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Expertenempfehlung zur Durchführung des interdisziplinären Assessments bei Beschwerdenpersistenz am Beispiel des unspezifischen Kreuzschmerzes (Bundesärztekammer et al. 2017)

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Ein interdisziplinäres Assessment zur weiteren Therapieempfehlung soll durchgeführt werden (Empfehlungsgrad ⇑⇑):

• nach sechs Wochen Schmerzdauer, alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und unzureichendem Therapieerfolg trotz leitliniengerechter Therapie sowie dem Vorliegen von psychosozialen und/oder arbeitsplatzbezogenen Risikofaktoren zur Chronifizierung;

• nach zwölf Wochen Schmerzdauer, alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und unzureichendem Therapieerfolg trotz leitliniengerechter Therapie;

• bei chronischen nicht-spezifischen Kreuzschmerzen mit erneuter therapieresistenter Exazerbation.

Gerade für die Planung einer multimodalen Schmerztherapie ist dieses Vorgehen sinnvoll. Dagegen steht allerdings in der Realität die mangelnde Verfügbarkeit einer solchen Vorgehensweise.

Darüber hinaus es wichtig, sogenannte »Red flags«, also gravierende Befunde mit spezifischem Handlungsbedarf, zu erkennen. In der umfassenden organbezogenen Untersuchung müssen somatische ätiologische und schmerzunterhaltende Ursachen verifiziert werden. Dies erfolgt z. B. bei Schmerzen im Wirbelsäulenbereich oder der Extremitäten über eine standardisierte neuro-orthopädische Untersuchung, und/oder entsprechend der Schmerzmanifestation im jeweiligen Fachbereich. Apparative bzw. labormedizinische Untersuchungen werden bei entsprechender Indikation durchgeführt. Eine psychologische Exploration ist bei chronifizierten Schmerzen grundlegend.

Validierte Fragebögen sollten bei der Diagnostik zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus kommt bei der Schmerzkrankheit der strukturierten Erfassung über validierte Fragebögen eine hohe Bedeutung zu, denn hierüber können die erfassten Items verglichen und auch für die Qualitätskontrolle genutzt werden. Inhalte dieser Fragebögen sind u. a. die Erfassung der Schmerzqualität und Schmerzintensität, der Funktionalität, der psychischen und sozialen Parameter bzw. Begleitumstände. Beispielhaft dafür seien Systeme wie der Deutsche Schmerzfragebogen oder auch das digital anwendbare painDETECT genannt. Für Näheres sei auf die entsprechenden Kapitel zur Diagnostik verwiesen ( Kap. 5.4.2.2).

Multimodale Schmerztherapie

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