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4.1.5Standort

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Im Unterschied zu Regionen weisen Standorte (zumindest konzeptionell) keine flächenhafte Ausdehnung auf, sondern sind punktuell angelegt. Sie stehen in der traditionellen Raumwirtschaftslehre im Zentrum des Interesses. Es interessiert, warum welche Orte z. B. als Industriestandorte zu Zentren wirtschaftlicher Aktivität werden und welche Güterflüsse zwischen diesen Standorten stattfinden. Aber Standorte sind nicht wirklich Raumpunkte. Dies zeigt sich beispielsweise, wenn man das Hauptwerk der BASF oder ein Stadtzentrum als Standort betrachtet. Häufig werden sogar Großstädte wie Frankfurt am Main und New York oder riesige Länder als Standorte behandelt, wie die Debatte um den „Standort Deutschland“ zeigt. In dieser unpräzisen Verwendung des Begriffs Standort zeigt sich, dass es verschiedene räumliche Maßstabsebenen in der Geographie gibt, die zu unterscheiden sind: die lokale, regionale, nationale, supranationale und globale Ebene. Der Standortbegriff ist relativ und stets abhängig von der gewählten räumlichen Maßstabsebene. So ist es aus globaler Sicht denkbar, einzelne Staaten als Standorte zu betrachten, nicht aber aus regionaler Perspektive.

Ein besonderes Problem besteht darin, dass in Untersuchungen über die Ursachen und Gründe für Standortentscheidungen die verschiedenen Maßstabsebenen oft nicht voneinander getrennt werden. Bei Befragungen, warum Industrieunternehmen einen konkreten Standort für ihr Unternehmen gewählt haben, beziehen sich einige Gesprächspartner möglicherweise darauf, dass der gewählte Stadtteil einem anderen vorgezogen wurde, während andere Gesprächspartner vor allen Dingen daran denken, welche Vorzüge die Standortregion gegenüber anderen Regionen hat. So mag der Gründer eines Unternehmens vor allem an die räumliche Dimension des Grundstücks oder Stadtteils denken, während beim Leiter eines ausländischen Tochterunternehmens die regionale oder nationale Sicht wichtiger erscheint. Hiermit ist ein Problem traditioneller Untersuchungen angesprochen, in denen häufig Makro- und Mikro-Standortbedingungen und unterschiedliche Raumdimensionen (Klüter 1987; 1994) miteinander vermischt werden.

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