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Gefängnisalltag

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Gerhard wurde wieder in seine Zelle gebracht, gerade noch rechtzeitig genug, um nicht das Mittagessen zu verpassen.

Es gab wieder das Gleiche wie gestern und heute morgen: Reis, grünbraunes Gemüse und Brühe…

Gerhard war so zornig, dass er den Inhalt der drei Schüsselchen, die „Quietschmann-Hinkebein“ auf die waagerechte Ablage gestellt hatte, dem grinsenden, hinkenden Faktotum auf den grauen Anzug kippte.

„Friss deinen Scheiss allein!!!,” bellte Gerhard.

Darob war er wohl sehr erbost.

Er verschwand, um nach einer Minute mit zwei Polizisten zurück zu kehren. Sie hatten keine Pistolen umhängen, aber dafür jeweils einen Schlagstock in der rechten Hand.

Einer öffnete die Tür, und beide fingen wortlos an, auf Gerhard einzuschlagen.

Gerhard liess sich sofort zu Boden fallen. Das machte die Beiden offenbar noch wütender, weil sie sich nun bücken mussten, um ihn zu treffen.

„Vielleicht schlagen die mich jetzt tot“ dachte er. „Es wäre mal interessant, was die „BLITZ“ Zeitung daraus machen würde!

‚Todesterror in Thailand’… oder ‚Panik im Paradies’!

Dann musste Gerhard wohl die Besinnung verloren haben, jedenfalls wusste er nicht mehr, was sich danach noch ereignete.

Später wachte er auf seiner Pritsche auf.

Vier Uhr nachmittags!

Am ganzen Körper hatte er Schmerzen. Die Nase hatte geblutet, aber das Blut unter der Nase und das, welches er auf der Pritsche in Kopfhöhe sah, war inzwischen getrocknet. Mehrere Stunden musste er also so da gelegen haben.

Er bewegte vorsichtig seine Gliedmassen und den Kopf, alles tat weh, aber gebrochen war offensichtlich nichts.

Vielleicht schade, denn wenn erst einmal Kontakt zur Botschaft bestehen würde, gäbe es vielleicht einen richtigen Skandal! Und vielleicht würden auch die Prügelpolizisten zur Rechenschaft gezogen werden!

Gut, dass ich das Essen dem Hinkebein über den Kittel gekippt hatte!

Das war auch nicht die feine Art – aber sein ewiges, schadenfrohes Grinsen hatte derartig genervt!

Und Brandblasen vom heissen Essen kann er unmöglich bekommen haben, denn das Essen hier war maximal lauwarm. Klar, für die Qualität des Essens hier konnte er ja auch nichts.

Ein weisser Koffer

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