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Bio-psycho-soziale Ursachen für chronische Schmerzen

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Die Chronifizierung von Schmerzen unterliegt multifaktoriellen Entstehungsmechanismen, die bereits in Kapitel 3.1 ausführlich dargestellt wurden ( Kap. 3.1). Zusammengefasst können folgende Faktoren als besonders relevant für eine Schmerzchronifizierung gelten: anhaltende nozizeptive Schmerzen, die Entwicklung neuropathischer Schmerzen, Veränderungen in der Signalvermittlung im peripheren und zentralen Nervensystem, als auch auf zellulärer, immunologischer, genetischer, epigenetischer und umweltbezogener Ebene. Darüber hinaus spielen psychologische, psychosoziale und psychiatrische Einflussfaktoren eine wichtige Rolle (Edwards et al. 2016, Heinricher 2016).

Behandlungsansätze müssen sowohl die Verhinderung oder Prävention einer Chronifizierung ( Kap. 13.4) als auch – bei bereits bestehender Chronifizierung – die individuellen Entstehungsmechanismen, die pathophysiologischen und phänotypischen Veränderungen berücksichtigen. Sowohl die Diagnostik als auch die Therapie muss das gesamte Spektrum der Schmerzerkrankung berücksichtigen.

Die durch vielfältige Auslöser bedingten oder multifaktoriellen Entstehungsmechanismen, durch die chronische Schmerzen generiert werden, zeigen individuell starke Unterschiede und Charakteristika. Sie werden in das sog. bio-psycho-soziale Schmerzmodell eingeordnet, welches für chronische Erkrankungen allgemein 1977 von Engel beschrieben wurde (Engel 1977, 1981). Das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell gilt auch für den chronischen Schmerz: Der gesamte Mensch wird in seiner Integrität inklusive seiner Umgebung durch chronische Schmerzen beeinträchtigt. Chronische Schmerzen involvieren körperliche, psychische, verhaltensbedingte und soziale Aspekte. Die individuelle Entwicklung chronischer Schmerzen ist von zahlreichen Chronifizierungsfaktoren abhängig und kann in einer erheblich beeinträchtigenden Schmerzerkrankung münden (Hauser et al. 2014) ( Abb. 3.3).

Multimodale Schmerztherapie

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