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2.6 Zusammenfassung

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Trotz der Verwendung reliabler Instrumente zur diagnostischen Erfassung schwanken die Prävalenzschätzungen für Zwangsstörungen beträchtlich zwischen verschiedenen epidemiologischen Studien. Diese Schwankungen sind vermutlich zurückzuführen auf Unterschiede zwischen den Diagnoseinstrumenten, Ländern, sowie der Bereitschaft zur Studienteilnahme. Auf Grundlage der epidemiologischen Studien lässt sich dennoch feststellen, dass ein beachtlicher Anteil der Gesamtbevölkerung in den vergangenen zwölf Monaten oder irgendwann im bisherigen Leben von einer Zwangsstörung betroffen waren bzw. derzeit davon betroffen sind. Weiterhin ist erwähnenswert, dass Zwangsgedanken und -handlungen in der Allgemeinbevölkerung durchaus häufig vorkommen. Subklinische Zwangsgedanken sowie -handlungen sollten somit stärker berücksichtigt werden, sowohl in der Forschung als auch in Interventionsbemühungen. Epidemiologische Studien haben zudem Hinweise geliefert, wonach Zwangsstörungen häufig mit starken Alltagseinschränkungen für die Betroffenen einhergehen.

Weiterhin zeigten epidemiologische Studien, dass das Risiko für das erstmalige Auftreten von Zwangsstörungen, bezogen auf die Lebensspanne, am höchsten ist zwischen der späten Kindheit und dem frühen bis mittleren Erwachsenenalter. Wie weiter oben in diesem Kapitel aufgeführt, haben Personen mit Zwangsstörung eine erhöhte Chance für psychische Komorbidität, etwa Affekt-, Angst- oder Substanzkonsumstörungen. Frühere Schlussfolgerungen von Autoren wie Brander et al. (2016) oder Fontenelle und Hasler (2008) gelten weiterhin, nämlich dass aufgrund einer geringen Anzahl veröffentlichter Studien und methodologischer Schwächen bisher noch kein Risikofaktor für Zwangsstörungen deutlich etabliert werden konnte. Die dringende Notwendigkeit entsprechend potenter Studien ergibt sich hieraus automatisch, da ohne robuste Kenntnisse zu Risikofaktoren keine darauf aufbauende Forschung stattfinden kann zu Kausalitätsfragen bzw. Ätiologie von Zwangsstörungen, worauf letztlich die Entwicklung verbesserter Präventions- und Interventionsstrategien direkt angewiesen ist.

Zwangsstörung

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