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Zauberwelt
ОглавлениеDie Zeit flog vorbei wie ein kleines Kind auf dem Schlitten im Schnee. Das kleine Mädchen lebte das unbeschwerte Leben eines Kindes. Aber der Islam berührte immer wieder seine Zauberwelt. Mal als ein kleines Gebet, mal als ein magisches Wort aus dem Munde der Erwachsenen, mal als eine Geschichte aus dem Leben Mohammeds. Auch im Bezug auf die Tierwelt tauchte hie und da eine islamische Geschichte auf. «Die Spinne ist und bleibt eklig, auch wenn sie damals Mohammed geschützt hatte», dachte das Mädchen, behielt diese Meinung aber für sich. Die Ameisen waren besser dran. Einmal sagte eine Grosstante, dass jede Ameise, die man rette, einem im Jenseits helfen würde. Das Mädchen konnte mit dem Jenseitsbegriff nicht viel anfangen, dennoch malte seine reiche Phantasie komische Bilder, z. B. alte Menschen, die in einem riesengrossen Garten mit sehr vielen Blumen über die Dattelbäume fliegen. Aber das Mädchen ahnte, dass es sich um etwas handelte, das man ernst nehmen musste. Schliesslich soll dieser Garten der Schönste sein und jede und jeder begehrte, eingelassen zu werden. «Wenn das so ist … na, dann an die Arbeit! Es wird den Ameisen geholfen!» Nachdem das Mädchen bei einer intensiven Rettungsaktion im Garten, ohne es zu bemerken, auf ein Ameisennest trat und die Ameisen sein ganzes Bein hinaufkletterten und es dazu noch bös bissen, verzichtete es dann doch auf deren zugesagte Hilfe im Jenseits.
Die innere Welt des Mädchens wurde Tag für Tag mit verschiedenen, neu erworbenen Blumen geschmückt und bereichert. Es war in eine vom Islam geprägten geistigen Welt eingebettet und bezog die für sein Gedeihen nötige Nahrung aus dieser «Quelle des Lebens.» Es war so, als ob eine wärmende, schützende Decke diese kleine, noch zierliche Welt umhüllte, so wie das grosse, weisse Kopftuch der Grossmutter.