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Mut fassen für eine gesunde Zukunft

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Zum ersten Mal erleben wir, wie in modernen, hochdifferenzierten Gesellschaften bisherige Lösungen an Grenzen stoßen: Das, was in vielen Jahren und Jahrzehnten (an Strukturen, Institutionen und Prozessen) aufgebaut wurde, liefert heute nur dürftige Antworten auf Pandemien und Katastrophen, auf eine völlig veränderte Kommunikation rund um den Globus oder auf die Endlichkeit der Ressourcen. Die Wucht neuer Technologien trifft uns, ohne dass wir hinreichend darauf vorbereitet wären. Anstatt uns mutig anzupassen und mit den vielen zur Verfügung stehenden Mitteln neue Lösungen für kommende Generationen zu entwickeln, finden wir uns gewissermaßen als Gefangene unserer eigenen Welt wieder, begrenzen unser Handeln in Pfadabhängigkeiten und verlieren uns im Dschungel von Regulierungen und Bürokratie.

Es gibt kaum Rezepte und Vorbilder, wie ein friedlicher, konstruktiver Wandel von hochdifferenzierten Systemen rasch gelingen kann. Moderne Gesellschaften finden kaum noch die Kraft für tiefgreifende Reformen jenseits von Krisen. Mit der Corona-Pandemie stecken wir in einer globalen Krise, die auch noch eine Gesundheitskrise ist, mit vielen leidvollen Erfahrungen. Gerade deshalb sollten wir das außergewöhnliche Momentum für Erneuerung nicht verpassen, das in ihr liegt.

Nicht nur das Gesundheitssystem erscheint als Baustelle. Auch andere Bereiche der Gesellschaft erwecken den Eindruck, als benötigten sie beherzte Richtungswechsel – sogar in der Politik selbst sind solche Töne zu vernehmen. Immer wichtiger wird es daher, dass gute Angebote und Lösungen gefunden werden, bevor viele Bürger vor Enttäuschung über den Umsetzungsstau sich ganz vom demokratischen Prinzip abwenden und für Dialoge und Partizipation nicht mehr zur Verfügung stehen.

Die Neustart!-Bürgerdialoge der Robert Bosch Stiftung haben gezeigt: Gesundheit kann wie kaum ein anderes Thema Konsens erzielen. Sie bietet ein herausragendes Handlungsfeld, wenn es darum geht, notwendige und auch eingreifende Änderungen anzugehen. Ohne die das Gesundheitswesen umgebende Gesellschaft in den Blick zu nehmen, kann eine zukunftsgerichtete Gesundheitspolitik nicht auskommen. Umgekehrt gilt, dass sich die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts dadurch auszeichnet, dass in ihr die Gesundheit selbst zur treibenden Kraft wird.

Wir verlieren, wenn wir so weitermachen wie bisher. Wenn wir mutig vorangehen, haben wir die Chance, eine gesunde Zukunft für uns und für nachfolgende Generationen zu gewinnen.

Neustart!

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