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Rainer wird entlassen

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Das Essen blieb eintönig wie immer.

Gegen Abend wurde Rainer aus unserer Zelle geholt.

Etwa 30 Minuten vergingen, dann kam er strahlend zurück.

„Schluss für mich hier, ich werde entlassen! Es hat sich alles aufgeklärt!“

Seine resolute Gattin Hermine hatte sich nach vielem guten Zureden doch letztendlich die Mutter des kleinen Mädchens geschnappt, und diese, obwohl sie sich anfangs geweigert hatte, zur Polizeistation schleppen können. Dort haben beide Frauen zusammen ausgesagt, dass der Verdacht gegen Rainer absolut unbegründet war. Das Ehepaar habe sich lediglich liebevoll um die Kleine gekümmert.

Beide Frauen hatten darauf bestanden, dass Rainer unverzüglich freizulassen sei. Sie würden die Polizeistation nicht mehr verlassen.

Als Hermine auch noch gedroht hatte, den Schweizer Botschafter einzuschalten, hatten die Polizisten klein beigegeben.

„Solch eine resolute und tapfere Gattin könnte ich hier auch gebrauchen. Rainer. Auf die kannst du stolz sein! Ich beneide dich,“ sagte Gerhard zu ihm.

Gerhard freute sich für Rainer, obwohl seine eigene Zukunft hier nach wie vor ungewiss war. Es machte ihn wehmütig, als er an die kommende Zeit hier, allein in der Zelle denken musste.

Bevor der Schweizer ging, versprach er dem Deutschen noch hoch und heilig, zum Chef des Hotels Cliff Palace Resort, dem Schweizer John Brenner, zu gehen.

Dort hatte er auf Ko Chang vor seinem Kambodscha-Trip gewohnt, und dort wollten sein Neffe Chris und seine Freundin Oy ihn treffen, sobald er zurück sei. Er würde dafür sorgen, dass John beide informieren würde, was mit ihm passiert war, und wo er zu finden sei.

Er versprach ihm auch, die deutsche Botschaft in Bangkok zu informieren, und parallel die deutschen Konsulate in Pattaya, Ko Samui und Chang Mai anzurufen und dringend um Hilfe zu bitten.

Rainer war nach einer heftigen Umarmung gegangen, kehrte aber nach kurzer Zeit mit seiner Gattin Hermine wieder zurück.

Sie war sehr freundlich, und nett, und wünschte viel Glück dabei, hier bald wieder herauszukommen. Gerhard hatte von ihr den Eindruck, dass sie, wenn nötig, sehr resolut und zielbestimmt, sein könnte. Sie war, wie gesagt sehr freundlich, doch wie er sie so betrachtete, dachte er sich, dass sie durchaus in der Lage sei, wenn nötig, selbst Polizisten die Hölle heiss zu machen zu können.

Eine solche Unterstützung brauchte ich draussen!

Nach einigen aufmunternden Worten machten sich die Beiden endgültig wieder auf den Weg nach draussen in die Freiheit, aber nicht, ohne ihm noch einmal versichert zu haben, sich draussen um seinen „Fall“ kümmern zu wollen.

Jetzt fühlte er sich so gut, wie schon seit Tagen nicht mehr, und er war absolut zuversichtlich, dass sein „Fall“ in besten Händen sei. Doppelt genäht hält besser!

Aber kaum waren die Beiden gegangen, machte sich in ihm wieder die gähnende Leere breit.

Ein weisser Koffer

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