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1.4 Biblische Texte zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Jörg Lanckau

Die Bibel ist kein Lehrbuch, kein Lexikon, keinerlei systematisches Werk. Sie ist nur darum ein „Buch“, weil neuzeitliche Handwerkskunst das Buchbinden in immer feinerer Ausführung ermöglichte. Die Bibel ist eine Bibliothek, deren Schriften wiederum aus älteren Texten bestehen, die oft mehrfach und je anders zusammengestellt und redaktionell überarbeitet wurden.

Die entstandenen Buchrollen aus Leder oder die Papyri wurden von Jüdinnen und Christinnen in unterschiedlicher Art zum gottesdienstlichen oder religionspädagogischen Gebrauch bestimmt, und in durchdacht abgestufter Weise heiliggehalten. Ihre innere Ordnung und Leserichtung spielten immer eine gewichtige Rolle. Die ↗︎ ToraTora, die fünf ersten Bücher unter der Autorität des legendären Mose bildeten das Fundament der antiken Juden und SamaritanerSamaritaner, Samariter sowie auch der frühen Christen. Für Letztere zeichneten die Evangelien wie aus allen Himmelsrichtungen das eine Antlitz des menschgewordenen Gottes. Erst alle vier Werke gemeinsam konnten die Wahrheit über Jesus Christus aussagen, und noch immer spielen diese Texte in christlichen Gottesdiensten die herausragende Rolle. Es war nie daran gedacht, die Leseordnung umzukehren. Im Gegenteil, jene Offenbarung des Johannes am Schluss des christlichen KanonsKanon, kanonisch war nicht unumstritten geblieben.

Biblisches Arbeitsbuch für Soziale Arbeit und Diakonie

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