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TanachTanach, MischnaMischna und TalmudTalmud im Judentum (1.–6. Jh.n. Chr.)

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Das sich nach der Tempelzerstörung 70 n. Chr. neu formierende, halachische (d.h. religionsgesetzliche, rabbinische) Judentum konzentrierte sich seit der Zeit des 1.–2. Jhs. in bewusster Unterscheidung zum Christentum auf die hebräischen und aramäischen Bücher des sog. ↗︎ TanachTanach (oder Tenach). Das Kunstwort verbindet die Anfangsbuchstaben der drei Teile tôrāh („Weisung“), nəvî’îm („Propheten“) und kətuvîm (übrige „Schriften“) in dieser Reihenfolge. Insofern hat es sich in beiden Religionen etwas zu Unrecht eingebürgert, von Hebräischer Bibel (bzw. Biblia Hebraica, Hebrew Bible) zu sprechen, da „Bibel“ ein christlicher Begriff ist und die genannten Schriften auch aramäische Anteile enthalten.

Mit dem ↗︎ TanachTanach ist aber die jüdische Überlieferung nicht abgeschlossen. Die MischnaMischna (hebr. „Wiederholung“) versammelt die bis ca. 230 n. Chr. autorisierten religionsgesetzlichen Überlieferungen (hebr. Halacha „Weg“) als sog. „mündliche ToraTora“. Verfasst im sog. Mischna-Hebräisch, wurde sie in GaliläaGaliläa im Umfeld von Rabbi Jehuda ha-Nasi redigiert. Sie stellt – gemeinsam mit der parallel entstandenen Tosefta („Ergänzung“) – die Grundlage talmudischer Argumentation dar (DUBRAU 2009). Die Kommentare der Gelehrten (hebr. Gemara) ergänzten diese Grundlagen über Jahrhunderte schrittweise zum TalmudTalmud (hebr. „Lehre, Studium“), der in zwei Ausgaben vorliegt: Der Jerusalemer bzw. palästinische ↗︎ TalmudTalmud (hebr. Jeruschalmi) wird im späten 4. Jh. abgeschlossen, der wesentlich umfangreichere Babylonische ↗︎ TalmudTalmud (hebr. Bavli) erst gegen Ende des 8. Jhs., also erst in frühislamischer Zeit.

Biblisches Arbeitsbuch für Soziale Arbeit und Diakonie

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