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Ursache(n) (Ätiologie)

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Die eigentliche(n) Ursache(n) für die Erkrankung an Morbus Parkinson/Parkinson-Krankheit ist/sind unbekannt – daher wird die Krankheit auch als Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) bezeichnet (idiopathisch = ohne erkennbare Ursache) –.

Diskutiert wird eine neurotoxische Wirkung von Glutamat oder der schädigende Einfluss von sogen. Freien (Sauerstoff-)Radikalen (Oxidativer Stress).

Sehr selten ist eine Erkrankung auf dem Boden eines Gen-Defektes (vgl. Pathophysiologie).

Warum es aber zu dem Schwund dieser sogen. dopaminergen [dopaminerg bedeutet so viel wie „auf Dopamin reagierend“ oder „Dopamin als Neurotransmitter enthaltend“. Gemeint sind meistens dopaminsensible Rezeptoren des Gehirns oder verhaltenssteuernde Gehirnareale, in denen Dopamin als Neurotransmitter fungiert (etwa das sogen. Belohnungszentrum im Gehirn)] Neuronen kommt, ist bisher nicht genau geklärt.

In seltenen Fällen können Mediziner eine Hirnhautentzündung, einen Tumor oder eine Hirnschädigung als Ursache dafür ausmachen.

In fünf Prozent der Fälle liegt ein vererbbarer genetischer Defekt (autosomal-rezessiv bzw. -dominant) – die sogen. „Parkinson-Gene“ – vor.

Es wurden inzwischen verschiedene Genorte bzw. Gene identifiziert, die ursächlich an der erblichen Form von Parkinson beteiligt sind. Das erste entdeckte Parkinson-Gen war PARK1.

Bei PARK1 handelt es sich um das Gen für alpha-Synuklein, ein Eiweiß-Stoff, das der Hauptbestandteil von Ablagerungen in Nervenzellen ist, die typisch für Parkinson sind. Diese typischen Ablagerungen werden Lewy-Körperchen (d.s. runde, eosinophile, konzentrische Einschlüsse im Zytoplasma von Nervenzellen, die aus abnorm phosphorylierten Proteinen bestehen und bei Morbus Parkinson oder einer Lewy-Körper-Demenz auftreten) genannt.

Insgesamt werden dadurch schädigende Prozesse in Gang gesetzt, die zum Untergang bestimmter Nervenzellen führen. Parkinson-Patienten mit einem PARK1-Gendefekt erkranken meist relativ früh an Parkinson. Der PARK1-Gendefekt wird „autosomal-dominant“ vererbt, d.h. 50% der Nachkommen eines Betroffenen erkranken ebenfalls, da bereits das veränderte Gen eines der beiden Elternteile für eine Erkrankung ausreicht.

Darüber hinaus gibt es erbliche Parkinson-Formen, die „autosomal-rezessiv“ vererbt werden. Hier entwickelt sich die Krankheit erst, wenn zwei geschädigte Kopien des Genes vorliegen.

Diese rezessiv erblichen Formen zeigen im Vergleich zum idiopathischen Parkinson einen deutlich früheren Erkrankungsbeginn – meist vor dem 40. Lebensjahr – sowie einen meist langsamen Krankheitsverlauf. Ein Beispiel für diese Form von erblichem Parkinson ist das PRKN-Gen, auch Parkin oder PARK2.

Fakt:

Es wurde herausgefunden, dass bestimmte häufige genetische Varianten/ Mutationen in verschiedenen Genen erheblich zum Risiko der Entwicklung von sporadischem Parkinson und anderen Formen der Erkrankung beitragen.

Dabei handelt es sich nicht um krankheits-verursachende Mutationen, sondern um genetische Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen. Das muss aber nicht bedeuten, dass jeder, der dieses veränderte Gen (Mutation) besitzt, auch tatsächlich erkrankt.

Hier spielen auch Umwelteinflüsse, aber auch andere Mechanismen in den Zellen eine Rolle.

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