die Stunde des Narren - Fortunato - Страница 12
Ertappt!
Оглавление»Was machst du hier?«, rief Xenia, obwohl es offensichtlich war. »Äh«, versuchte es Ludovico und machte dann weiter mit einem lang gezogenen »Ohhhh ...« Er hielt sich den Kopf mit beiden Händen, während er zu Xenia aufsah.
»Du hast gelauscht!«, hielt ihm das Mädchen vor. Mein Gott, dachte sie, er schielt ja! Tatsächlich konnte der Küchenjunge nicht gerade schauen. Eine seiner Hände wanderte nun vom Kopf zur Nase, die offenbar ebenfalls unangenehme Bekanntschaft mit der Tür gemacht hatte.
»T-t-tut mir l ...«
»Tut dir leid, ja?« Xenia wandte sich zur Küche um, beschied ihrem Großvater und dem Koch: »Ich kümmere mich um ihn, sprecht Ihr nur.« Dann schloss sie die Tür und griff sich Ludovico, um ihn von der Küche fortzuziehen. »Komm mit.«
Der Junge rappelte sich mühsam auf, stöhnte erneut und hielt sich Kopf und Nase, während Xenia ihn den Gang entlang zum Hof hinschleifte. Draußen griff sie mit beiden Händen in den Schnee und hielt ihn ihm hin. »Hier«, sagte sie, »für die Nase. Wenn du möchtest, dass sie nicht so groß wird wie die von Don Basilico, solltest du sie kühlen.«
Hastig nahm der Küchenjunge das kalte Weiß und drückte es sich ins Gesicht.
»Und wenn du nicht wie Emerald als Kerkergehilfe enden möchtest«, fuhr Xenia fort, während sie ihm eine zweite Ladung Schnee auf den Kopf drückte, »dann solltest du dir abgewöhnen, an Türen zu lauschen.«
Ludovico nickte. Er hielt den Blick gesenkt. Immerhin schielte er wohl nicht mehr. Xenia betrachtete den Jungen. Emerald war ein paar Jahre älter. Seine Kleider waren Ludovico noch etwas zu groß. Aber sie glaubte sicher sein zu können, dass Emeralds Nachfolger im Grunde ein braver Kerl war. Und falls es noch nicht ganz entschieden war, ob er zu den Guten oder zu den Bösen zählte, dann konnte man ja nachhelfen, ihn auf die richtige Seite zu ziehen. »Es sei denn ...«, fügte sie nach einem kleinen Schweigen hinzu.
Ludovico schaute überrascht auf.
»Es sei denn, du lauschst für die Richtigen ...«