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2. Problemaufriss

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Verschiedene Facetten der Mehrsprachigkeit und Mehrkulturalität werden in erziehungswissenschaftlichen und fremdsprachendidaktischen Diskursen seit den 1990er Jahren diskutiert (↗ Art. 16, 17). Diese Debatten haben, wie die Beiträge in diesem Handbuch zusammenfassend sichtbar machen, zu einer differenzierten und umfangreichen Auseinandersetzung mit der Thematik geführt, die nicht nur in wissenschaftlichen Publikationen sichtbar wird, sondern auch in Lehr- und LernmaterialienLehr- und Lernmaterialien (↗ Art. 46) oder in curricularen TextenCurricula aufgegriffen wurde und darüber hinaus Einfluss auf die Lehrerbildung ausgeübt hat.

Dabei gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Sprachdidaktiken, auch in Bezug auf verschiedene Zielgruppen oder Schulformen. Während die EnglischdidaktikEnglischdidaktiku. Mehrsprachigkeit Fragestellungen der Mehrsprachigkeit weitgehend ignoriert und nur vereinzelt entsprechende Bezüge erkennbar macht, werden national und international Mehrsprachigkeit und Interkomprehension sehr stark vor allem in der Didaktik der romanischen Sprachen diskutiert. Gerade für die Tertiärsprachen (↗ Art. 86) ist der Blick auf vorher gelernte Sprachen konstitutiv. In Deutsch als Fremd- und Zweitsprache stehen seltener Bezüge zwischen den germanischen Sprachengermanische Sprachen zur Diskussion (↗ Art. 68, 81) und weit häufiger die Mehrsprachigkeit der Lernenden selbst. Die Didaktik der slawischen Sprachen hat zwar Mehrsprachigkeit und Interkomprehension im Blick, spielt jedoch abgesehen vom Russischen infolge der eher selten gelernten Sprachen im deutschsprachigen Raum eine geringere Rolle (↗ Art. 82).

Fragen der Mehrkulturalität hingegen umfassen eine ganzheitliche, vernetzende Perspektive und betreffen das Lehren und Lernen von Sprachen auf grundsätzlicher Ebene. Ein Ausblenden mehrkultureller Perspektiven ist faktisch in keiner der Einzelsprachdidaktiken möglich. Hier zeigen sich Unterschiede hinsichtlich der ins Auge gefassten ZielkulturenZielkulturen und ihre Nähe bzw. Distanz zur eigenen Kultur. In Lehr-/Lernsituationen sind darüber hinaus Unterschiede je nach Alter der Lernenden und der damit einhergehenden Besonderheiten relevant.

Handbuch Mehrsprachigkeits- und Mehrkulturalitätsdidaktik

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