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10. Wo bleibt die Hilfe

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Warum trittst du in die Ferne fort, o Herr

verbirgst dich in den Stunden der Bedrängnis ?

Vor der Arroganz des Feindes fiebert die Angst des Gebeugten.

Möge sich der Listige endlich in seinen Ränken verfangen.

Kommt ein Lobpreis über die gottlosen Lippen

so gilt die Rede ihrer Begierde, sie zu stillen.

Habgier ist ihre Sucht, der Gewinn ist nie groß genug

da lässt der Gierige das göttliche Gebot achtlos fahren.

Der Stolz des Frevlers wächst mit dem gemeinen Spott:

“Den, den ihr Gott nennt, der fragt nicht nach euch.

Ihn gibt es nicht. Was soll das dumme Märchen ?”

Ränke und Tücke treiben sie am Nächsten mühelos.

Da ist es Trost, dass die Wege des Herrn gerade sind

das zu jeder Zeit und Stunde; sie führen nach oben

in der größten Klarheit steht sein Gericht bereit.

Man muss schon blind sein, das Gericht nicht zu sehen.

Weil der Eitle von jeher blind und töricht ist

spricht er, dass er nicht und nimmer unterliegen werde.

Er sei in seiner Zeit vor Elend und Not geschützt

er sagt noch manches mehr, wohin er sich in der Torheit versteigt.

Zu oft steckt Fluch in seinem Mund

zu oft überzieht Trug das Gesicht des Spötters.

So richtet seine Zunge Leid und Mühsal anderen an

ob nah ob fern, er tut’s an jedem Ort.

Lauernd sitzt der Feind in seinen Höfen

prellt den Ahnungslosen um die bescheidene Habe.

Ruhelos spähen seine Augen nach dem Hilflosen

da gibt die Habgier mit dem offnen Rachen keine Ruh.

So lauert er wie der hungrige Löwe sprungbereit

springt das Opfer im passenden Augenblick an

reißt und schleift es, das ganz mitleidslos

schlägt und zerrt die Beute, die sich da nicht wehren kann.

Es ist der Mensch, der das am Menschen tut

der ohne jeden Skrupel den Hilflosen zu Boden stößt.

Was hilft dem arm Gequälten dann das Klagelied

wenn er vorher im Schmerz das Bewusstsein verliert ?

Weit ist das Prahlen des Überlegenen zu hören, wenn er spricht:

“Dein Herr und Gott, er wird’s vergessen, wird’s nicht sehen

denn verborgen hält er sein Antlitz; er sieht nicht in deine Zeit.”

Herr !, was muss denn noch mehr geschehen ?!

So steh auf, die Zeit ist reif, nimm die Hand vom Gesicht

dann siehst du die Schwachen, wie sie im Elend versinken.

Gib ihnen zurück, was sie einst hatten, ihren Teil der Erde

sieh sie an: Augen aus hohlen Gesichtern suchen dein Licht !

Stopf endlich das plärrende Sprachrohr der Frevler

schlag auf ihre Großmäuler, die da sagen, du siehst es nicht.

Haben deine Augen doch gesehen, was hier unten passiert

mit den Fallstricken, der Folter und den vielen Grausamkeiten.

Dabei bist du der Herr, der die Pein der Armen sieht

ihre Schreie hört, die aus der Ausweglosigkeit nach dir rufen.

Du bist der Vater der Waisen und Verfolgten geblieben.

Brich die protzenden Arme der Folterer und Quäler !

Sieh die Augen der Dürstenden, ihnen gib Wasser.

Sieh die eingefallenen Wangen der Hungernden

ihnen gib Brot; nimm ihren Leben die zehrende Not

denn du richtest in Weltzeit nach deinem Wahrspruch.

Überlaut sind die Schreie der Gebückten zu hören.

Unübersehbar sind ihr Schmerz und ihre Trauer in deinem Land

das schreiende Unrecht an den Unterdrückten

und dann noch die Waisen in ihrer Hilflosigkeit.

Das Wort der Preisung

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