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Soziodemografische Faktoren
ОглавлениеIn den meisten epidemiologischen Studien zeigte sich, dass mehr Frauen eine Zwangsstörung aufwiesen, verglichen mit Männern. Die von Somers et al. (2006) in einem systematischen Review zusammengefassten Schätzungen für die 12-Monats- und Lebenszeitdiagnose lauten für Frauen 0,5 % (95 % CI = 0,31 %–0,76 %) und 1,6 % (95 % CI = 1,0 %–2,2 %), für Männer hingegen 0,31 % (95 % CI = 0,08 %–0,65 %) und 1,0 % (95 % CI = 0,67 %–1,60 %). Auch Fontenelle et al. (2006) kamen in einem Review epidemiologischer Studien zum Ergebnis, wonach Frauen, verglichen mit Männern, ein erhöhtes Risiko für Zwangsstörungen aufweisen. Ruscio et al. (2010) bezifferte dies anhand der 2,1-fach erhöhten Chance für das Auftreten von Zwangsstörungen bei Frauen, verglichen mit Männern in jener Stichprobe. In anderen epidemiologischen Studien konnten jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede nachgewiesen werden (Adam et al. 2012; Jacobi et al. 2014; Stein et al. 1997).
Sozioökonomischer Status und Erwerbsstatus sind weitere mögliche Risikofaktoren, die untersucht wurden, die jedoch ein unklares Bild ergaben. So wiesen in einer Studie von Valleni-Basile et al. (1996) alle fünf inzidenten Zwangsstörungsfälle entweder einen mittleren oder hohen sozioökonomischen Status auf. In der ECA-Studie von Crum und Anthony (1993) hatten erwerbslose Frauen die höchste Chance eine Zwangsstörung zu entwickeln (OR = 3,9), verglichen mit erwerbstätigen Männern (Referenzgruppe), wohingegen erwerbstätige Frauen eine 2,3-fach erhöhte Chance, und erwerbslose Männer eine 1,6-fach erhöhte Chance hatten, eine Zwangsstörung zu entwickeln, jeweils verglichen mit der Referenzgruppe.
In zwei Studien konnten jedoch keine Zusammenhänge gezeigt werden zwischen sozioökonomischem Status und Zwangsstörung einerseits und Haushaltseinkommen und Zwangsstörung andererseits (Douglass et al. 1995; Nestadt et al. 1998).