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III. Die Zeit der Restauration und des Vormärz

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Vorübergehend wurden im Rahmen der napoleonischen Feldzüge auch einige Militärlogen errichtet, die aber nur kurze Zeit Bestand hatten. Napoleon selbst war zwar höchstwahrscheinlich kein Freimaurer, obwohl seine Zugehörigkeit zum Bund öfter behauptet wurde. Was jedoch als sicher gilt, ist, dass der Kaiser der Franzosen in der Freimaurerei einen geistigen und ethischen Machtfaktor sah. Zudem gehörten seine Brüder dem Bund an, die an der Spitze freimaurerischer Körperschaften standen.95 Militär- und Feldlogen hatten sich schon vor der Zeit Napoleons gebildet, dann aber stärker während seiner Herrschaft in den gegründeten Republiken, die zur Ausbreitung der Bruderkette beigetragen haben. In diesen Feldlogen wurden rituelle Arbeiten durchgeführt und Reden über Vaterlandsliebe und Patriotismus gehalten, obwohl die Freimaurer stark kosmopolitisch orientiert waren. Diese Haltung stand nicht unbedingt in einem Gegensatz zu Heimatliebe und Patriotismus. Im Juni 1809 hielt z.B. der Gouverneur Napoleons in Kärnten, Divisionsgeneral Jean-Baptiste Rusca, in Klagenfurt eine Tafelloge ab, zu der auch österreichische Freimaurer, sofern sie bekannt waren, eine Einladung erhielten. Diese Logenarbeit bot Anlass zu einer Flut von Berichten, die von Polizeispitzeln abgefasst wurden. Im Jahre 1814 erließ Papst Pius VII. nach dem Sturz Napoleons erneut gegen den Freimaurerbund und die nationale Freiheitsbewegung der Carbonari wegen Staatsgefährdung eine Bulle. Die Freimaurerei wurde darin mit einem gefährlichen politischen Geheimbund gleichgesetzt.96

Verbot, Verfolgung und Neubeginn

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