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Wachsende Stilvielfalt

Die Ahr-Winzer stellen aktuell vor allem ihre 2017er Roten vor. Die Menge in diesem verlustreichen Jahrgang war knapp, doch die Weinqualität sehr gut. Ein Jahr für elegante Spätburgunder in zunehmender Stilvielfalt.

FFür die Ahr, primär ein Rotweinanbaugebiet, spielt mehr der letzte denn der aktuelle Jahrgang eine Rolle, liegen doch die meisten Weine des Jahrgangs 2018 noch im Fass. Daher soll es hier um den Jahrgang 2017 gehen. Dieser galt schon früh als schwieriges Jahr. Fröste im April und Mai bereiteten den Winzern Sorgen und hatten einen Ertragsrückgang von durchschnittlich 15 Prozent zur Folge. Dazu kamen Hagel und ein herausfordernder Sommer. Selbst Juli und August waren verregnete Monate. Dies stellte sich als Problem für frühreifende Rebsorten wie den Frühburgunder heraus. Das Wetter sowie Probleme mit der Kirschessigfliege erzwangen eine sehr selektive Lese. Doch dann kam ein warmer und sonniger September, der den spätreifenden Rebsorten wie Spätburgunder und Riesling sehr nützte. Insgesamt waren die Weine des Jahres 2017 extraktreich bei moderaten Mostgewichten. Mit 31.000 Hektolitern lag der Ertrag 21 Prozent unter dem Schnitt der letzten Jahre. Dies stellte natürlich eine ökonomische Problematik für die Winzer dar. Die Qualität der Weine, insbesondere der Spätburgunder, präsentierte sich hingegen tadellos.

Betrachtet man die angestellten Kollektionen, stellt man fest, dass die Widrigkeiten des Jahrgangs 2017 sehr gut gemeistert wurden. Das Qualitätsniveau der Spätburgunder ist auf einem konstant hohen Niveau. Die eher niedrigeren Mostgewichte kommen den Weinen zugute, diese sind eher frisch denn konzentriert. Und in einem solchen Jahrgang kommen die Handschriften der Winzer stärker zur Geltung: So zeigt sich mittlerweile eine große Bandbreite an Stilen, die unterschiedliche Interpretationen des Terroirs ermöglichen. Hier zeigt sich, dass die Ahr ein sehr hohes Qualitätsniveau erreicht hat. Noch ein bisschen mehr Innovationskraft und Risikobereitschaft, dann wird auch die Ahr bald mit der nationalen und internationalen Spitze mithalten. Die probierten Kollektionen haben gezeigt, dass das Potenzial dafür allemal da ist.


Der Rotweinwanderweg an der Ahr – einer der schönsten Weinwege Deutschlands.

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DIE AHR AUF EINEN BLICK

Geographische Lage: Im Nordwesten vom Ahrgebirge begrenzt im Schutz der Eifel

Klima: Mild und günstig in der Kölner Bucht, teilweise treibhausartig in den Steillagen

Böden: Tiefgründig und lössreich im unteren Ahrtal, steinhaltig, teilweise Schiefer und vulkanisches Gestein im mittleren Ahrtal

Rebfläche: Circa 560 Hektar, 1 Bereich, 1 Großlage, 40 Einzellagen

Rebsorten: Spätburgunder, Portugieser, Dornfelder, Riesling, Müller-Thurgau; besondere Spezialität: Frühburgunder

Geschichte: Heimat der ältesten Winzergenossenschaft der Welt, gegründet 1868

Besonderheiten: Rotweinwanderweg


Gault&Millau Weinguide Deutschland 2020

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