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kleiner, ärmer, älter

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Im Herbst 2010 erschien in Zürich das Buch Die Zukunft der Reformierten von Jörg Stolz und Edmée Ballif. Es basiert auf einer Umfeldanalyse, die der Schweizerische Evangelische Kirchenbund beim Observatoire des religions en Suisse in Lausanne in Auftrag gegeben hatte. Die Studie stellt gesellschaftliche Megatrends dar und gibt einen Überblick über kirchliche Reaktionen auf sie. Die erste Reaktion auf das Buch war die übliche: schon wieder eine Kirchenstudie? Die zweite war eine ärgerliche, hatten doch die Journalisten aus der ersten Aussage im summary gleich eine headline und einen negativen claim gemacht: kleiner, älter, ärmer. Das sei die Zukunft der Reformierten. – Eine Anleitung zur Abwicklung war nicht bestellt worden. Auch wollte niemand die ekklesiogene Depression nähren, nur noch die Dekadenz veredeln zu können.

Ich vermute, dass nur wenige Journalisten weitergelesen haben. Nach dem summary der Einleitung geht es erst richtig zur Sache. Ich fürchte, dass auch nur wenige Kirchenverantwortliche weitergelesen haben. Wo das Buch zur Sache gekommen ist, werden auch viele ermutigende Unternehmungen aufgelistet. Für alle Teile der Kirche aber gilt die Beobachtung des Observatoire, dass kaum eine Kirchgemeinde weiß, welche Schritte ihre Nachbargemeinde macht, kaum eine Landeskirche, welche Zukunftsprojekte ihre Nachbarin plant, kaum ein nationaler Kirchenbund, was die Schwestern und Brüder im Nachbarland unternehmen. Gastfreundlich wollen alle sein, nachbarschaftlich denkt fast niemand. Eigene Provinz statt alle Welt (Mk 16,15).

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