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Früheste Menschenfunde und Paläolithikum

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Die frühesten Menschenfunde auf dem Gebiet der japanischen Inseln gehen in das Pleistozän zurück. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit vor etwa 20 000 Jahren lagen die Temperaturen bis 8 °C niedriger und der Meeresspiegel 130 m tiefer als heute. Fast das ganze Gebiet des Gelben und des Ostchinesischen Meeres lag trocken, und nur schmale Meeresarme trennten Japan von der koreanischen Halbinsel bzw. von Taiwan. Im Norden verbanden Landbrücken Hokkaido mit Sachalin sowie dem Festland. Über diese Wege erreichten Großtiere wie der nach dem deutschen Geologen Edmund Naumann benannte Ur-Elefant, Großhirsche und Mammuts Japan. Mit ihnen zogen die ersten Menschen, Angehörige der ältesten Homo-Sapiens-Gruppe Ostasiens, nach Japan. Skelettfunde vom Yamashita-Cave (Stadt Naha, Okinawa) datieren etwa 37 000 vor heute, Funde aus der »Ziegenhöhle« Pinza-abu auf der Insel Miyako etwa 26 000 vor heute, jene aus dem Steinbruch von Minatogawa (Süd-Okinawa) 22 000 vor heute. Alle diese Fundplätze haben keine Kulturartefakte geliefert. Die etwa gleich alten Knochenfunde des Hamakita-man (Hamana-See, Präf. Shizuoka) sind dagegen von Mikrolith-Werkzeugen begleitet. Neueste Funde aus der Sakitari-Höhle auf Okinawa (35 000 vor heute) haben neben Skelettresten auch den weltweit ältesten und bisher einzigen Angelhaken aus Muschelschale (23 000 vor heute) erbracht. Die Grabung von Saonetabaru auf Ishigaki im Yaeyama-Archipel hat 19 fast vollständig erhaltene Skelette eines Gräberfeldes (20 000 vor heute) erschlossen, das weltweit einzigartig ist und Fragen nach den Jenseitsvorstellungen der ältesten Homo-Sapiens-Menschen aufwirft, aber auch nach deren Seetüchtigkeit.

Mehr als 10 000 Funde von Steingeräten einer vor-keramischen Periode – in Europa würde man von Paläolithikum sprechen, doch bereitet die Übernahme der an europäischen Befunden orientierten Periodengliederung in Ostasien Schwierigkeiten – lassen sich grob in zwei »Kulturen« gliedern. Ein als älter angenommener Fundkomplex wird durch grob zubehauene Steingeräte (als chopper und chopping-tools bezeichnet) charakterisiert, wie sie zuerst 1949 am Fundort Iwajuku, Präf. Gumma, Kantō-Raum, festgestellt wurden. Ähnlichkeiten mit Funden aus der Oberen Höhle von Choukou-tien bei Beijing, vor allem aber mit dem Hoabinian-Komplex in Indochina und dem Patjitanian Javas lassen Verbindungen zu Südostasien vermuten. Datierungen sind äußerst unsicher, da Fragen der geologischen Stratifizierung umstritten sind. Der zweite, offensichtlich jüngere Komplex mit Mikrolithen, kleineren Geräten wie Klingen, Spitzen und Schabern aus Obsidian, findet sich etwa 20 000 vor heute in Hokkaidō (mit Verbindungen nach Sibirien) und überquerte 14 000 vor heute die damals sehr schmale Meeresstraße von Tsugaru nach Süden. Der europäischen Terminologie nach würde diese Fundgruppe dem oberen Paläooder dem Mesolithikum entsprechen.

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