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12. Klage über die Macht des Bösen (ein Psalm Davids)
ОглавлениеBefreie, o Herr, befreie mich !
Der Mut des Aufrechten geht zu Ende
denn zu Ende ist es mit der Treue
unter den lebenden Adamskindern.
Unnützes, falsches Zeug reden sie.
Sie besprechen das, was Wahnsinn ist
und jeder nimmt sich dabei wichtig
wenn nichts anderes als Worthülsen über ihre Lippen kommt.
Zweideutig ist die Rede aus zweierlei Herzen
da heucheln, falschlehren und trügen sie in einem.
Rotte die Heuchelredner des Bösen aus
Herr, brich den gemeinen Spöttern die Zunge !
Die Glattheit der sprachlichen Wendung bringt es nicht
sondern die Geduld im Bemühen zur Geradheit.
Mag die gerade Zunge den verbogenen Zungen überlegen sein
wehrt die gerade Zunge sich doch der geschwollenen Rede.
Hör doch, wie lauthals sie spotten: Wer sei unser Herr
so verderben ihre Lästermäuler die guten Sitten.
Denn wer im Elend steckt, dem ist auch das Recht verwehrt
und der Rechtlose wird noch seiner Nacktheit beraubt.
Ob der Unterdrückung der Gebeugten wegen
ob des armseligen Ächzens der Bedürftigen wegen
steh du jetzt auf und sprich dein Machtwort:
Freiheit geb ich den Unterdrückten.
Denn durch die Zeiten dauern deine Wahrheitssprüche.
Unvergleichlich hell und stark sind deine Worte
heller sind sie als das Silber im Schmelztiegel der Erde
stärker sind sie in der Leuchtkraft als alles Irdische.
So wachst du über die Gebote des Wahrspruchs
bewahrst sie vor dem Geschlecht auf Weltzeit.
Wie nichtig sind dagegen der Hohn und Spott
sie versickern schnell im Boden des Vergessens.