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5 Besonderheiten von ACT im voll- und teilstationären Rahmen Charles Benoy, Barbara Annen und Patrick Jeger 5.1 Wozu die Arbeit mit ACT im stationären und teilstationären Rahmen? – Einführung

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Wenngleich in der psychiatrischen Versorgung ein breiter Konsens darüber besteht, möglichst ambulant vor stationär zu behandeln, ist die stationäre Behandlung weiterhin ein wichtiger Baustein in der allgemeinen psychiatrischen Versorgung und die Indikationen für intensivere integrierte psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen in einem stationären oder teilstationären Setting sind unbestritten. Nicht nur in Situationen akuter Selbst- oder Fremdgefährdung, sondern beispielsweise auch bei ausgeprägten Handlungsdefiziten, Einschränkungen in der globalen Funktionsfähigkeit, der Notwendigkeit kontinuierlicher Verhaltensbeobachtungen und/oder Alltagsbegleitungen sowie der Indikation zur akuten Entlastung des sozialen Umfeldes sind stationäre Behandlungen ausdrücklich indiziert und unverzichtbar (vgl. Benoy und Schumann 2015). Die ausgewiesene Stärke der teilstationären psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung liegt im Bereich des alltagsrelevanten Copings. Patientinnen und Patienten erlernen neue Verhaltensweisen, die sie in ihrem konkreten Lebensumfeld erproben und implementieren lernen. Die stationäre und teilstationäre Behandlung ist somit ein bedeutsamer Baustein der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung, in der die ACT zunehmend als therapeutische Grundorientierung Anwendung findet. Für ACT spricht zusätzlich zum evidenzbasierten Ätiologie- und Behandlungskonzept vor allem die transdiagnostische Herangehensweise, das flexibel handhabbare und primär auf die Förderung von Kernkompetenzen fokussierte Methodenspektrum sowie die übergreifende Anwendbarkeit auf unterschiedlichste und interdisziplinäre stationäre Behandlungskontexte (Benoy et al. 2015). Des Weiteren geht man davon aus, dass ca. 25–50 % der psychiatrischen Patientinnen und Patienten nicht in ausreichendem Maße von üblichen leitlinienkonformen Behandlungen profitieren und gerade diese sogenannten therapieresistenten Patientinnen und Patienten, die oftmals im stationären oder teilstationären Setting behandelt werden, von der alternativen ätiologischen und therapeutischen Herangehensweise von ACT profitieren können (vgl. Gloster et al. 2015).

ACT in Klinik und Tagesklinik

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