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Als es dämmerte, versammelte Debré seine Männer auf der Station. Der Zug rollte schnaufend ein, und Debré trieb seine Mannschaft durch ein Handzeichen die beiden Zugseiten entlang. Dort standen sie wartend. Und sie standen auch noch, als die Lok den leeren Zug angehängt hatte und abfuhr.

„Ich begreife es nicht“, sagte Hopkins. „Wir haben alles, jeden Wagen, oben und unten abgesucht. Er ist nicht da. Boss, ich wette, er ist gar nicht mehr hier.“

Debré sah dem davonfahrenden Zug nach und nickte. „Ich glaube, du hast recht. Sehen wir uns an, was in der Stadt ist.“

Da tauchte einer von Debrés Männern auf, die offiziell für Lily gearbeitet hatten, doch von Debré ein zweites Salär für ihre Überwachung bezogen. „Boss!“, rief der untersetzte Mann. „Ich habe eben Wallace sprechen können. Er war niedergeschlagen worden. Jetzt wissen wir auch von wem: Short! Der ist mit Lily in der Roten Lola gewesen, aber nachher ging eine Lampe kaputt und brannte den ganzen Laden an. Die Rote Lola gibt es nicht mehr, Boss. Short war dort.“

„Hopkins, sofort in die Stadt! Alle Leute mit uns! Dieser verfluchte Kerl hat uns ganz schön ‘reingelegt. Los, Jungs, alle Ställe nachsehen. Wo Pferde fehlen, sofort Bescheid geben. Tempo!“

Debré überließ jetzt Hopkins das Kommando. Er selbst nahm eines der Pferde und ritt zu seinem Büro in der Stadt, wo kurz nach ihm die ersten Männer seiner Revolvermannschaft eintrafen, um neue Befehle von Hopkins zu empfangen.

In der Stadt wimmelte es jetzt auch noch von Bahnleuten, die vom Brand angelockt worden waren, nachdem sie von der Nachtschicht an der Baustelle zurückkamen.

Die ganze Stadt geriet in helle Aufruhr, als Debrés Männer von einem Stall zum anderen gingen, um fehlende Pferde zu registrieren.

Nach zehn Minuten erschien Hopkins in Debrés elegantem Büro, das eher einem Saloon ähnelte. „Er war im Saloon Stall der Roten Lola. Zwei Pferde – ein Brauner und ein Schecke – fehlen. Der Braune gehört uns.“

„Mein Hengst Victory?“, rief Debré und sprang auf.

„Ja, Boss, Victory, und der Schecke ist ein Wallach, er gehörte Renard, aber der wird ihn nicht mehr vermissen.“

„Spuren?“

„Noch keine, aber ich habe sechs meiner besten Leute losgeschickt. Jetzt ist es hell genug; sie werden uns gleich melden, wohin die beiden sind.“

„All right, Hopkins, nun nichts wie bereithalten. Alle Mann! Was sagen die anderen in der Stadt?“

Hopkins verzog das Gesicht, als habe er Essig getrunken. „Sie sind verflucht schadenfroh, Boss, würden uns das, verflucht, gönnen, wenn uns die beiden entwischen sollten.“

„Genau das ist es. Die dürfen uns nicht entwischen. Wenn Short das schafft, werden hier einige Leute mutig!“

„Es hat sich auch schon ‘rumgesprochen, dass Guiness ein Marshal gewesen sein soll. Viele Leute hier waren von Guiness sehr beeindruckt. Der Pope hat sie alle um den Finger gewickelt.“

„Wir müssen Short haben, tot oder lebendig. Und noch etwas, Hopkins: Keine schnellen Schüsse, wenn Lily Dollar dadurch in Gefahr gerät. Wenn es jedoch nicht anders geht …“

Hopkins horchte auf, und sein Gesicht entspannte sich. „Boss, das ist ein Wort. Daran hat es ja die ganze Zeit gelegen. Wir konnten nicht an ihn heran. Jetzt ist die Sache klar. In vier Stunden, Boss, lege ich Ihnen diesen Hundesohn auf den Tisch. Das ist ein Versprechen!“

Er drückte sich den Hut tiefer in die Stirn und stürmte hinaus. Draußen dröhnte seine Stimme über die Straße: „Martins, Ladway, Gingerale! – Sofort satteln, aufsitzen, und mir nach!“

Debré seufzte, ergriff das Bild, das ihm für teures Geld ein Maler von Lilys Porträt geschaffen hatte, betrachtete die klassisch schönen Züge der Frau, wischte mit dem Ärmel den Staub vom Glas, atmete nachdenklich und hörbar ein, dann wurde sein Gesicht plötzlich zur starren Maske.

„Tut mir leid, Lily, aber ich habe keine Wahl mehr.“ Er klappte das Bild um, dass es mit der Vorderseite nach unten zu liegen kam. Dann straffte sich seine Gestalt. Er rückte seinen Revolvergurt gerade, stülpte sich einen grauen Stetson auf und verließ mit raschem Schritt sein Zimmer.

Draußen stand einer der Stallhelfer mit einem mächtigen Fuchshengst. Debré nahm dem Mann die Zügel aus der Hand, ergriff das Sattelhorn und saß auf. Dann wendete er das Tier und galoppierte die Straße nach Osten zu entlang. Weit vor sich sah er Hopkins und dessen Begleiter.

Coltpoker der Gnadenlosen: Western Sammelband 4 Romane

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