Читать книгу Coltpoker der Gnadenlosen: Western Sammelband 4 Romane - Glenn Stirling - Страница 23

16

Оглавление

Hopkins, der einen Falben ritt, und Debré auf seinem mächtigen Fuchshengst, waren viel schneller als die anderen. Nur der hagere Pete Lawson und der einstige Zureiter Martins waren mitgekommen. Ihre Pferde waren fast zuschanden geritten, als sie das Tal erreichten, wo der Pfad wieder emporführte und der Bach geradeaus weiter verlief.

Hopkins trieb sein Tier nicht mehr an, und sofort blieb der Falbe von allein stehen und soff gierig das eiskalte Wasser. Hopkins zog ihn wieder zurück, um dem Tier einen Nierenschlag zu ersparen, aber Lawson schien es egal zu sein, und er ließ sein Pferd saufen.

„Wie weiter?“, fragte Martins. „Wenn sie die Serpentinen hinauf wären, müssten wir noch einen Zipfel von ihnen gesehen haben.“ Der kleine knochige Mann spähte, die Hand schirmend über den Augen, zu den Serpentinen empor. „Ich sehe nichts.“

Debré wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Sie müssen den Bach entlang sein. Weißt du, wie es weitergeht, Hopkins?“

„Eine halbe Meile weiter ist der Bach zu Ende. Dort fällt er steil als Wasserfall in die Ebene hinab. Es gibt keinen Weg nach unten.“

„Dann hätten wir die beiden ja.“ Debré sah Hopkins an, wandte sich dann den beiden anderen zu und fragte: „Gewehre durchgeladen?“

„Alles fertig, Boss“, entgegnete Martins und zog seine nagelneue Winchester 66 aus dem Scabbard. „Jetzt kann das Ding mal zeigen, wie gut es ist.“

„Hopkins, vielleicht sollten wir noch auf die anderen warten. Die beiden gehen uns jetzt nicht mehr durch“, meinte Lawson und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Flasche. Dass es kein Wasser war, rochen die anderen gleich. Eine Wolke Alkoholduft wehte zu ihnen herüber.

Martins streckte gierig die Hand nach Lawsons Flasche aus. „Eh, mir auch einen Schluck!“

Lawson wich aus und verschloss die Flasche. „Könnte dir so passen. Ich bin kein Saloonkeeper.“

„Los, Männer, reiten wir weiter!“, sagte Debré ungeduldig. „Wer weiß, was Short noch alles einfällt, wenn wir hier untätig warten. Ich traue ihm so gut wie alles zu.“

„Nicht mehr, Boss, jetzt ist für ihn das Eis geschmolzen. Der kommt hier nie mehr weg“, behauptete Hopkins und grinste siegesgewiss. „Da müsste er Flügel haben, und als Engel ist der nicht auf die Welt gekommen. Dazu werden wir ihn aber garantiert machen. Also, Leute, sollen wir nicht doch warten, bis die anderen hier sind? Boss, ich würde es tun.“

Debré wollte davon nichts wissen. Ungeduldig erwiderte er: „Hopkins, wir sind zu viert, er ist allein. Willst du eine ganze Armee heranholen – für diesen einen Mann?“

„Ich wollte sichergehen, Boss“, erklärte Hopkins.

„Ach was! Los, Männer!“

„Was ist mit deiner Krücke von Gaul?“, fragte Martins und deutete auf Lawsons Blauschimmel. „Eh, der hat zu viel kaltes Wasser gesoffen. Der steht wie ein Sägebock!“

Lawson fluchte. „Das wird dem vergehen!“ Er trieb brutal die Sporen in die Weichen des Pferdes, dass es erschrocken lossprang, aber dennoch nicht richtig vorankam, denn seine Hinterhand schien wie gelähmt.

„Nierenschlag! Du kannst zu Fuß gehen. Der Gaul braucht eine Woche, bis er damit fertig ist. Du Rindvieh!“, keuchte Hopkins wütend. „Aber das hast du nun davon. – ‘runter von ihm, er geht keine zwanzig Schritte mehr!“

Lawson fluchte und schalt, aber es war zu spät. Er musste absitzen. In seiner Wut gab er dem bereits übel zugerichteten Pferd einen Tritt, den das wie gelähmt stehende Tier hinnehmen musste, weil es die Hinterbeine kaum noch anheben konnte.

„Lawson, du bist ein Mistkerl!“, knurrte Hopkins. „Nimm deine Knarre und komm jetzt weiter! Oder warte hier auf die anderen. Dann wissen sie wenigstens, wo wir sind. Wir schaffen es entweder zu dritt oder auch mit hundert Mann nicht. Los, der Boss will es wissen! Versuchen wir es also!“

Coltpoker der Gnadenlosen: Western Sammelband 4 Romane

Подняться наверх