Читать книгу Gault&Millau Weinguide Deutschland 2020 - Gault Millau - Страница 25

Die besten Weingüter
an der Ahr

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DEUTSCHE SPITZE

Weingut Jean Stodden Rech

Weingut J.J. Adeneuer Bad Neuenahr-Ahrweiler

Weingut Deutzerhof Cossmann-Hehle Mayschoß

Weingut H. J. Kreuzberg Dernau

Weingut Meyer-Näkel Dernau

WEINGUT J.J. ADENEUER

Aufsteiger

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Max-Planck-Straße 8

(0 26 41) 3 44 73 · Fax 3 73 79

www.adeneuer.de

Inhaber: Frank & Marc Adeneuer

Kellermeister: Frank Adeneuer

Verbände: VDP

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–12.00 Uhr und 13.30–18.00 Uhr · Sa: 10.00–15.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 13 ha

Jahresproduktion: 100.000 Flaschen

Das Weingut Adeneuer gehört zu den Traditionsweingütern an der Ahr: Auf eine 500-jährige Weinbauhistorie kann die Familie zurückblicken. Und die Familiengeschichte wird weitergehen. Während Frank, der Kellermeister des Weinguts, und Marc Adeneuer, der unter anderem das sympathische Gesicht nach außen und auch Vorsitzender des VDP Regionalverbands Ahr ist, bereits seit 1984 die Geschicke des Weinguts leiten, ist mit Nadine und Tim Adeneuer die Zukunft des Familienbetriebs für eine weitere Generation gesichert. Eine Traditionslinie, die man nicht so häufig findet.

Die Weine des in Bad Neuenahr-Ahrweiler gelegenen Guts besitzen einen gewissen Kultstatus innerhalb des Anbaubereichs Ahr. Dies ist natürlich insbesondere in der Qualität der Weine verankert und darüber hinaus in einem klaren Stil, der für Wiedererkennbarkeit sorgt. Es kommt aber ein weiterer Faktor hinzu. Seit über 300 Jahren, seit 1714 genau, gehört der Familie mit der bekannten Gärkammer in Walporzheim die kleinste Einzellage an der Ahr, die mit lediglich 0,68 Hektar auch zu den kleinsten Einzellagen Deutschlands zählt. Diese terrassierte Steillage wird vom Walporzheimer Kräuterberg umschlossen und liegt eingebettet in den Hang auf einer Höhe von 110 bis 180 Metern. Hier stehen zum Teil noch wurzelechte Reben auf den Grauwacke- und Schieferverwitterungsböden. Diese sind ein natürlicher Wärmespeicher und sorgen noch nachts für höhere Temperaturen am Rebstock. Die Gärkammer ist umschlossen von Schiefermauern, und man sieht, dass sich hier zwischen Pfaffenberg und Kräuterberg einst ein Steinbruch befand. Bei diesem besonderen Mikroklima ist der Name, den die kleine Lage erhielt, nicht weiter verwunderlich. Zwei Weine keltert das Weingut aus der Gärkammer, ein Großes Gewächs und quasi einen Zweitwein, der aufgrund des VDP-Reglements seit Kurzem „Kleine Kammer“ heißt. Die Kleine Kammer begeisterte mit ihrer dunkelfruchtigen Aromatik, ihrer Rauchigkeit und etwas Fleisch, ihrer dichten Struktur. Dieser Wein ist bereits jetzt sehr schön zu trinken, wird aber sicherlich von einigen Jahren Flaschenreife profitieren. Der große Bruder zeigt sich dagegen noch verschlossen, ein Wein, der unbedingt Reife braucht. Seine Kraft und Kompaktheit belegen die hohe Qualität, die Struktur sein Potenzial – ein schlafender Riese. Das Große Gewächs Rosenthal, eine weitere Spitzenlage, präsentiert sich mit einer stärkeren Fruchtausprägung. Dieser Wein ist mit seinem leichten Schmelz hedonistischer und schon jetzt, in diesem Stadium, betörend. Mit dem Kräuterberg haben die Adeneuers ein Monument gefüllt, einen Wein von aromatischer Tiefe und großer Balance. Er bewegte uns jetzt schon – wie wird er dann erst in der Zukunft sein?

Aber Adeneuers Kollektion ist nicht nur dank der Großen Gewächse beachtenswert. Bereits der Ahrweiler Spätburgunder und der J.J. Adeneuer aus derselben Rebsorte zeigen klar den Stil des Hauses, das Spiel von Rauchigkeit und Frucht. Der J.J. Adeneuer No. 2 gehört in eine Kategorie, die gern „best buy“ genannt wird: Hier bekommt man einen typischen, aromatisch vielschichtigen Wein, der Weingut und Region treffend widerspielt. Der No. 1 geht dann eine Stufe weiter, dient als Verbindungsglied zu den Großen Gewächsen, indem hier der Ausbau im Holz forciert und der Schritt in Richtung Ausrichtung auf Langlebigkeit getan wird. Es zeigt sich, dass es eine Stringenz in der Kollektion gibt, eine Handschrift sowie präzise Qualitätssteigerungen vom Gutswein bis zum Großen Gewächs. Diese Kollektion verdeutlicht, dass das Weingut ganz sicher zur Spitze der Ahr gehört.

■ 2018Weißburgunder86
10,50 € | 12,5%
■ 2018Ahrweiler Spätburgunder87
9,50 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder88
11,50 € | 13%
■ 2017Spätburgunder J.J. Adeneuer N°289
16 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder J.J. Adeneuer N°190
25 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Spätburgunder „Kleine Kammer“90
24 € | 13,5%
■ 2017Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder Großes Gewächs92
35 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder Großes Gewächs92
35 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder Großes Gewächs94
56 € | 13,5%Dieser Wein ist wahrlich ein großes Gewächs: Die aromatische Tiefe, die Balance von Säure und Gerbstoff, die exzellente Struktur – alles ist stimmig. Dieser Wein stellt nicht nur die Spitze des Betriebs dar, er gehört auch ohne jeden Zweifel zur Spitze der Region.
■ 2018Spätburgunder Blanc de Noir86
9,50 € | 12,5%

WEINGUT GEBRÜDER BERTRAM


53507 · Dernau · Hauptstraße 3

(0 26 43) 83 14 · Fax 15 68

www.gebrueder-bertram.de

Verkauf: Mo, Mi–So: 10.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 3,1 ha

Jahresproduktion: 23.000 Flaschen

Die Brüder Christian und Markus Bertram stammen aus einer Winzerfamilie mit jahrhundertealter Weinbautradition. Der heute von ihnen geführte Betrieb wurde 1904 gegründet. Die aus Dernauer Weinbergslagen stammenden Weine werden in großen 1000-Liter-Fässern und außerdem in neuen Barriques ausgebaut. Besonders der dunkelfruchtige Frühburgunder aus dem Dernauer Hardtberg und der typisch rauchige Spätburgunder aus dem Pfarrwingert, beides Spitzenlagen des Ortes, überzeugten uns.

■ 2018Weißburgunder84
8,90 € | 13,5%
■ 2018Grauburgunder84
9,50 € | 13%
■ 2018Riesling Feinherb84
7,20 € | 10,5%
■ 2016Spätburgunder Nova84
13,80 € | 13,5%
■ 2016Fü Pläsier85
11,50 € | 13,5%
■ 2017Dernauer Hardtberg Frühburgunder86
14,80 € | 13%
■ 2016Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder87
25,50 € | 13,5%
■ 2018Spätburgunder Rosé84
7,20 € | 10,5%
■ 2018Spätburgunder Blanc de Noir85
8,90 € | 11%

WEINGUT JULIA BERTRAM

Aufsteiger BIO

53507 · Dernau · Ahrweg 20

(0 26 43) 90 33 12 · Fax 9 02 96 57

www.juliabertram.de

Inhaber: Julia Baltes (geb. Bertram)

Betriebsleiter: Julia Baltes (geb. Bertram)

Kellermeister: Julia Baltes (geb. Bertram)

Verkauf: Vinothek in Dernau, Hardtbergstraße 5 Mo–Fr: 14.00–18.00 Uhr

Sa: 10.00–17.00 Uhr

Rebfläche: 4,5 ha

Jahresproduktion: 25.000 Flaschen

Die Kollektion des Weinguts Julia Bertram hat uns nicht nur in ihrer Stringenz überzeugt, sondern auch stilistisch wie qualitativ begeistert. Nehmen wir den Ahrweiler Rosenthal exemplarisch für die Gesamtkollektion: Er präsentiert sich mit einer feinen Reduktionsnote, präziser Frucht, etwas Rauch und ohne dominante Aromen vom Holzfassausbau – elegant und doch mit Kraft am Gaumen. Die Frische des Weins kommt von der belebenden Säure und der mundwässernden Tanninstruktur. Hier zeigt sich kein klassischer Spätburgunder, dies ist ein Pinot Noir von der Ahr. Der Lesezeitpunkt wird von Julia Baltes über das Probieren der Trauben bestimmt. Es zählt die Frische. Das bewirkt diese wunderbare Lebendigkeit sowie moderate Alkoholgradationen um die 12,5 bis 13 Volumenprozent. Baltes entrappt größtenteils, nutzt jedoch je nach Jahrgang 20 bis 40 Prozent Ganztrauben, was für eine animierende Struktur und größere aromatische Komplexität sorgt. Obwohl die Weine im Holz ausgebaut werden, ist dies nur dezent merkbar, denn die Spessarteiche der Assmann-Fässer hat einen sehr geringen aromatischen Einfluss auf die Weine. Diese und viele weitere Entscheidungen führten zu einer Kollektion, die uns mit ihrem Stil begeisterte: vom frischen „Handwerk“ über die beiden sehr charakterstarken Ortsweine bis hin zu den Lagenweinen, die mit ihrer Tiefe, Komplexität und filigranen Struktur brillieren. In der Zukunft wird übrigens Julia Baltes’ Ehemann Benedikt stärker im Betrieb präsent sein. Nach fast zehn Jahren in Franken, wo er sich mit dem Weingut Benedikt Baltes einen Namen machte, werden sich die Beiden nun vorwiegend auf die Rebberge in der gemeinsamen Heimat Ahr konzentrieren.

■ 2017Spätburgunder Handwerk87
11 € | 12%
■ 2017Ahrweiler Spätburgunder89
17 € | 12,5%
■ 2017Dernauer Spätburgunder89
17 € | 12,5%
■ 2017Neuenahrer Sonnenberg Frühburgunder91
28 € | 13%
■ 2017Ahrweiler Forstberg Spätburgunder92
28 € | 12,5%
■ 2017Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder94
35 € | 13%
■ 2017Mayschosser Mönchberg Spätburgunder94
38 € | 12,5%Betörender Duft, Rauch, Waldfrucht, Kirsche und eine präzise Reduktionsnote. Am Gaumen mit Kraft, Dichte und dennoch Leichtigkeit. Mundwässernd, animierend, lang. Ein Wein mit großem Potenzial!
■ 2017Marienthaler Trotzenberg Spätburgunder91
38 € | 13%
■ 2017Dernauer Goldkaul Spätburgunder92
38 € | 12,5%
■ 2018Spätburgunder Handwerk Blanc de Noir87
11 € | 12,5%

WEINGUT BROGSITTER

53501 · Grafschaft-Gelsdorf

Max-Planck-Straße 1

(0 22 25) 91 81 11 · Fax 91 81 12

www.brogsitter.de

Inhaber: Hans-Joachim Brogsitter

Betriebsleiter: Elmar Sermann

Önologe: Elmar Sermann

Kellermeister: Markus Hallerbach

Verkauf: Mo–Fr: 8.00–20.00 Uhr

Sa: 9.00–20.00 Uhr · So: 13.00–19.00 Uhr

Rebfläche: 33 ha

Jahresproduktion: 180.000 Flaschen

Der Name Brogsitter steht für eine Familie, die mit ihrer über 400-jährigen Geschichte eine feste Größe in der deutschen Weinlandschaft ist. Ihr gehören nicht nur eines der großen deutschen Weinhandelshäuser sowie eine Kellerei, über die Brogsitter-Weine aus diversen deutschen Anbaugebieten auf den Markt kommen, sondern auch ein Weingut an der Ahr, dessen Wurzeln weit in die Geschichte zurückreichen. Das Weingut umfasst 33 Hektar, die Weinberge werden nach ökologischen und biodynamischen Prinzipien bewirtschaftet. Die Erträge hält man bei Brogsitter konsequent niedrig. Das von dem Önologen Elmar Sermann geleitete Weingut investierte in letzter Zeit in den Keller, sodass Kellermeister Markus Hallerbach mittlerweile unter anderem eine moderne Traubensortieranlage zur Verfügung steht. Somit wird nur bestes Material verarbeitet – und das merkt man den Weinen auch an. Alle Weine der angestellten Kollektion zeichnen sich durch eine animierende Saftigkeit aus. Die Roten aus den Walporzheimer Lagen sind vom Ausbau im Barrique aromatisch geprägt, der die Frucht einstweilen noch ein wenig überlagert. Schwer sind sie dadurch allerdings keineswegs, sie haben alle eine belebende Frische. Sehr gut gefiel uns auch der Grauburgunder mit seiner eher würzigen Art und einer Note von weißem Pfeffer – für diesen Preis bekommt man hier viel Wein. Der Riesling aus der Alten Lay überzeugt mit einem sehr feinen Spiel von Holzwürze und Frucht, welche an Quitte, weißen Pfirsich und Grapefruit erinnert.

■ 2018Blanc de Noir Brogsitter No. 185
7,95 € | 12,5%
■ 2018Ahrweiler Klosterberg Grauburgunder Goldkapsel87
7,95 € | 12,5%
■ 2017Walporzheimer Alte Lay Riesling Hommage89
25,80 € | 12%
■ 2017Walporzheimer Pinot Noir Ahr-Schiefer85
8,95 € | 13,5%
■ 2016Walporzheimer Pfaffenberg Frühburgunder Hommage88
25,80 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Alte Lay Spätburgunder Hommage88
25,80 € | 13,5%
■ 2016Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder Hommage89
25,80 € | 13,5%Komplexer, rauchiger, vom Barrique geprägter Duft, mit feinen ätherischen und Noten von dunklem Steinobst. Feiner Tanningrip, frisch und sehr saftig. Das ist ein sehr stimmiger, überzeugender Spätburgunder!

WEINGUT BURGGARTEN

53474 · Heppingen · Landskroner Straße 61

(0 26 41) 2 12 80 · Fax 7 92 20

www.weingut-burggarten.de

Inhaber: Paul-Michael & Heiko Schäfer

Betriebsleiter: Paul-Michael & Heiko Schäfer

Kellermeister: Paul-Michael Schäfer

Verkauf: Mo–Fr: 10.00–12.00 und 13.00–18.00 Uhr · Sa–So: 10.00–13.00 Uhr

Rebfläche: 15 ha

Jahresproduktion: 120.000 Flaschen

Nachdem letztes Jahr der Generationenwechsel erfolgreich durchgeführt wurde, kam dieses Jahr die nächste große Meldung für das Weingut Burggarten: Seit 2019 ist das Weingut der siebte Betrieb im 2017 gegründeten VDP-Regionalverband VDP.Ahr. Die angestellte Kollektion zeigt warum: Die Weine zeigen eine klare Handschrift, die Frucht ist fein, der Holzeinsatz – sowohl Fuderfässer als auch Barriques – gut auf die Weine abgestimmt. Paul-Michael Schäfers Kellerarbeit ist präzise auf die Weine und die Lagen ausgerichtet. Sein Bruder Heiko, der gemeinsam mit ihm den Betrieb leitet, kümmert sich um die Weinberge – die Kollektion zeigt, dass dort ebenfalls mit hoher Präzision gearbeitet wird. Bereits die Gutsweine sind typische Vertreter ihrer Herkunft: klare Ahr-Typizität. Mit den Ortsweinen kommt dann ein Komplexitätssprung. Der Walporzheimer Spätburgunder ist in frischerem Stil, der Neuenahrer deutlich kraftvoller ausgebaut, mit erkennbarem Fokus auf der Frucht, während der Heimersheimer etwas mehr Holz zeigt und ein wenig voluminöser am Gaumen ist. Die Lagenweine zeigen einen weiteren Qualitätssprung. Der Sonnenberg zeigt sich mit elegantem Holz und präziser Frucht. Der Schieferlay ist opulenter am Gaumen, hier spielt die rote Frucht des Spätburgunders eine dominante Rolle. Der Kräuterberg ist ein kühlerer Stil mit Grip und Tiefe. Der Burggarten „R“ schließlich ist ein Wein, der auf die Zukunft ausgerichtet ist: Noch dominiert das Holz, aber die Struktur zeigt, dass er noch zulegen wird.

■ 2018Riesling85
9,40 € | 12,5%
■ 2018Weißburgunder85
9,40 € | 12,5%
■ 2018Neuenahrer Weißburgunder86
13 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder Signatur87
14,20 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder Vulkangestein86
9,70 € | 13,5%
■ 2017Heimersheimer Spätburgunder89
20 € | 13,5%
■ 2017Neuenahrer Spätburgunder89
15 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Spätburgunder89
18 € | 13,5%
■ 2017Neuenahrer Schieferlay Spätburgunder Goldkapsel90
38 € | 13,5%
■ 2017Neuenahrer Sonnenberg Spätburgunder Goldkapsel91
26 € | 13,5%
■ 2017Heimersheimer Burggarten Spätburgunder < R > Goldkapsel92
42 € | 13,5%
■ 2017Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder Goldkapsel93
55 € | 13,5%Sehr eleganter Duft, ein exzellentes Spiel von Holz und Toasting mit sehr feiner Frucht. Der Wein hat Tiefe. Am Gaumen mit Eleganz, das Tannin zeigt Grip, wässert den Mund. Säure ist stimmig. Ein feiner, eher kühler Pinot-Stil.

WEINMANUFAKTUR DAGERNOVA

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Heerstraße 91–93

(0 26 41) 9 47 20 · Fax 94 72 94

www.dagernova.de

Anzahl der Mitglieder: 600

Betriebsleiter: Thomas Monreal & Günter Schüller

Önologe: Günter Schüller

Kellermeister: Günter Schüller

Verbände: Slow Food, Sommelier Union Deutschland

Verkauf: Dernau Mo–Fr: 8.00–18.00 Uhr

Sa–So: 10.00–18.00 Uhr

Bad Neuenahr Mo–Fr: 8.00–18.00 Uhr

Sa: 8.00–12.00 Uhr

Rebfläche: 152 ha

Jahresproduktion: 1.100.000 Flaschen

Die Winzergenossenschaft Dagernova ist mit ihrer Ausrichtung auf den Kunden sehr innovativ und orientiert sich an Konzepten, die sich in der Neuen Welt bewährt haben. Man produziert hier nicht nur Wein und organisiert Weinproben, man bietet eine eigene Erlebniswelt. Der Winzergenossenschaft gehören ein Restaurant und Weinstube, sie ist Slow-Food-Mitglied, bietet diverse Veranstaltungen an und betreibt sogar einen Weinclub, der den Mitgliedern Vorteile zusichert. So gelingt es, Menschen anzuziehen, auf sich aufmerksam zu machen und Kunden zu binden. „1200 Hände, 600 Herzen, eine Leidenschaft“, so lautet das Motto der Genossenschaft. Die 600 Mitglieder bringen 152 Hektar Weinberge in die Kooperative ein, womit diese flächenmäßig der größte Erzeuger an der Ahr ist. Die Weine werden einer vierstufigen Qualitätspyramide zugeordnet. Den Einstieg liefert die „Basis“, danach folgen „Handschrift“ sowie „Kult“ und schließlich die Spitzenkategorie, die den Namen „Einzellagen“ trägt. Dank der Größe der Genossenschaft kann auch eine große Bandbreite an Stilen und Rebsorten angeboten werden. Die angestellten Weine glänzen allesamt mit ihrer klaren Frucht und Saftigkeit. Während die „Basis“-Weine ihrem Anspruch gerecht werden, zeigen die „Einzellagen“-Weine aus dem Pfarrwingert und der Landskrone deutlich mehr Komplexität. Die Weißweine zeichnen sich ebenfalls durch sortentypische Fruchtausprägung und Frische aus.

■ 2018Weißburgunder Handschrift84
7,90 € | 12,5%
■ 2018Riesling Dagernova Feinherb85
8 €/1,0 Lit. | 11,5%
■ 2018Heimersheimer Riesling Auslese86
9,90 €/0,5 Lit. | 7,5%
■ 2016Spätburgunder Dagernova No 185
12,90 € | 13%
■ 2017Spätburgunder -J-85
9,90 € | 12%
■ 2016Dernauer Spätburgunder88
19,90 € | 14%
■ 2017Edititon -FS-88
16,90 € | 13,5%
■ 2016Dernauer Hardtberg Frühburgunder89
24,90 € | 13%Ein trinkiger Frühburgunder mit feiner Frucht und leichten Röstnoten vom Holz. Ein Wein, der nachdrücklich zeigt, wie schön Frühburgunder seien können.
■ 2017Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder89
22,90 € | 13%
■ 2017Heimersheimer Landskrone Spätburgunder89
22,90 € | 13,5%
■ 2018Spätburgunder Rosé84
6,90 € | 12,5%

WEINGUT DEUTZERHOF COSSMANN-HEHLE

53508 · Mayschoß · Deutzerwiese 2

(0 26 43) 72 64 · Fax 32 32

www.deutzerhof.de

Inhaber: Hella Hehle

Betriebsleiter: Hans-Jörg Lüchau

Kellermeister: Hans-Jörg Lüchau

Verbände: VDP, Barrique Forum

Verkauf: Mo, Di, Do, Fr: 10.00–12.00 Uhr und 13.00–17.00 Uhr · Sa: 10.00–16.00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Rebfläche: 6,75 ha

Jahresproduktion: 35.000 Flaschen

Das Weingut Deutzerhof blickt mit der Familie Cossmann auf eine bis ins Jahr 1574 reichende Tradition im Weinbau zurück. Die Familie gehörte 1868 zu den Gründungsmitgliedern der ältesten noch bestehenden Winzergenossenschaft der Welt, Mayschoß-Altenahr. 1952 trat man aus der Genossenschaft aus und vermarktete die Weine selbst – zu dieser Zeit ein sehr mutiger Schritt. Die heutige Bedeutung des Weinguts begann mit Wolfgang Hehle, der in die Familie Cossmann einheiratete. Er veränderte den Stil der Weine, orientierte sich am Burgund, arbeitete nach den Mondphasen auf Grundlage des Maria-Thun-Kalenders. Revolutionär, muss man sagen, setzt sich dies doch heute weltweit bei vielen Avantgardeweingütern durch. Familienschicksale sorgten dafür, dass Hans-Jörg Lüchau, ein Freund der Familie und dem Betrieb schon Jahre zuvor eng verbunden, seit 2014 das Weingut leitet, um es für die heranwachsende 14. Generation zu erhalten.

Diese Aufgabe, die Freundschaft, Passion und größte Verantwortung mit sich bringt, meistert Lüchau ganz hervorragend. Die Weinbergsarbeit ist penibel, damit die bestmöglichen Trauben gewonnen werden, die teilweise aus wurzelechten, sehr alten Rebstöcken stammen. Rund sieben Hektar bewirtschaftet der Deutzerhof, mit kleinsten Parzellen in Lagen in Mayschoß, wo das Weingut idyllisch am Fuße des Mönchbergs liegt, in Altenahr, Dernau, Rech, Neuenahr und Heimersheim. Das Weingut ist zwar nicht biologisch zertifiziert, richtet seine Arbeit aber weitgehend nach ökologischen Prinzipien aus. Statt zu chemischen Mitteln greift man im Notfall lieber zu Schwefel und Backpulver, wie es im biologischen Weinbau üblich ist. In einem so nördlichen Gebiet wie der Ahr bleiben jahrgangsbedingte Probleme nicht aus, die schlimmstenfalls existenzgefährdend sein können. Die Erträge des Deutzerhofs sind sehr gering, im Schnitt unter 40 Hektoliter pro Hektar. Die Weinbergsarbeit ist auf den Erhalt gesunder Trauben ausgelegt, die die phenolische Reife so früh erreichen, dass der Alkoholgehalt nicht zu hoch ist. Dies sorgt letztendlich für ausgewogene Weine im Glas. Wegen der akribischen Weinbergsarbeit ist nach strenger Selektion der Trauben eine Spontangärung möglich, wobei die Weine dank der Kellerflora und genauer Temperatursteuerung durchgären. Lüchaus Ziel sind so wenige Eingriffe wie möglich, dafür muss man eine optimierte Umgebung schaffen. Auch der biologische Säureabbau beginnt in der Regel von selbst. Für die Weine, die im Holz ausgebaut werden oder darin reifen, werden 228-Liter-Fässer zweier Küfereien aus dem Burgund genutzt. Der Einsatz der Fässer ist auf die Weine abgestimmt, denn jeder Wein spricht auf bestimmte Fässer anders an. So wird das kraftvolle, vom Schiefer geprägte Große Gewächs aus dem Altenahrer Eck in Fässern von Rousseau ausgebaut, während der feine, filigrane Spätburgunder aus dem Mayschosser Mönchberg in Fässern von Chassin reift.

Die angestellte Kollektion konnte uns wieder einmal überzeugen. Der Riesling Catharina C. besticht durch seine kompakte Struktur, Kraft und seine animierende reife Fruchtausprägung. Der Mayschosser Spätburgunder glänzt mit seiner typischen Aromenausprägung und seiner Saftigkeit. Das Frühburgunder Großes Gewächs aus dem Mönchberg zeigt sich mit einer etwas kühlen Stilistik, das Holz ist zurückhaltend und lässt der Frucht ihren Raum. Der Grand Duc Reserve vereint dann all die unterschiedlichen Stile der Großen Gewächse in einem Spiel von Kirschen, reifen Waldbeeren, Holz, Rauch und süßen Gewürzen. Seine kompakte Struktur verlangt nach langer Flaschenreife, damit er seine ganze Komplexität endgültig ausspielen kann.

■ 2018Riesling Catharina C. Alte Reben88
15 € | 12,5%
■ 2018Heimersheimer Chardonnay87
18,50 € | 13%
■ 2017Spätburgunder Caspar C.88
24 € | 13,5%
■ 2017Frühburgunder Alpha & Omega89
25 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder Grand Duc90
35 € | 14%
■ 2016Spätburgunder Grand Duc Reserve Versteigerungswein93
k.A. | 13,5%
■ 2017Mayschosser Spätburgunder87
14,50 €/1,0 Lit. | 12,5%
■ 2017Mayschosser Mönchberg Frühburgunder Großes Gewächs91
40 € | 13,5%
■ 2017Neuenahrer Kirchtürmchen Spätburgunder Großes Gewächs91
52 € | 14%
■ 2017Altenahrer Eck Spätburgunder Großes Gewächs92
57 € | 13,5%
■ 2017Mayschosser Mönchberg Spätburgunder Großes Gewächs92
52 € | 13,5%Sehr feine Pinot-Nase. Die Frucht ist präsent, aber zurückgenommen. Das Holz ist sehr elegant eingebunden. Floral, dezent frische Wiesenkräuter und Tabak. Die Säure verleiht dem Wein eine große Vitalität. Der Gerbstoff ist noch jugendlich packend. Hier kommt Pinot Noir zur Geltung, wie es sein soll.
■ 2018Saumon de l’Ahr84
16 € | 13,5%


Hans-Jörg Lüchau

WEINMANUFAKTUR HEINER

Neu!

53507 · Dernau · Schmittmannstraße 1b

(0 26 43) 9 04 78 90 · Fax 9 04 78 89

www.weinmanufaktur-heiner.de

Inhaber: Joern Heiner

Betriebsleiter: Joern Heiner

Kellermeister: David Kreuzberg

Verbände: Ahrwein

Verkauf: täglich nach Vereinbarung

Rebfläche: 1,5 ha

Jahresproduktion: 5.000 Flaschen

Joern Heiner steht hinter Heiners Weinmanufaktur, die früher Heiner und Kreuzberg hieß. Bei einer Größe von 1,5 Hektar ist „Manufaktur“ sicherlich ein treffender Begriff. Die Reben wachsen hauptsächlich in Toplagen wie dem Walporzheimer Kräuterberg und dem Dernauer Pfarrwingert. Der Fokus liegt regionstypisch natürlich auf Burgundersorten, mit 70 Prozent dominiert der Spätburgunder, gefolgt von 20 Prozent Frühburgunder. Den Rest stellen die beiden hier eher selten anzutreffenden Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot. Um eine hohe Qualität der Weine sicherzustellen, werden die Trauben von Hand gelesen und dabei selektioniert. Im Keller unterliegen sie dann der Kontrolle von Kellermeister David Kreuzberg. Die Weine werden spontan vergoren und reifen je nach Wein in kleinen Holzfässern. Auf Filtration wird weitgehend verzichtet, um die aromatische Komplexität der Weine zu erhalten. Die angestellten Weine haben uns sehr gut gefallen. Die Cuvée überzeugt mit Saftigkeit und Frucht, das Zusammenspiel der drei Rebsorten Spätburgunder, Cabernet Sauvignon und Merlot ist gut gelungen. Die Lagenweine zeigen durchweg Charakter und Herkunft. Alle drei unterscheiden sich deutlich in der Aromatik; das Holz spielt zwar eine größere Rolle, verdeckt aber nicht die Fruchtausprägung. Der Trotzenberg zeigt eine stärker rotfruchtige Ausrichtung, während der Kräuterberg sich eher etwas würziger präsentiert. Der Pfarrwingert war für uns wie eine Vermählung der besten Eigenschaften. Zum Weingut gehören übrigens zwei Ferienhäuser in Dernau und Rech.

■ 2015Frühburgunder86
20 € | 13,5%
■ 2014Cuvée Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Merlot87
10 € | 13,5%
■ 2014Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder89
35 € | 13,5%
■ 2014Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder90
40 € | 13,5%Röstnoten, Räucherspeck, dazu Schwarzkirschen und Pflaumen. Das Holz ist deutlich, aber nicht dominant. Ein kraftvoller und strukturierter Wein, jetzt wunderbar zu trinken, aber mit Potenzial für weitere Jahre.
■ 2013Marienthaler Trotzenberg Spätburgunder88
30 € | 13,5%
■ 2018Spätburgunder Blanc de Noir84
10 € | 13%

WEINGUT JOSTEN & KLEIN

53424 · Remagen · Ringofenstraße 3

(0 26 43) 90 25 50 · Fax 90 25 70

www.josten-klein.com

Inhaber: Marc Josten

Betriebsleiter: Marc Josten

Kellermeister: Marc Josten

Verkauf: nach Vereinbarung

Rebfläche: 6 ha

Jahresproduktion: 45.000 Flaschen

Nachdem Torsten Klein das Weingut und Projekt Josten & Klein verlassen hat, führt Marc Josten den Betrieb nun allein weiter. Der Name bleibt bestehen, schließlich ist er seit 2011 etabliert – warum also sollte man ihn ändern? Josten macht aus der Situation eine Tugend und richtet den Fokus auf Verkleinerung und auf eine noch stärkere Qualitätsfixierung. Einige Lagen werden nicht mehr separat ausgebaut, sondern kommen in die Ortsweine, die unter dem Namen „Glanzstück“ firmieren. Die Roten belässt Josten mittlerweile zwei Jahre im Holz, da dies seiner Erfahrung nach die Weine noch feiner werden lässt. Generell spielt der Ausbau in Holz eine große Rolle. Bereits die Glanzstück-Weine sind zu 100 Prozent im Holz ausgebaut, teils Barrique, teils Tonneau. Für die Lagenweine nutzt Josten fast ausschließlich neues Holz. Und wie die Kollektion zeigt, vertragen die Weine das wunderbar, ohne vom Holz erschlagen zu werden. Die jungen Weine brauchen Zeit, sich zu öffnen, anfänglich zeigen sie sich noch recht verschlossen. Generell wurde deutlich, dass die Weine sehr langlebig sind. Die Machart der Rotweine weist unverkennbar stärker in Richtung Pinot Noir als auf den klassischen Spätburgunder: Filigrane Art, Finesse und Eleganz zeichnen sie aus. Schon der Spätburgunder Glanzstück zeigt dies, besonders deutlich bringen es aber die beiden hervorragenden Lagenweine zum Vorschein. Der Gartenlay Sauvignon Blanc begeistert mit einem hervorragenden Spiel von Frucht und Holz, man muss an Frankreich oder Napa Valley denken. Eine sehr überzeugende Kollektion!

■ 2018Grauburgunder Schiefer85
9,90 € | 13%
■ 2017Riesling Glanzstück87
16 € | 13%
■ 2015Im Forstberg Riesling Reserve90
48 € | 13%
■ 2015Gartenlay Sauvignon Blanc Reserve91
48 € | 13,5%
■ 2016Pinot Noir Schiefer86
12,50 € | 13%
■ 2016Pinot Noir Glanzstück89
26 € | 13%
■ 2016Laacherberg Pinot Noir91
36 € | 13%
■ 2016Mönchberg Pinot Noir92
48 € | 13%Ein Wein, der eindeutig als Pinot Noir gedacht ist. Eleganz steht hier im Vordergrund, feine Frucht mit sehr gutem Holzeinsatz. Strukturiert und finessenreich. Sehr langes Finale. Hervorragend!

WEINGUT H. J. KREUZBERG

Aufsteiger

53507 · Dernau · Schmittmannstraße 30

(0 26 43) 16 91 · Fax 32 06

www.weingut-kreuzberg.de

Inhaber: Ludwig Kreuzberg & Frank Josten

Önologe: Ludwig Kreuzberg & Albert Schamaun

Verbände: VDP

Verkauf: März–Nov.: Mo–Fr: 9.00–12.00 und 13.00–18.00 Uhr, Sa–So und feiertags: 10.00–18.00 Uhr. Dez.–Feb.: Mo–Fr: 9.00–12.00 und 13.00–18.00 Uhr

Sa–So: 10.00–15.00 Uhr

Rebfläche: 9 ha

Jahresproduktion: 60.000 Flaschen

Das Weingut Kreuzberg gehört seit Jahren zu den Spitzenbetrieben an der Ahr. Wie so manches Weingut wurde es Anfang der 1950er Jahre gegründet und wuchs ganz langsam. Gerade mal 3,5 Hektar umfasste es lange Zeit. Zu dem kleinen Weingut gehört eine Straußwirtschaft, die schon seit Jahrzehnten ein Treffpunkt für Musiker ist. Im Jahr 1994 übernahm Ludwig Kreuzberg die Leitung des Weinguts, seit 2013 gemeinsam mit Frank Josten. Das Weingut wuchs auf mittlerweile neun Hektar, was nach wenig klingt, aber in den Steillagen des Ahr-Tals viel Aufwand und Arbeit zur Folge hat. In den 90er Jahren entwickelte sich Kreuzberg zu einem der besten Ahr-Weingüter. Es erhielt diverse Auszeichnungen und wurde im Jahr 2000 in den VDP aufgenommen – deutlicher lässt sich die Qualität der Weine wohl nicht zum Ausdruck bringen.

Bei Kreuzberg wird ökologisch gedacht, man betreibt integrierten Weinbau, greift auf Düngung mit Stallmist zurück und vermeidet Mineraldünger, man nutzt Strohauflagen und Rindenmulch und begrünt die Rebzeilen, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu regulieren. Schon beim Rebschnitt wird über den Ertrag die Qualität des Weins gesteuert; aus den Spitzenlagen stammen teilweise weniger als 35 Hektoliter pro Hektar. Die Trauben werden selektiv gelesen, um nur das beste Material in den Keller zu bekommen. Für die Önologie zeichnet neben Ludwig Kreuzberg auch der gebürtige Norweger Albert Schamaun verantwortlich. Schamaun studierte an der Université de Bourgogne Önologie und Biologie. Er arbeitete bei diversen Weingütern im Burgund, unter anderem bei William Fèvre und der Domaine Dujac. Nachdem er bereits verantwortlicher Önologe beim Weingut Stodden gewesen war, wechselte er zum Weingut Kreuzberg. Man sieht, Kreuzberg hat einen absoluten Burgund-Experten für sich gewinnen können.

Die Arbeit, die dieses Duo abliefert, ist beeindruckend. Die Weine haben einerseits einen unverwechselbaren Stil, den man in einer Verkostung von Ahr-Weinen auf Anhieb erkennt. Zum andern spiegeln sie sehr präzise den Lagencharakter wider. Die Güte der Weine kann man an der diesjährigen Kollektion hervorragend sehen, einer Kollektion mit Stringenz. Bereits die frischen, fokussierten Spätburgunder Gutsweine offenbaren den typischen Kreuzberg-Stil: ein kühler Burgundertypus mit dem Fokus auf Finesse. Der Spätburgunder Devonschiefer schließt sich da an, die Frucht ist zurückgenommen, das Holz fein und fein dosiert; der Wein ist animierend mit Frische und Zug. Einen Qualitätssprung bedeutet das Große Gewächs Schieferlay: Noch etwas jugendlich verschlossen, zeigt es sich kompakt und fest am Gaumen; eine anregende Tanninstruktur und ein frischer Säurebogen lassen einen sehr feinen Spätburgunder entstehen. Der Frühburgunder aus dem Hardtberg enthüllt etwas mehr Holz, Schokolade gesellt sich zur Frucht; dieser Wein braucht Zeit, um sich zu entfalten. Der Sonnenberg zeigt rauchige und speckige Noten, wobei Frucht und Holz gut aufeinander abgestimmt sind, sowie Dichte und Länge im Finale. Der Silberberg mit seinen feinen Tanninen und sehr ausgewogener Säure ist einfach hervorragend: Die Frucht kommt gut zur Geltung, das Holz ist dezent und exzellent abgestimmt. Wir finden ihn großartig! Der „Devonschiefer R“, der als Versteigerungswein angestellt wird, ist als Langläufer konzipiert. Das Holz ist hier noch recht dominant, die Frucht kommt nach langer Belüftung aber fein zur Geltung. Was hier am Gaumen passiert, deutet klar auf einen Wein hin, der in einigen Jahren einfach strahlen wird. Diese Weine sind stilistisch so einzigartig wie gut!

■ 2018Spätburgunder Blanc de Noir86
9,90 € | 12,5%
■ 2017Spätburgunder Devonschiefer R Goldkapsel Versteigerungswein93
k.A. | 13,5%
■ 2017Spätburgunder Unplugged87
15 € | 13%
■ 2017Frühburgunder C88
22 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder Devonschiefer89
22 € | 13%
■ 2017Spätburgunder86
10 € | 12,5%
■ 2017Dernauer Hardtberg Frühburgunder Großes Gewächs91
39 € | 14%
■ 2017Neuenahrer Schieferlay Spätburgunder Goldkapsel Großes Gewächs91
33 € | 14%
■ 2017Neuenahrer Sonnenberg Spätburgunder Großes Gewächs92
39 € | 13,5%
■ 2017Ahrweiler Silberberg Spätburgunder Großes Gewächs93
39 € | 13,5%Sehr feiner, eleganter Stil. Hier stimmen alle Komponenten. Balanciert, die Frucht ist fein und präzise, das Holz stützt und gibt etwas Kraft. Die Tannin- und Säurestruktur verleiht dem Wein jene Eleganz und Frische, die feine Spätburgunder auszeichnet. Der Wein bleibt lange im Finale. Wunderschön.


Frank Josten und Ludwig Kreuzberg

WEINGUT PETER KRIECHEL

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Walporzheimerstraße 85

(0 26 41) 3 61 93 · Fax 50 04

www.weingut-kriechel.de

Inhaber: Ernst, Michael & Peter Kriechel

Kellermeister: Michael Hewel

Verbände: Slow Food, Schlahrvino

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–17.00 Uhr

Sa–So: 12.00–17.00 Uhr (Jan.–März)

10.00–17.00 Uhr (Apr.–Dez.)

Rebfläche: 27,5 ha

Jahresproduktion: 260.000 Flaschen

Die ersten Rebstöcke des Weinguts wurden im Jahr 1952 von Peter Kriechel senior gepflanzt. Innerhalb von nur zwei Generationen hat es das Weingut geschafft, zu den bekannten und großen Namen an der Ahr zu gehören. Das ist keine Selbstverständlichkeit, dies ist Ausdruck von Akribie und Zielstrebigkeit. Das Weingut ist heute das größte privat geführte Weingut an der Ahr und umfasst insgesamt 27,5 Hektar Rebfläche, zum Teil in den Toplagen von Walporzheim, Marienthal, Neuenahr und Ahrweiler. Die Größe des Betriebs ermöglicht den Anbau einer beachtlichen Bandbreite an Weinen und Rebsorten. Nun jedoch möchten die Kriechels ihr Gut nicht weiter vergrößern, da sonst ihr Qualitätskonzept darunter litte; vielmehr wollen sie sich zugunsten von Toplagen lieber von schwächeren Parzellen trennen. Der Aufwand, den man hier in den Weinbergen betreibt, wird auch in der Qualität der Weine deutlich. Die Frühburgunder – das Gut ist der weltweit größte Produzent von Weinen dieser Rebsorte – zeigen eine klare Ausrichtung, die typische Frucht kommt gut zur Geltung, mit dabei ist aber immer auch eine feine Rauchigkeit. Der Marienthaler Rosenberg besticht durch aromatische Komplexität und Struktur am Gaumen. Sehr überzeugend präsentieren sich die Spätburgunder: Der Rosenthal zeigt sich saftig, mit roter Frucht und feinem Holz, der Sonnenberg kompakter, strukturierter, mit klarer Kirschfrucht und harmonischen Röstnoten. Der Kräuterberg beeindruckt durch seine Dichte, Würze und Kraft.

■ 2018Spätburgunder Blanc de Noir85
7,90 € | 12,5%
■ 2017Grauburgunder -B-86
18 € | 13%
■ 2017Walporzheimer Kräuterberg Riesling Goldkapsel89
25 € | 12,5%
■ 2016Merlot -B-85
15,50 € | 13,5%
■ 2017Frühburgunder Jubilus85
9,90 € | 13%
■ 2017Spätburgunder -S-85
9,90 € | 13,5%
■ 2017Spätburgunder -B-87
15,50 € | 13,5%
■ 2016Frühburgunder Jubilus Goldkapsel89
25 € | 13,5%
■ 2016Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder90
25 € | 13,5%
■ 2016Marienthaler Rosenberg Frühburgunder91
39 € | 13,5%
■ 2016Neuenahrer Sonnenberg Spätburgunder91
25 € | 13,5%
■ 2016Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder92
25 € | 13,5%Räucherspeck, Schwarzkirschen, würzig, mit der richtigen Kraft und Druck am Gaumen. Frucht, Holz und Würze sind sehr gut balanciert. Der Wein spiegelt die Typizität der Lage hervorragend wider.


Peter und Michael Kriechel

Gault&Millau Weinguide Deutschland 2020

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