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2.2. Fremdsprachenlehrerausbildung für einen auf Mehrsprachigkeit zielenden Fremdsprachenunterricht

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Ein auf Mehrsprachigkeitsförderung gerichteter Fremdsprachenunterricht erfordert eine Verständigung über das, was wir mit ‚Mehrsprachigkeit‘ meinen: Denken wir an die Beherrschung zweier oder mehr schulischer Fremdsprachen oder haben wir auch und vielleicht vor allem eine ausgangskulturell geprägte Mehrsprachigkeit im Auge? Aktuelle schuldemographische Entwicklungen lassen es geraten erscheinen, beide Formen bei unseren curricularen Überlegungen zu bedenken (↗ Art. 110). Dies sollte in der Summe zu Konzepten für die Ausbildung fremdsprachlicher Lehrkräfte führen, in der die folgenden Aspekte einen integrativen Bestandteil darstellen sollten, die hier allerdings nur schlagwortartig benannt werden können. Angehende Fremdsprachenlehrkräfte sollten

 eine Einheit über Grundsätze des Fremdsprachenlernens absolvieren,

 eigene Lernerfahrungen bei der Aneignung einer für sie neuen Fremdsprache systematisch reflektieren lernen (vgl. dazu schon Meißner et al. 2001),

 forschendes Lehren und Lernen für Mehrsprachigkeit theoretisch durchdringen und praktisch umsetzen,

 sich mit Fragen der Alphabetisierung und ihren Folgen für das Fremdsprachenlernen beschäftigen,

 einen Überblick über kulturspezifische Elemente des Lernens erhalten,

 damit vertraut gemacht werden, die (sprachlichen) Primärerfahrungen von Schülern und Schülerinnen zu ermitteln und in den unterrichtlichen Lehr- und Lernprozess zu integrieren,

 lernen, bei den Schülerinnen und Schülern Offenheit, Selbständigkeit und Eigentätigkeit lernerangemessen zu fördern (vorzugsweise in Kooperationsveranstaltungen mit Pädagogen und Psychologen),

 in Kooperation mit Sprachwissenschaftlern und Fremdsprachendidaktikern erfahren und reflektieren, welche Beschreibungsmöglichkeiten es für vergleichbare sprachliche Erscheinungen in unterschiedlichen Sprachen gibt.

Selbstverständlich muss darüber hinaus eine so orientierte Lehrerausbildung literatur- und landeskundliches Grundlagenwissenlandeskundliches Grundlagenwissenu. Mehrsprachigkeit (↗ Art. 35, 42) in seiner Bedeutung für die Förderung von Mehrsprachigkeit enthalten. Die curriculare Gewichtung aller genannten inhaltlichen Themen wäre noch detailliert zu entwickelnCurricula. Die Benennung dieser Themen sollte lediglich die Richtung andeuten, in die bei der konzeptionellen Entwicklung zu denken ist. Es sollte dabei deutlich geworden sein, dass die unterrichtliche Fokussierung auf Mehrsprachigkeit zu einem anderen Fremdsprachenunterricht führt; deren Sicherstellung sollte auf einer systematischen und wissenschaftlich abgesicherten Grundlage und unter möglichst großer Berücksichtigung von in der ersten Ausbildungsphase verankerten Anteilen eigenen unterrichtlichen und forschenden Handelns durch die angehenden Fremdsprachenlehrkräfte erfolgen. Der Vorschlag abstrahiert bewusst von Aussagen über die Dauer der Ausbildung nicht zuletzt angesichts eines ständig sich steigernden Anforderungskatalogs für Schule und Unterricht.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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