Читать книгу Die Rache des Kryonos - Harald Höpner - Страница 5

3. König Wechis´ Wehrrat

Оглавление

In der Zeit von Thorgren herrschte im Grünland, wie das Land Namur auch genannt wurde, ein König namens Wechis. Er hatte seinen Palast in der größeren der beiden Städte des Grünlandes, in Weißanger. Diese Stadt war für namurische Verhältnisse sehr großzügig angelegt und zählte die stattliche Anzahl von siebenunddreißigtausend Einwohnern. Rings um den Herrscherpalast, der neben den königlichen Gebäuden auch die Unterkünfte für die Soldaten sowie die Pferdeställe und Werkstätten beherbergte und von einer niedrigen Mauer umgeben war, erstreckten sich die Häuser der übrigen Einwohner. Breite Straßen durchzogen die Wohnviertel, gesäumt von zahlreichen Bäumen. Weißanger war vor Erzmühlen der wichtigste Handelsplatz des Landes und deshalb stets von einem regen Treiben erfüllt. Besucher und Händler aus aller Herren Länder kamen hier zusammen.

König Wechis war ein strenger Herrscher, aber auch für seine gerechten Ratschlüsse und seine Weitsicht bekannt. Seit er vor vielen Jahren von den Fürsten des Landes zum König gewählt wurde, hatte er dem Grünland durch eine umsichtige Regierung Frieden und Wohlstand gebracht, und der Gedanke an unruhige Zeiten lag vielen seiner Einwohner fern. Nur wenige hatten davon gehört, dass in letzter Zeit wieder häufiger Bestien an den östlichen Grenzen beobachtet worden waren.

Seit Jahrhunderten wurde dort eine starke Landwehr unterhalten, da immer noch lebhaft in Erinnerung war, wie furchtbar diese Kreaturen im Kryonischen Krieg gegen die anderen Völker gewütet hatten. Wenn seit damals auch nur noch selten Überfälle aus dem Kepirgebirge erfolgt waren, so hatte es doch kein König des Grünlandes versäumt, die nötige Wachsamkeit walten zu lassen, denn auch diese wenigen Überfälle stellten eine ständige Bedrohung dar.

Die jüngste Entwicklung beunruhigte den König jedoch so sehr, dass er für den letzten Vollmond des sechsten Monats einen Wehrrat zusammenrufen ließ. Zu diesem Rat waren alle Fürsten und Ritter des Landes einberufen worden und verpflichtet, dem Aufruf zu folgen. Dass der König einen Wehrrat einforderte, hatte die meisten der Teilnehmer überrascht. Der letzte Rat hatte vor einhundert Jahren getagt, als die Seenländer sich im Krieg mit den Lysidiern befanden. Damals sah die Lage für das Grünland bedrohlich aus, als sich die Hinweise häuften, dass die Uranen, ein Reitervolk, das jenseits des Kepirgebirges lebte, an der Seite Lysidiens auch gegen das Grünland in den Krieg ziehen wollten. Ein glücklicher, nie wirklich geklärter Umstand fügte aber, dass sich die Uranen wieder zurückzogen, kurz nachdem die Vorhut bereits gesichtet worden war. Später zeigte sich aber, dass es ein Bündnis zwischen dem Land-Der-Vielen-Feuer und den Uranen nie gegeben hatte. Damit wurde klar, dass dieses Reitervolk im Alleingang einen Angriff auf das Grünland beabsichtigte, möglicherweise um die Wirren dieser Zeit für seine eigenen Ziele zu nutzen, ihn dann im letzten Augenblick aber wieder abgeblasen hatte. Die Ursache dafür blieb jedenfalls ein Rätsel.

Viele der Fürsten des Grünlandes waren mit den neuerlichen Ereignissen nicht vertraut und begriffen die Tragweite der vage angedeuteten Gründe für die erneute Einberufung des Wehrrates nicht, aber Wechis beabsichtigte, die unerwartet aufgetretene Bedrohung rechtzeitig bekannt zu machen, bevor sie unvorbereitet von einem möglichen Krieg überrascht wurden.

In den folgenden Tagen nach der Einladung erschienen Hagil, Fürst von Schwarzwasser; Thorgund, Fürst von Grundbach; Thorgasmund, Fürst vom Adlerstein; Fürstin Adhasil von Bärenkamp in Vertretung ihres Vaters und weitere fünfunddreißig Fürsten mit ihren Rittern und ihrem Gefolge, zu dem auch immer eine Schar Krieger gehörte. Nach altem Brauch war ebenfalls eine Abordnung der Valedrim-Elfen eingeladen worden, da trotz der Zurückgezogenheit der Elfen ein gutes Einvernehmen zwischen den Namurern und ihnen herrschte. Diese Abordnung bestand aus dem Botschafter der Valedrim, Danan´hô, mit seinem Begleiter Ken´ir sowie einem kleinen Anhang.

Wehrräte und andere landesweiten Treffen zogen in Weißanger immer viel Volk an. Zum einen war es stets ein beeindruckendes Schauspiel, wenn sich die Heerlager mit ihren bunten Zelten und Wimpeln vor der Stadt niederließen. Zum anderen kamen dann mehr als sonst fahrende Kaufleute, um Handel zu treiben. Daneben fanden sich Schausteller und Gaukler ein, um das Volk zu unterhalten und ihre Geschäfte zu machen. In solchen Zeiten erschien Weißanger wie eine Stadt unter Belagerung, obwohl man bei näherem Hinsehen feststellen konnte, dass die Stadttore weit geöffnet waren und die Namurer hinein- und herausströmten. Während beim König entscheidende Dinge beraten wurden, ließen es sich die Leute in und vor der Stadt gutgehen. Doch dieses Mal sollte es weniger lange dauern, als viele erhofften.

In den frühen Morgenstunden des Ratstages war in das Lager rings um Weißanger Ruhe eingekehrt. Von den zahlreichen Feuern stieg nur noch im Wind aufwirbelnder Qualm auf. Die Namurer schliefen in den Zelten oder waren in ihre Häuser zurückgekehrt. Unbemerkt von den Wachen des Königs zog ein kleiner, schwarzer Schatten hoch in den Lüften über den Himmel.

Nachdem sich der Morgennebel gelichtet hatte, erstrahlte eine klare, rötliche Sonne am Himmel. Es war Astur. Er kündigte den baldigen Aufgang seiner gelben Begleiterin Pelin an. Nicht mehr lange und sie würde über dem entgegengesetzten Horizont aufgehen. Die Pfade beider Sonnen kreuzten sich um die Mittagszeit. Nachdem Astur abends im Westen untergegangen war, zeigte Pelin kurz darauf das gleiche Schauspiel im Osten. Beide Sonnen liefen auf der Rückseite von Erdos einander entgegen, kreuzten ihren Weg und der Kreislauf begann mit ihren Aufgängen am Morgen von neuem.

König Wechis hatte den Zeitpunkt für den Beginn des Wehrrates auf das Erscheinen der Sonne Pelin festgesetzt, den zweiten Sonnenaufgang. Schon einige Zeit vorher waren die ersten Fürsten mit ihren Beratern in der Versammlungshalle eingetroffen. Pünktlich zur festgesetzten Zeit schlug ein Diener den großen, kupfernen Gong in dem Saal als Zeichen für das Eintreten des Königs. Würdevoll, mit erhobenem Haupt, geziert von einer kleinen, aber künstlerisch vollendeten Krone, und die Insignien seiner Macht vor der Brust haltend – einem Zepter mit dem Symbol der Doppelsonne sowie eine kleine, goldene Harfe – betrat er den Saal.

Vor langer Zeit war dem namurischen Herrscher eine goldene Harfe von den Valedrim-Elfen aus Dankbarkeit für einen besonderen Beistand zum Geschenk gemacht worden. Diese Harfe wurde später dann in einer verkleinerten Nachbildung von den namurischen Königen als ein Zeichen der engen Bindung zwischen beiden Völkern in die Reichssymbole aufgenommen. Zwischen den Elfen und den Namurern hätte aber auch ohne dieses Geschenk eine enge Freundschaft bestanden, nicht zuletzt wegen mancher familiären Bande, denn die Namurer besaßen ein unübersehbar elfisches Erbe, das sich äußerlich erkennbar in ihrer körperlichen Gestalt ausdrückte. Es fand jedoch nur wenig Handel zwischen den beiden Völkern statt, da die Elfen sich vor langer Zeit aus derartigen Geschäften zurückgezogen hatten.

Gemessenen Schrittes durchquerte Wechis die Reihen der Abgesandten, die respektvoll zurückwichen, und nahm auf seinem Thron Platz. Dann entledigte er sich seiner Regierungsinsignien auf einem blauen Samtkissen. Nun erst durften die Versammelten ihre Plätze einnehmen. Schweigend blickte der König in die Halle, bis das Raunen verstummt war.

„Verwandte aus dem Valedrim-Wald, Fürsten und Ritter unseres Reiches“, begann König Wechis mit lauter Stimme. „Ich begrüße euch auf diesem Wehrrat. Besonders erwähnen möchte ich die Gesandtschaft des Elfenkönigs Nôl´taham unter der Führung des Botschafters Danan´hô. Ich will mich nicht lange mit der Vorrede aufhalten. Unsere Völker leben nun schon wieder über einhundert Jahre in Frieden. Wir pflegen gedeihliche Verbindungen zu den Seenländern und selbstverständlich zu den Valedrim-Elfen. Unser Wohlstand ist in dieser Zeit gewachsen, aber gleichzeitig schwand auch das Bewusstsein für die Gefahren, die uns umgeben. Viele von euch werden sich fragen, warum ich euch heute zusammenrufen ließ. Ich tat es nicht ohne Grund. Es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass uns eine Gefahr droht, deren Ursache vielen von uns kaum noch in Erinnerung sein wird. Aber hören wir zunächst die Worte des Fürsten Thorgund.“

Thorgund, Fürst von Grundbach, erhob sich von seinem Platz und wandte sich den Anwesenden zu.

„Mein König, Fürsten und Edle des Landes, Freunde aus dem Volk der Elfen“, begann er. „Wie ihr wisst, befindet sich mein Herrschaftsgebiet am östlichen Rand des Grünlandes, an der Grenze zum Kepirgebirge. Viele Jahre haben wir dort in Ruhe gelebt, frei von Übergriffen aus den Bergen. Die Grenze wurde von uns stets aufmerksam überwacht. Seit kurzer Zeit haben wir jedoch wieder häufiger kleine Scharen von Bestien und, was uns noch mehr alarmiert, vereinzelte Uranen-Krieger am jenseitigen Ufer der Janau, unseres Grenzflusses zum Kepirgebirge, beobachtet. Bisher haben sie, soweit wir wissen, noch nicht versucht, die Janau zu überschreiten. Es scheint mir, und da stimme ich mit König Wechis überein, als wären diese Späher ausgeschickt worden, um unsere Grenzwachen auszukundschaften. Bisher waren wir überzeugt, dass Bestien und Uranen keine Verbündeten mehr sind. Die Bestien standen in dem Ruf, nur noch die Schatten ihrer selbst zu sein. Doch die jüngsten Ereignisse geben Anlass zu der Befürchtung, dass sich aus noch unbekannten Gründen an diesem Zustand etwas zu ändern scheint. Wir alle wissen, dass die Bestien ihre furchtbare Kampfkraft einer bestimmten Macht verdanken. Wenn sie jetzt also wieder mit zunehmender Entschlossenheit in Erscheinung treten, kann es nur bedeuten, dass diese Macht nach langer Zeit an Einfluss gewinnt. Seien wir uns also der Möglichkeit gewahr, dass Kryonos wieder seine Ränke schmiedet.“

Ein lautes Gemurmel und eine deutliche Unruhe unter den Anwesenden setzten ein. Kryonos war vielen aus den Legenden bekannt und hatte sich ihnen als unterschwellige Bedrohung in der Erinnerung festgesetzt. Einige kannten ihn jedoch nur noch dem Namen nach, wussten aber nicht mehr, welcher Schrecken sich dahinter verbarg, wenn sie an seine Anwesenheit auf Erdos überhaupt noch glaubten. Diese wurden durch die Worte auch nur wenig beeindruckt.

„Ich sehe, euch beunruhigt diese Entwicklung genauso wie mich“, stellte Wechis fest, nachdem er im Saal wieder für Ruhe gesorgt hatte. „Jetzt wird jeder von euch begreifen, dass dieser Wehrrat nicht ohne dringlichen Grund einberufen wurde. In Anbetracht dieser drohenden Gefahr müssen wir entscheiden, wie wir uns darauf vorbereiten können.“

„Es wäre sicher noch zu früh, um an den Grenzen größere Kriegsheere zu sammeln“, meinte Fürst Bogumil aus den Hohen Landen. „Da wir aber nicht wissen, was der Feind vorhat, schlage ich vor, Kundschafter ins Kepirgebirge zu schicken. Mehrere kleine Gruppen, die sich unauffällig bewegen, sollten uns genügend Nachrichten bringen können, um Kryonos´ Pläne zu erkennen.“

Fürst Hagil von Schwarzwasser meldete sich zu Wort: „Falls es sich als richtig erweisen sollte, dass Kryonos wieder erstarkt, wissen wir – zumindest aus den Legenden – was das für uns bedeuten kann. Dann haben wir mit der gefährlichsten Bedrohung der letzten tausend Jahre zu rechnen. Ich stimme dem zu, was Fürst Bogumil vorgeschlagen hat, bin aber gleichzeitig der Ansicht, alles Notwendige zu veranlassen, um auch einen möglichen Krieg führen zu können. Der Aufwand, Kriegsheere aufzustellen und auszurüsten, ist groß und teuer und wird viel Unruhe im Volk verursachen, daher schlage ich zum jetzigen Zeitpunkt nur vor, wenigstens die Planungen dafür anzugehen. Zumal noch nicht feststeht, was Kryonos tatsächlich vorhat, falls er überhaupt dahintersteckt. Doch wir sollten vorbereitet sein, wenn sich erweisen sollte, dass er tatsächlich die Fäden zieht und erneut einen Krieg gegen uns führen will, denn diese Aussicht wäre furchtbar, wie wir aus der Geschichte wissen, aber noch furchtbarer wäre es, ihm nichts entgegensetzen zu können.“

Plötzlich entstand am Saaleingang ein Tumult. Laute Stimmen verlangten nach Eintritt. Eine Wache kam eilends zum König und unterrichtete ihn davon, dass Marschall Cron, der Befehlshaber der östlichen Grenzwachen im Bereich der Kepir-Schwellen, dringend wünschte, vorgelassen zu werden. König Wechis gab ihm ein Zeichen, hereinzukommen. Marschall Cron kam in Begleitung eines Adjutanten. Im Beratungssaal herrschte wieder eine erwartungsvolle Stille. Alle waren gespannt, was ihr Erscheinen zu bedeuten hatte.

„Mein König“, begann der Marschall. „Ernste Dinge haben sich an der Grenze zugetragen. Vor vier Tagen, bei Einbruch der Dämmerung, erschienen wieder wie so häufig in letzter Zeit Bestien an unserer Grenze, die in Ufernähe auf der anderen Seite der Janau beobachtet wurden. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass die Zahl meiner Wachen zu gering ist, um die Janau auf ihrer ganzen Länge in meinem Bereich ständig überwachen zu können. Dazu kommt in letzter Zeit ein merkwürdig oft und rätselhafterweise örtlich begrenzt auftretender Nebel, wie wir ihn sonst nur selten und schon gar nicht in dieser Jahreszeit beobachten. Daher wissen wir nicht, ob bereits anderenorts Grenzübertritte vor den Ereignissen stattfanden, von denen ich Euch berichten muss. Zuerst sah es so aus, als würden die Späher sich nach einiger Zeit wie gewöhnlich wieder zurückziehen, doch spät am Abend kam ein Bauer aus der Nähe des Dorfes Brunwisch zu uns und berichtete, dass bei Einbruch der Dunkelheit eine Schar Bestien in Begleitung von schwerbewaffneten Uranen gesehen wurde, wie diese auf unserer Seite herumschlichen. Ich entsandte sofort einige berittene Krieger unter der Führung des Ritters Siegan, um nach ihnen zu suchen, dabei stießen sie auf eine zerstörte Siedlung. Die Häuser brannten noch. Der Angriff musste die Bewohner völlig unvorbereitet getroffen haben, denn nur wenige hatten durch Flucht überlebt. Die Feinde waren bereits wieder fort und die ersten Geflohenen zurückgekehrt, um nach ihren Verwandten zu suchen. Ich selbst habe mir später diesen Ort angesehen. Es gab keine Verwundeten, nur Tote, und wir konnten niemanden mehr befragen. Ritter Siegan ist es allerdings gelungen, ein Dokument in die Hand zu bekommen, das uns Aufschluss über die Absichten des Feindes geben kann.“ Marschall Cron zog eine arg in Mitleidenschaft gezogene Schriftrolle aus seiner Gürteltasche und übergab sie Wechis. Sie war nicht versiegelt. „Diese Rolle fand ein Soldat bei einer Bestie, die verwundet wurde und auf der Flucht abseits vom Geschehen von einem beherzten Bauern erschlagen worden ist. Ihr Inhalt mag wichtig sein für die Ratschlüsse, die hier fallen werden.“

Damit verneigte er sich vor dem König und zog sich in den Saal zurück. Dort herrschte Stille. Wechis blickte mit ernster Miene auf die Rolle. Dann öffnete er sie und begann zu lesen. Seine Kenntnisse der fremden Schrift, es war erstaunlicherweise uranisch, waren nicht sehr gut, aber um den Sinn des Schreibens zu verstehen, reichten sie aus. Nachdem er geendet und das Schriftstück wieder zusammengerollt hatte, sah er die Anwesenden finster an.

„Die Bedrohung wächst schneller, als wir befürchteten. Aus diesem Befehl geht hervor, dass die Kundschafter den Auftrag hatten, eine grünländische Siedlung anzugreifen, um festzustellen, wie schnell und stark unsere Abwehr ist, und das wird kaum ohne Absichten geschehen sein. Ich fürchte, das Ergebnis war für den Feind ermutigend, ohne Euch einen Vorwurf machen zu wollen, Marschall Cron.“ Wechis überlegte einen Augenblick, dann fragte er: „Wer von euch, Fürsten des Landes, hat sich je eingehend in die Legenden über Kryonos vertieft? Ich schätze, nur wenige. Ich tat es, und daher kann ich bezeugen, dass der letzte Krieg gegen ihn in genau der gleichen Weise begonnen hat. Es werden noch weitere Scharmützel stattfinden, bevor der richtige Angriff erfolgt. Uns bleibt also noch ein wenig Zeit, hoffe ich. Und immerhin sind wir jetzt gewarnt. Die Grenzwachen am Kepir werden verstärkt. Es soll umgehend ein Befehl an Marschall Kleinhelm, den Befehlshaber der südlichen Grenzwachen, ergehen, dass er Euch einen Teil seiner Regimenter überlässt, die Euch dann unterstellt werden, Marschall Cron.“ Cron verneigte sich dankbar. „Zusätzlich“, fuhr der König fort, „erwarte ich von allen Fürsten, dass Vorbereitungen für die Einberufung aller verfügbaren Krieger getroffen werden, sodass die Aufstellung neuer Regimenter umgehend erfolgen kann, wenn es an der Zeit ist. Unter diesen Umständen sehe ich mich gezwungen, entschlossener zu handeln, als es Fürst Hagil vorgeschlagen hat. Schließlich wollen wir den Vorschlag von Fürst Bogumil in die Tat umsetzen. In spätestens einer Woche erwarte ich von jedem Fürsten, dass er mir zehn Freiwillige schickt, die als Kundschafter ausgesandt werden sollen. Desweiteren gehen heute noch entsprechende Botschaften an die Könige Nôl´taham und Harismund. Nur unsere vereinten Heere können dem Feind Einhalt gebieten, falls es überhaupt möglich sein wird. Da die Zeit drängt, erkläre ich den Wehrrat für beendet. Mögen die Götter fügen, dass wir früh genug gehandelt haben.“

Die Saaltore wurden geöffnet und unter aufgeregten Gesprächen verließen die Fürsten und ihre Gefolge den Raum. Schließlich wurde es wieder still in dem Saal.

Die Rache des Kryonos

Подняться наверх