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Der Yamato-Staat des Altertums
ОглавлениеEine Steinstele des Königs Kwanggaet’o (Hot’ae, jap. Kōtai-ō) von Kokuryŏ aus dem Jahre 414 nördlich des Yalu-Flusses berichtet, dass im Jahre 391 die Wa über das Meer gesetzt und gegen Silla und Paekche siegreich vorgegangen seien, bis sie von den Reiterkriegern Kokuryŏs bezwungen wurden. Die Gegner der oben erwähnten »Reiterkrieger-Hypothese« sehen in diesen für Japan verlustreichen Kämpfen den Anstoß, den gesamten »Reiterkrieger-Komplex« in einer Art Kulturübertragung zu übernehmen und in Japan noch auszubauen. Verglichen mit Kokuryŏ und Silla, die die soziale Organisation zentralasiatischer Reitervölker bewahrt hatten, war das stark sinisierte Paekche zu schwach, um allein zu bestehen, und schloss sich daher an Japan an, eine Allianz, die für die japanische Geschichte und Geistesgeschichte entscheidend wichtig wurde, man denke nur an die von Paekche im Sinne auch ideologischer Annäherung in die Wege geleitete Weitergabe der buddhistischen Lehre nach Japan. Ein erstes Zeichen dieser Annäherung an Japan ist das Geschenk eines »Sieben-armigen Schwertes«, einer Eisenklinge mit je drei an beiden Seiten ansetzenden Spitzen, im Jahre 372 an den japanischen Herrscher. Ein solches Objekt, laut Inschrift datiert 369, befindet sich im Isonokami-Schrein in Nara. Bereits in diesen frühen Auseinandersetzungen kamen zahlreiche Flüchtlinge, Emigranten oder Spezialisten verschiedenster Berufe nach Japan, die hier unter der Bezeichnung Kikajin integriert wurden. Nach dem im Jahre 815 kompilierten Shinsen Shoji-roku, einem Verzeichnis der Abstammungslinien von 1182 Familien und 424 Sonderlinien, stammt ein Drittel der japanischen Oberschicht des 9. Jahrhunderts ursprünglich vom Kontinent bzw. aus Korea. Familiennamen wie Aya und Hata sind repräsentativ für eine Abstammung aus Paekche resp. Silla.
Über Paekche bzw. später direkt über das Ostchinesische Meer nahm Wa/Yamato Verbindung mit dem Südhof der Song auf und trat erneut in ein tributäres Vasallenverhältnis zu China. Insbesondere die in chinesischen Quellen erwähnten »Fünf Könige von Wa« in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts, San (Gesandtschaften 413, 421, 425, 430), Chin (438), Sei (443, 451), Kō (462) und Wu (478, 479, 502) überboten sich in ihren Ersuchen um Belehnung mit einem repräsentativen Amt bzw. Titel, die ihre Stellung im Gesamtgefüge der ostasiatischen Staatenwelt hätten erhöhen können. China handhabte diese Auszeichnungen jedoch mit großer Zurückhaltung. Erst König Wu wurde schließlich 502 als »Generalissimus zur Unterwerfung des Ostens« geehrt, was sehr wahrscheinlich seinem tatsächlichen Machtanspruch gerecht wurde. Wu wird mit dem in japanischen Quellen des frühen 8. Jahrhunderts (Kōjiki und Nihongi) genannten Yūryaku identifiziert, einem als sehr kriegerisch beschriebenen Herrscher. Der Fund eines Schwertes mit gold-eingelegter Inschrift aus dem Inariyama-Kofun (Präf. Saitama, Kantō-Raum) nennt für das Jahr 471 (?) einen ō-kimi »Groß-König« Wakatakeru, ein anderer Name für Yūryaku. Ein anderes Schwert aus dem Eda Funayama-Kofun (Präf. Kumamoto, Kyūshū) gibt den gleichen Herrschernamen. Der Staat Yamato hätte also unter Wu = Yūryaku zumindest das Gebiet von Mittel-Kyūshū bis in den Kantō-Raum im Osten beherrscht und über Paekche und Mimana nach Korea ausgegriffen. 507 scheint ein Wechsel in der Dynastie stattgefunden zu haben, ein Ersetzen der »Sujin-Ōjin-Yūryaku-Linie« durch eine andere (einheimische?), das in der späteren Geschichtsschreibung nur schwach überspielt werden konnte. Der aus Gebieten nahe der nördlichen Reichsgrenze nach Yamato gebrachte »Nachfolger« Keitai versuchte mehrmals, dem Amt zu entkommen, bis ihn endlich der eigentliche Machthaber Ōtomo no Kanamura inthronisiert hatte. Dieser Vorgang zeigt deutlich, dass der Yamato-Staat von mehreren mächtigen Geschlechtern oder Sippen, uji genannt, beherrscht wurde, die in heftige Konkurrenzkämpfe um wichtige Einflussbereiche verstrickt waren. Es handelt sich um patrilinear aufgebaute und streng patriarchalisch geführte Verbände von einer Hauptoder Stammfamilie zugeordneten blutsresp. fiktiv-verwandten Familien, die eine Region kontrollierten. Sie führten sich auf eine gemeinsame Ahnengottheit ujigami zurück, deren Kult in den Händen des Sippenführers ujino-kami lag. Als Oberschicht führten sie einen Familiennamen (mit Ausnahme des Herrschergeschlechts, das bis heute ohne einen solchen ist) sowie einen erblichen Titel (kabane), der auf das Amt hinwies. Unter den uji bzw. ihnen zugeordnet waren die be, Gruppen von Bauern und Handwerkern. Eine sehr kleine Gruppe von yatsuko »Unfreien« (ca. 5 % der Bevölkerung) gehörte als Dienstboten den uji-Familien.
Je nach den herrschenden Machtverhältnissen wurden die Überlieferungslinien der einzelnen uji zu einem größeren Ganzen, der staatstragenden Ideologie und Mythologie zusammengefasst, bis schließlich der Überblick immer schwieriger wurde und 682 der Herrscher Temmu den Auftrag gab, nach chinesischem Vorbild eine Genealogie der ō-kimi (»Groß-Könige«) zu kompilieren, das Teiki (»Kaiser-Chronik«), dem das Kyūji (»[Chronik] alter Dinge«) als Sammlung von Mythen und mündlichen Überlieferungen zur Seite gestellt wurde. Diese frühen Geschichtsquellen sind verlorengegangen, wurden jedoch bei der Kompilation von Kojiki und Nihongi verwendet. Dies ist in etwa auch die Zeit, in der das koreanische Geschichtswerk Samguk-sagi und auch chinesische Quellen für 607 berichten, das Land der Wa lege Wert darauf, von nun an als Nihon (»Aufgang der Sonne«) bezeichnet zu werden – ein Zeitpunkt, der von vielen Historikern als Abschluss der japanischen Ethnogenese gesehen wird. Das den Zentralraum Yamato in der Nara-Ebene und die dort mächtigen uji-Verbände kontrollierende Herrschergeschlecht, das sich in seiner Überlieferung auf die Sonnengottheit Amaterasu (wahrscheinlich ursprünglich ein männlicher Himmelsherrscher Takagi-no-kami) zurückführte, legte großen Wert darauf, dass sich unterwerfende lokale Geschlechter entsprechend in die Mythen-Tradition Yamatos einordneten, so etwa der Raum Izumo am Japanischen Meer mit der Hauptgottheit Susanowo (Izumo-Schrein, Präf. Shimane) oder das Aso-Gebiet in Mittel-Kyūshū (Aso-Schrein, Präf. Kumamoto). Diese Familien regierten als von Yamato kontrollierte kuni-nomiyatsuko (»Provinz-Statthalter«) weiter. Manche konnten ihre lokale Machtposition bis in das Mittelalter hinein bewahren.
Nach Ausschaltung der möglicherweise vom Kontinent gekommenen, sich jedenfalls in den Kämpfen in Korea und an den japanischen Reichsgrenzen auszeichnenden »Sujin-Ōjin-Yūryaku-Linie« hatte im 6. Jahrhundert das Geschlecht der Ōtomo die eigentliche Macht im Staate, gefolgt von dem das erbliche Amt des Feldzeugmeisters innehabenden Geschlecht der Mononobe und den auf dem Feld des Rituals führenden Soga und Nakatomi, den späteren Fujiwara.
Anfang des 6. Jahrhunderts verfolgte Ōtomo no Kanamura in Korea die Politik eines Ausgleichs mit Silla, dem große Teile von Mimana übereignet wurden. Da gleichzeitig Silla gegen Paekche vorging, musste Paekche mit weiteren Teilen Mimanas gestärkt werden (512, 513). In einem jähen Politikschwenk sollte nun der Feldherr Ōmi no Kenu die japanische Herrschaft in ganz Mimana wiederherstellen, doch warf sich ihm der Provinz-Statthalter von Tsukushi (Nord-Kyūshū) und wahrscheinlich Befehlshaber der Flotte, Iwai, in den Weg. Dieser Aufstand des Iwai im Jahre 527 konnte erst nach langwierigen Kämpfen durch Mononobe no Arakai niedergeworfen werden. Im Inneren standen sich nun Ōtomo und Mononobe gegenüber. Kyūshū als Flottenbasis war geschwächt worden und Mimana trotz mehrerer neuer Ansätze nicht mehr zu halten. 562 fiel es an Silla. In dieser Zeit wurde 538 oder 552 der Buddhismus durch König Sŏngmyŏng von Paekche an den japanischen Herrscher Kimmei vermittelt. Das letzte Datum fällt zusammen mit dem nach buddhistischer Lehre errechneten Einsetzen des Endzeitalters 1500 Jahre nach Buddhas Tod, ist also wahrscheinlich konstruiert, um Japan als dem Land, das das Endzeitalter beherrscht, eine besondere Rolle zuzuschreiben. In der Auseinandersetzung, ob man diese neue Lehre aufnehmen oder ablehnen sollte, sprachen sich Mononobe und Nakatomi dagegen aus. Die Soga entschieden sich dafür und übernahmen fortan den Schutz des Buddhismus. Nicht zuletzt diese Entscheidung bedeutete den folgenden Aufstieg der uji-Sippe der Soga: 572 wurde Soga no Umako führender Minister und stürzte 587 die Mononobe. 592 ermordete er Sushun-Tennō und konnte den mit einer Soga-Frau verheirateten Prinzen Shōtoku als Regenten eines weiblichen Tennō, seiner Nichte, installieren, bevor ihn dessen Sohn Naka no Ōe, der spätere TenjiTennō, mit Unterstützung des Geschlechts der Nakatomi in dem Staatsstreich des Jahres 645 ausschaltete.
Inzwischen hatte sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel stark verändert. Zwischen 581 und 589 konnte die Sui-Dynastie China einigen und forderte die Entsendung von Tributgesandtschaften, um die Herrschaft ihres Kaisers im Inneren und Äußeren zu bekräftigen. Die Soga entsprachen der Einladung und sandten 600, 607, 609 und 614 Gesandtschaften. Als im Jahre 607 dem chinesischen Kaiser jedoch eine Botschaft gesandt wurde vom »Herrscher des Sonnen-Aufgangs« an den »Herrscher des Sonnen-Untergangs«, stellte dies einen so großen Affront dar, dass China die Annahme des Schreibens verweigerte. Kokuryŏ weigerte sich im Gegensatz zu Japan, Gesandte auszutauschen. Strafexpeditionen der Sui gegen Kokuryŏ scheiterten mehrfach unter strengen Wintern und brachten hunderttausende Verluste. Diese Niederlagen führten 618 zum Sturz der Sui durch die Tang-Dynastie. Japan scheint aus diesen Vorgängen auf eine gewisse Schwäche Chinas geschlossen zu haben. Auch als die Tang-Dynastie 645 den Angriff auf Kokuryŏ wieder aufnahm, blieb dieses Unternehmen lange erfolglos. Silla, das 654 dem japanischen Beispiel folgend den chinesischen Staatsaufbau übernommen hatte, verbündete sich daraufhin mit Tang zum Angriff auf Paekche. Trotz mehrerer Gesandtschaften an den Tang-Hof (630, 653, 659) gelang es Japan nicht, Tang zu beschwichtigen. Gleichzeitig war der YamatoStaat an seiner Nordgrenze in heftige Kämpfe verwickelt. 658 bis 660 unternahm der Feldherr Abe no Hirafu einen Feldzug gegen das Volk der Su-Shen (jap. Mishihase), die aus der Region um das heutige Wladiwostok die nordjapanischen Küsten angriffen. Dabei kämpfte er auch gegen das Volk der Emishi, wobei es sich möglicherweise um frühe Teile der späteren Ezo-Ainu handelt. Zwei Emishi wurden jedenfalls 659 dem Tang-Kaiser als Beweis japanischer Expansionserfolge präsentiert – auch dies ein nicht gerader geschickter Einfall. Im Jahre 660 fiel Paekche dem gemeinsam vorgetragenen Angriff der Tang-Dynastie und Sillas zum Opfer. Der König floh mit seinem Hof nach Japan und erhielt eine Residenz im Raum von Ōsaka, später im nördlichen Hyūga (heute Präf. Miyazaki). Der Kronprinz Paekches erhoffte sich jedoch, mit militärischer Unterstützung Japans das verlorene Reich wieder aufrichten zu können. Ein vor allem von der japanischen Flotte mit mehr als 400 Schiffen vorgetragener Angriff im Mündungsgebiet des Paekkang (jap. Hakusuki-no-e)-Flusses scheiterte in der Nacht vom 28. auf den 29. des 8. Monats 663 infolge des Unvermögens des Kommandierenden, der die an der koreanischen Küste extrem großen Unterschiede zwischen Ebbe und Flut nicht kannte. Die gesamte Flotte wurde vernichtet, Fluss und Meer waren »rot von Blut«. Erst 50 Jahre später löste eine japanische Gesandtschaft die letzten gefangenen Marinesoldaten aus chinesischer Gefangenschaft aus. Mit dem Fall Paekches und dem Verlust der Flotte fühlte sich Japan von einer bevorstehenden Invasion der Tang bedroht. Schon 664 wurde am südlichen Ausgang der Ebene von Fukuoka ein 14 m hoher und 1 km langer Wall (Mizuki) mit davorliegendem Graben gebaut, der noch bei den Mongolen-Einfällen im 13. Jahrhundert bemannt wurde. Bei Kurume baute man einen ähnlichen Wall und auf den Inseln Tsushima, Iki sowie in den Küstengebieten der Inlandsee wurden eiligst Befestigungsanlagen mit bemannten Signalfeuerstationen errichtet. Doch schon im gleichen Jahr erschien eine Gesandtschaft der Tang mit 47 Schiffen und 2000 »Gesandten« in Japan, die mehrere Jahre lang am Hofe blieb und sehr wahrscheinlich eine Politikwendung erzwungen hat. Die internen Kämpfe am Kaiserhof dürften dies widerspiegeln, bis schließlich mit dem Sieg des Temmu-Tennō 672 die Pro-Tang-Partei sich durchsetzte. Auch hier vermutet die Geschichtswissenschaft einen Wechsel der Dynastie.
Dass sich Tang-China nicht noch nachhaltiger mit Yamato auseinandersetzte, hatte seinen Grund wohl darin, dass sich der Verbündete Silla 675 gegen China wandte und die Tang siegreich aus Korea drängte. Ohne die Herrschaft über das nun geeinte Korea war für China eine Intervention in Japan nicht möglich, angesichts der freiwillig unternommenen Einordnung Japans in die Herrschaftssphäre der Hegemonialmacht China aber auch nicht notwendig. Äußeres Zeichen dieser Politik war die Teilnahme eines japanischen Gesandten an der feierlichen Zeremonie des fungshan am Berg Tai-shan auf der Shandong-Halbinsel im Jahre 666, bei der dem Himmel durch den chinesischen Herrscher die Vollendung der Unterwerfung des Erdkreises mitgeteilt wurde.
Die zahlreichen weiteren Gesandtschaften nach China (insgesamt 15 an den Tang-Hof) wurden jeweils von dem nach dem Verlust Koreas als unmittelbar dem Kaiserhof unterstehend eingerichteten »Außenamt« Dazaifu in Tsukushi (heute Präf. Fukuoka) abgefertigt. Ähnlich intensiv gestaltete sich der diplomatische Verkehr mit dem Reich Bohai (jap. Bokkai) eines sinisierten Tungusenvolkes in der Region Nordkorea-Mandschurei-Wladiwostok. Zwischen 727 und 930 wurden 35 Gesandtschaften empfangen und 13 dorthin entsandt, meist über Tsuruga und andere Orte am Japanischen Meer.
Nachdem seit 663 keine Unternehmungen in Korea mehr möglich waren, wandte sich das ganze Interesse des Yamato-Hofes der Abrundung seiner Herrschaft auf den japanischen Inseln selbst zu. Im Norden (Tōhoku-Region, Hokkaidō) traten die Emishi (vgl. Ainu enju »Mensch«, oder emush »Schwert«) als starke Gegner den Yamato-Siedlern gegenüber. 724 wurde nördlich der heutigen Stadt Sendai die starke Grenzbefestigung Taga-jō errichtet. Nach heftigen Kämpfen fiel diese jedoch 780 an die Emishi, die 789 ein japanisches Heer vernichteten. Erst die Feldzüge des Sakanoue no Tamuramaro 794–803 und 804–811 entlang der Küste des Japanischen Meeres nach Norden bis über die Tsugaru-Straße nach Hokkaidō beruhigten die nun bis an die Nordspitze Honshūs vorgeschobene Reichsgrenze. Dieser Feldherr war der erste, der 794 den später so wichtigen Titel eines sei’i-tai-shōgun (»Generalissimus zur Unterwerfung der Barbaren«) verliehen bekam. Um diese Zeit treten die Ainu auch erstmals als anthropologischer (durchaus mongoloid mit starker Ähnlichkeit zum Jōmon-Menschen) und kultureller Typ (Satsumon-Kultur) in Erscheinung.
In Süd-Kyūshū verteidigte sich das Volk der Hayahito. Es scheint sich möglicherweise um ein Fremdvolk mit austronesischer Sprache gehandelt zu haben, das von 689–805 regelmäßig die Leibwache am Herrscherhof in Yamato stellte, dort auch Musik und Tänze pantomimischer Art aufführte und Sumo-Turniere abhielt. Nach einem Aufstand 720 wurde durch das Dazaifu die Unterwerfung des Gebietes und seine Einbeziehung in den Staat der Nara-Zeit betrieben. Von den südlichen Inseln waren vereinzelt nur Yaku, Tanega und Amami-Ōshima mit Tributsendungen an den Hof und den Ise-Schrein in Erscheinung getreten. Okinawa wird im Zusammenhang mit Schiffsverschlagungen der Tang-Gesandtschaften gelegentlich erwähnt. Das chinesische Geschichtswerk Suishou berichtet wenig glaubwürdig, ein Königreich auf Okinawa habe die Aufforderung zur Tributsendung abgelehnt und sei 610 von einer riesigen Armee vernichtet, König und Bevölkerung seien als Sklaven nach China verschleppt worden. Es handelt sich bei diesem Bericht sehr wahrscheinlich um Taiwan. Danach brechen Berichte bis in das 12./13. Jahrhundert ab.
Das komplizierte und immer wieder auseinanderfallende Netzwerk der Machtverteilung unter den uji-Geschlechtern des Yamato-Hofes war am Beginn des 8. Jahrhunderts fast vollständig abgelöst worden von dem Beamtenstaat chinesischen Zuschnitts unter der nun unangefochtenen Vorrangstellung der Tennō-Dynastie.