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Statt Magdalena mindestens 80 Kilogramm Hundsvieh neben mir, die rechte Vorderpfote auf meinem linken Oberschenkel ruhend, sein Arsch dicht an meinem, mich immer weiter gegen die Schiebetür quetschend, sabbernd, hechelnd, furzend sich räkelnd, hektisch um sich blickend, als befänden wir uns auf der Flucht.

Carl betätigt abwechselnd Hupe und Lichtsignal und zeigt jedem Fahrzeug, das uns rechts überholt, den Mittelfinger. (Er fährt konsequent mit 100 Stundenkilometern auf der Überholspur – „Ich fahre die Höchstgeschwindigkeit.“) Als Mensch ist Carl der beste Kumpel, als Autofahrer eine Sau. Unentwegt verreißt er das Lenkrad, weil er für jedes obszöne Handzeichen das rechte Seitenfenster hinunter und sofort wieder hinauf kurbelt und sich währenddessen ständig über Manuels Oberkörper beugen muss. Manuel ächzt und hustet. Hundsvieh beginnt sich an mir festzuklammern.

Die Wischer kämpfen gegen die Wasserströme. Unsere Körper dampfen wie Monets Misthaufen in der Morgensonne, Hundsvieh stinkt nach nassem Hund. Aus seinem Maul steigen Schwaden wie aus einem Weihrauchfass, eine feinherbe Note von Myrrhe und roher Kalbsleber verströmend, es fletscht die Zähne und sieht dabei so gutmütig und fromm aus wie der neue Papst. Als hätte es Gras geraucht.

Hundswand

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