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Prävention und Bildung

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Zum Themenfeld Prävention und Bildung wurden im Vorbereitungsworkshop folgende Fragestellungen formuliert:

Wie kann das Gesundheitssystem dazu beitragen, dass wir gar nicht erst erkranken? Wie können das System und dessen Akteure zur Gesunderhaltung beitragen?

Wie kann das Gesundheitssystem der Zukunft mehr auf Gesundheitsförderung und Prävention ausgerichtet werden?

Welche Rolle spielt die Bildung im Gesundheitsbereich? Welche Aufgaben übernehmen Bildungseinrichtungen dabei? Was brauchen wir außerhalb des Gesundheitssystems, um gesund zu bleiben?

Was soll der Staat zur Aufklärung für ein gesundes Leben beitragen?

Wie geht das Gesundheitssystem mit Eigenverantwortung um?

In den Bürgerforen entstanden insgesamt elf Ergebnisposter zu diesem Themenfeld. Einen hohen Stellenwert nahm dabei der Aspekt der Aufklärung ein: So sahen die Bürgerinnen und Bürger es als wichtig an, das Thema bereits in Kita und Schule verbindlich und flächendeckend zu etablieren. In allen fünf Bürgerforen wurde die Einführung eines neuen Schulfaches gefordert, das sich der Gesundheitserziehung widmet. Inhalte dieses Schulfaches sollten Themen wie Ernährung, Körperwahrnehmung, Bewegung, Suchtprävention und auch die Wissensvermittlung über das Gesundheitssystem selbst sein, wobei es den Teilnehmenden wichtig war, dass die Unterrichtsinhalte ständig an neue wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden. Neben Kindern und Jugendlichen sollten nach Ansicht der Bürgerinnen und Bürger aber auch Erwachsene aller Bevölkerungsschichten in eine umfassende Präventionsstrategie einbezogen werden.

Die Verhältnisse sollen so gestaltet sein, dass die gesunde Handlung im Alltag die normalste ist.

Aufklärungskampagnen und niedrigschwellige Informationsangebote würden nach Einschätzung der Bürgerinnen und Bürger einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Lebensstil und für mehr Selbstverantwortung leisten. Weiterhin messen sie verhältnispräventiven Maßnahmen eine große Hebelwirkung bei. Als Beispiele wurden hier die Einführung einer Ampelkennzeichnung für Lebensmittel, eine Zuckersteuer, die Förderung des Radfahrens und das Verbannen von Süßigkeitenautomaten aus Schulen genannt. Ein wichtiger Leitgedanke lautete in diesem Zusammenhang: „Die gesunde Handlung sollte im Alltag die normalste sein.“ Die Verhältnisse sollten also so gestaltet werden, dass es den Menschen leicht gemacht wird, die gesündeste Entscheidung zu treffen. Zudem sahen die Teilnehmenden in Anreiz- oder Bonussystemen ein mögliches Instrument der Gesundheitsförderung.

Für die praktische Umsetzung würden die Bürgerinnen und Bürgern den Menschen gern Präventionsberaterinnen und -berater zur Seite stellen. In aufklärender, koordinierender und motivierender Funktion könnten diese Präventionsberater Hilfe zur Eigeninitiative leisten. Wichtig ist auch hier ein niedrigschwelliger Zugang. Die Beratungsleistungen sollten flächendeckend verfügbar, leicht erreichbar und unabhängig sein.

Ein weiteres Präventionsthema, das insbesondere auf ältere Menschen ausgerichtet ist, wurde von den jungen Teilnehmenden des Kieler Forums eingebracht: Für Menschen mit Beeinträchtigungen oder zu erwartenden Beeinträchtigungen sollten bessere Unterstützungsangebote geschaffen werden, um ihnen einen Verbleib im häuslichen Umfeld zu ermöglichen. Die Maßnahmen könnte etwa Umbaumaßnahmen in der Wohnung, eine stärkere soziale Einbindung sowie seelischen Beistand umfassen. Denkbar wäre, dass die Präventionsberater hier Aufgaben übernehmen.

Im Rahmen der Online-Abstimmung wurde der Aspekt der Gesundheitsbildung auf Platz 1 der Top-Ten-Liste gewählt, welcher lautet: Verankerung von Gesundheitskompetenz als eigenes Fach im Bildungsplan.

Die Kernbotschaften zum Themenfeld Prävention und Bildung

Wir fordern, vor allem die Prävention zu stärken. Wir schlagen vor, in allen Schulformen Gesundheits- und Präventionsbildung als neues Schulfach einzuführen.

Um Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern, soll das neue Berufsbild eines Präventionsberaters für sämtliche Zielgruppen entwickelt werden.

Es braucht niedrigschwellige Informations- und Unterstützungsangebote, die sich an beeinträchtigte Personen sowie Angehörige vor und nach dem Eintritt des Krankheitsfalles richten.

Alltag und Lebensumfeld sollen für alle und in allen Bereichen so gestaltet werden, dass die Entscheidung für die gesündeste und nachhaltigste Alternative immer die einfachste und normalste ist – von der Ernährung über Mobilität bis zum Stressverhalten.

Neustart!

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