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Bekanntes und Unbekanntes

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Eine eigene Sinusstudie lohnt sich nur, wenn spezifische Fragestellungen über das hinausführen, was das Sinus-Institut nach über dreißig Jahren eigener Forschung und externen Aufträgen ohnehin schon bestens weiß. Das Institut ist aus der Politikforschung und Sozialforschung der Universität Heidelberg herausgewachsen. Es lebt von Aufträgen aus dem Profit- und Non-profit-Bereich. Ausgewertet werden sämtliche öffentlich zugängliche Daten. Jeder Auftrag, zumal von politischen, publizistischen oder kirchlichen Institutionen, generiert neues Wissen, das stets untereinander verknüpft wird. Die Datenmenge muss inzwischen gigantisch sein. Die Möglichkeit, bis in Wohnquartiere hinein die Anteile der Lebenswelten zu wissen, verblüfft.

Zürich stellte vier spezifische Anforderungen: Die erste fragt, wo eine Lebenswelt Sinn bezieht, setzt also einen weiten Religionsbegriff voraus, der nicht erst den manifesten output einer Religion, den Heiligen Kosmos, als Religion versteht, sondern bereits den anthropologischen input, das individuelle Transzendieren aus Sehnsucht nach Sinnerfüllung. Die zweite Anforderung fragt, wo eine Lebenswelt sich regelmäßig verortet, dies mithilfe der Trias aus Eigenort-Idiotopie, Sehnsuchtsort-Heterotopie und Unort-Utopie, wo sie sich also oft, selten bzw. nie aufhält, dies auch im Blick auf real aufsuchbare Zürcher Kirchen. Die dritte Anforderung fragt, welche Zeitdramaturgie die Regelwoche einer Lebenswelt prägt, einerseits im Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit, andererseits im Umgang mit Zeitfenstern wie Eigenzeit, Paarzeit, Familienzeit und Sozialzeit, dies auch im Blick auf die real gegebene kirchliche Zeitlichkeit. Die vierte Anforderung schließlich variiert den Slogan Wir sind das Volk!, indem sie wissen will, wie eine Gemeinde aussähe, wenn eine Lebenswelt sagen dürfte Wir sind die Kirche!

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