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Das Mainzer Stadienmodell der Schmerzchronifizierung (MPSS) und der von Korff Questionnaire

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Vier Achsen zur Differenzierung des Chronifizierungsstadiums eines Schmerzpatienten werden im Mainzer Stadienmodell der Schmerzchronifizierung von Gerbershagen angeführt. Diese beinhalten den zeitlichen Verlauf, die Schmerzlokalisation, das Medikamenteneinnahmeverhalten und das Ausmaß der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens, nach denen sich drei Stadien unterscheiden lassen. Die praktische Anwendung ist bisweilen problematisch, weil nach dieser schematischen Erfassung verschiedene somatische und psychische Faktoren nicht ausreichend berücksichtigt werden und nicht differenziert werden kann, ob z. B. eine starke Inanspruchnahme des Gesundheitswesens auch iatrogen oder durch eine unzureichende bzw. ineffektive Behandlung bedingt ist. Daher empfiehlt es sich, neben dem MPSS diese fehlenden Aspekte mit Hilfe weiterer Assessment-Werkzeuge zu erfassen. Allerdings existiert trotz der genannten Einschränkungen im deutschsprachigen Raum kein alternatives Erfassungsinstrument des Chronifizierungsstadiums (Wurmthaler et al. 1996, DGN et al. 2007).

In der Schmerzgraduierung nach von Korff werden schmerzbedingte Funktionsbeeinträchtigungen abgestuft dargestellt, wodurch neben dem Chronifizierungsstadium der Aspekt der Leistungsfähigkeit eingebracht wird (von Korff et al. 1992).

Als problematisch wurde bei beiden Erfassungsinstrumenten die Subjektivität der auf den Patientenangaben beruhenden Einschätzungen kritisiert. Andererseits kann sich die Diagnostik von Schmerz per se naturgemäß nur auf subjektive Angaben beziehen, weshalb diese Kritik nur auf den ersten Blick berechtigt ist. Dennoch wird daraus klar, dass neben der Erfassung eines Stadiums und Schweregrades einer schmerzbedingten Beeinträchtigung die Erfassung weiterer Merkmale erforderlich ist.4

So müssen sowohl die somatischen als auch psychischen Befunde in die Diagnostik einbezogen werden. Insbesondere müssen das Ausmaß einer möglichen Somatisierung oder Erkrankungsbefunde wie Angst, Depression oder »Stress« erfasst werden.

Multimodale Schmerztherapie

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