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»Gut essen«

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Was bedeutet das für Sie?

Ist Ihnen die gepflegte Atmosphäre wichtig, der schön gedeckte Tisch, die Gemeinschaft mit Ihren Lieben, die feste Uhrzeit? Legen Sie Wert auf ein frisch zubereitetes Gericht, ausgewogen in der Zusammensetzung und auch farblich appetitanregend? Wunderbar. Und werden Sie Ihrem Anspruch auch gerecht? Bestimmt nicht so oft, wie Sie es gerne hätten.

Oder ist Essen für Sie zeitraubende Nebensache, reine Nahrungsaufnahme, Hauptsache, man wird satt, gern auch vor dem Bildschirm, im Gehen oder Stehen? Zugegeben, die Balance zwischen Genuss, Vernunft und Unvernunft ist oft schwierig zu finden und zu halten. Denn wie immer im Leben gilt auch bei der Ernährung, das richtige Maß zu finden, das Machbare an zeitlichem und finanziellem Aufwand.

Alle wissen heute, dass grün und frisch, mäßig und regelmäßig gesund ist und dass ein Zuviel an Fett, Zucker oder Fleisch dies eben nicht ist. Es beruhigt, dass der Stellenwert von Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung stetig steigt und der scharfe Blick auf Inhaltsstoffe und Herkunft normal wird. Hersteller dürfen ihre Produkte nicht ohne Weiteres als »gesund« bezeichnen. Frisch, unbehandelt, regional, bio – diese Zauberworte ziehen beim Einkauf.

Selbst gemacht klingt seit jeher nach Qualität, Liebe, Gesundheit. Es ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit viel Aufwand. Dass Berufstätige am Wochenende vorkochen, damit die Familie die Woche über gesund isst, das gab es schon immer. Heute nennt man es Meal Prep und findet dafür kreative Anregungen in Hülle und Fülle im Internet, um raffiniert zu kombinieren für eine gute Ernährung im Berufsleben und in der Familienküche. Selber einkaufen und zubereiten heißt nämlich, die Oberhand behalten über Qualität und Quantität der Zutaten – denken Sie nur ganz banal an die Menge von Zucker und Salz.

Zwischen Fast Food und Gesundheitsapostel liegen Welten voller Möglichkeiten. Wir plädieren für einen gesunden Pragmatismus, das heißt für die Mischung von frischen und tiefgekühlten Lebensmitteln, von Fertig- und Halbfertigprodukten (Convenience-Produkten) und von möglichst viel Selbstgemachtem!

Ernährungsbesonderheiten

Im Kleingedruckten steht bekanntlich oft das Wichtigste, so auch bei den Lebensmitteln. Laut Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) vom Dezember 2014 müssen die 14 wichtigsten Allergene, die 90 Prozent aller Lebensmittelunverträglichkeiten auslösen, im Zutatenverzeichnis genannt werden. Es sind:

  glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut)

  Krebstiere

  Eier

  Fisch

  Erdnüsse

  Soja

  Milch und Laktose

  Nüsse

  Sellerie

  Senf

  Sesamsamen

  Schwefeldioxide und Sulfite

  Lupinen

  Weichtiere

In diesem umfassenden Buch können wir nicht auf die speziellen Ernährungserfordernisse Rücksicht nehmen. Wer sich mit »seiner« Diät beschäftigt, wird erkennen, welche Rezepte für ihn unproblematisch sind bzw. mit welchen Auswegmöglichkeiten oder Ersatzprodukten er ein gutes Ergebnis erzielen kann. Hier ein paar einfache Faustregeln:

 Bei Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) lassen sich Milchprodukte zwar durch laktosefreie Ersatzprodukte (Soja-, Reis-, Hafer-, Mandelmilch) ersetzen. Aber Achtung: Laktose kann vielen Fertigprodukten zugesetzt sein, zum Beispiel Wurst oder Brot.

 Wer sich vegan ernährt und auf jegliche tierischen Produkte verzichtet, wird – um nur einige Beispiele zu nennen – Eier durch Tofu oder Pfeilwurzelstärke ersetzen, Butter durch Öl, Honig durch Agaven- oder Ahornsirup, Gelatine durch Agar-Agar und Milch durch Kokos- oder Mandelmilch.

 Wer an Zöliakie/Sprue leidet und Gluten vermeiden muss, kann auf spezielle Ersatzmehle und auf Buchweizen-, Kartoffel- oder Maismehl ausweichen. Auch kann man einen Teil der Mehlmenge durch gemahlene Nüsse oder Mandeln ersetzen. Glutenfrei und ohne große Veränderungen – außer beim Mehl – gelingen Biskuit, Brandteig und Mürbeteig; Letzterer sogar ohne Ei, also vegan. Unser Obstkuchen aus Krümelteig > oder der Gedeckte Apfelkuchen > sind somit für fast alle geeignet.

Infos finden Sie bei der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e. V. (DZG), www.dzg-online.de.

Die Ernährung einer Familie oder eine Essenseinladung für mehrere Gäste kann heute zur Herausforderung werden. Nehmen Sie die Ernährungsbesonderheiten anderer genauso wichtig, wie es die Betroffenen selbst tun. Mit Aufmerksamkeit beim Einkauf und Kreativität beim Kochen sind Sie auf dem richtigen Weg!

Zu den Rezepten

• Die Rezepte sind, wenn nicht anders angegeben, für 4 Personen berechnet.

• Garzeiten und Temperaturangaben für den Backofen: Die Angaben in diesem Buch sind Richtwerte und gelten für die Einstellung Ober- und Unterhitze. Bei der Heizart Heißluft/Umluft ist die Temperatur im Durchschnitt um 20–30° niedriger zu wählen; die Zeitdauer bleibt gleich. Beachten Sie die Gebrauchsanweisung für Ihren Herd und bringen Sie Ihre persönlichen Erfahrungen ein. Die entsprechende Temperatur für den Gasherd entnehmen Sie bitte ebenfalls der Gebrauchsanweisung Ihres Herdes.

• Zitronen- und Orangenschale: Verwenden Sie nur unbehandelte Früchte.

• Eier: Für die Rezepte wurden frische Eier der Gewichtsklasse M (Mittel) verwendet.

Abkürzungen

EL = Esslöffel

TL = Teelöffel

g = Gramm

kg = Kilogramm

ml = Milliliter

cl = Zentiliter

l = Liter

TK = Tiefkühl

Flüssigkeitsmaße

1 l = 1000 ml

½ l = 500 ml

¼ l = 250 ml

⅛ l = 125 ml

(1 l = 100 cl = 1000 ml)

Löffelmaße, >

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