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Lebenswelten – terra incognita im eigenen Land

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Historiker wissen es: Eine Epoche zu verstehen und zu beschreiben, gelingt erst aus dem Abstand der zweiten nachgewachsenen Generation. Fotografen wissen es: Eine Struktur wahrzunehmen und festzuhalten, bedarf des sensiblen Austarierens von Distanz und Nähe, Licht und Schatten. Psychologen wissen es: Eigenes Verhalten und Entscheiden in der Tiefe zu verstehen, gelingt nur auf dem Umweg über den Spiegel. – Wie also kann ich Lebenswelten verstehen, die zu meiner eigenen Gegenwart gehören, die ich in meiner Biografie berühre und deren eine ich stets auch teile?

Nur durch Perspektivenwechsel! Er ist notwendig, gehört aber, so leicht er scheinen mag, wohl zu den schwersten Schritten des Individuums: Ich teile mich. Ein Teil bleibt, und mit dem anderen trete ich aus mir heraus. Ich versuche, zwar mit meinen eigenen Augen, aber durch die Augen anderer und möglicherweise Fremder zu sehen. Ohne Zensuren und Ausblendungen, ohne tote Winkel und blinde Flecken, ohne Brett und Splitter. Ich entdecke terra incognita im eigenen Land, unbekannte Stämme im vertrauten Terrain. Dabei verändert sich nicht nur das Gesehene, auch der Sehende wird verändert. Horizonte tun sich auf, Einsichten stellen sich ein. – Lebenswelten. Modelle Kirchlicher Zukunft1 heißt die Publikation zum Projekt KirchGemeindePlus, mit dem Zürcherinnen und Zürcher im scheinbar Vertrauten das andere und Fremde entdecken. Dieser Aufsatz ist quasi ein Reisebericht aus der fremden Heimat. Einsichten dank Sehhilfen.

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