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3.1. Anforderungen an die Lehrerausbildung als Bedingungen für die Förderung sprachenübergreifenden Lernens und der Sprachlernkompetenz

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Sprachenübergreifende Spracharbeit verlangt von den Lehrkräften im Prinzip, dass sie möglichst eindeutig die Sprachlernprozesse ihrer Schülerinnen und Schüler erkennen, analysieren und dem Unterricht zuführen (können). Es kommt also nicht nur darauf an, formale Fehler zu benennen (zur Disambiguierung offener Sprachfragen erfüllt dies durchaus seinen Zweck), sondern deren Entstehung mit Blick auf die mentalen Prozesse de Lerner nachzuvollziehen. Hierzu ist die Fähigkeit erforderlich, entsprechende Strategien und Formate zielführend einzusetzen: Laut-Denk-ProtokollLaut-Denk-Protokoll, Analysen zur Erschließung zielsprachlicher Strukturen bzw. zum intelligent guessing, Erstellung und Überprüfung der lernersprachlichen HypothesengrammatikHypothesengrammatik(en), diagnostisches Schreibendiagnostisches Schreiben u.a.m. (↗ Art. 71, 84, 85) sowie Mehrsprachigkeit zu testen (↗ Art. 83). Was die sprachlichen Schemata (TransferbasenTransferbasen) angeht, so werden diese von den lernerseitig vorhandenen Sprachenkenntnissen gestellt: deutsche Mutter- oder Zweitsprache, Englisch, oft Französisch oder Latein und weitere sowie den schon vorhandenen Kenntnissen der Zielsprache. Eine Öffnung zu den MigrantensprachenMigrantensprachen ist erwünscht.

Dem von der Europäischen Union definierten mehrsprachigen Minimummehrsprachiges Minimum kann lehrseitig zumindest tendenziell entsprochen werden, wenn neben der deutschen Sprache die gängigen SchulfremdsprachenSchulfremdsprachen den Lehrkräften in ihren Grundzügen bekannt sind, so dass sie TransferbasenTransferbasen aus den voraus gelehrten Sprachen erkennen und nutzen können. (Natürlich ist eine weiter gehende Sprachenkenntnis wünschbar.) Dies verlangt die Integration zumindest eines entsprechenden Moduls in die Ausbildung der Ersten Phase bzw. ein verstärktes Angebot einschlägiger Fortbildungen für Lehrende der deutschen Mutter- oder Zweitsprache und der Fremdsprachen. Hilfreich hierbei sind neben den EuroComEuroCom-Konzepten (↗ Art. 67; 68) ein Gesamtsprachencurriculum (↗ Art. 14), das die einzelzielsprachlichen nicht ersetzt, sondern im Sinne der Mehrsprachigkeit ergänzt.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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