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Freitag, 31. Juli 2015 Kapitel 8

Fatale Gewissheit schafft Fakten

In Saint André auf der Insel Reunion hatte man ein Steuerbord-Flaperon am Meeresstrand gefunden, welches eindeutig von der Boeing 777 von Flug MH 370 stammte, die am 8. März des vorigen Jahres auf mysteriöse Weise von allen Kontrollfeldern verschwunden war und wo man die Vermutung hatte, dass die Maschine abgestürzt war. Durch diesen Fund war der Flugzeugabsturz endgültig belegt und keine Hypothese mehr.

Für Salomon S. Salomon war diese Meldung einerseits eine Art Befreiung, andererseits aber auch ein Stich ins Herz, denn sie bedeutete Endgültigkeit. Weil damit jenes zur Tatsache geworden war, was entsprechend seiner und auch aller andere Ansicht ohnehin schon lange festgestanden hatte.

Salomon wusste, was nun folgen würde, nämlich die amtliche Todeserklärung seiner Gattin Salomé und sehr rasch später der Erbgang, bei dem seine Kinder wahrscheinlich in den Besitz eines grösseren Aktienpakets der Firma kommen würden. Dieser Vorgang würde seine Position innerhalb der Firma schwächen, darauf musste er sich einstellen. Für Salomon war klar, dass damit wieder Rufe nach einer Ablösung der Geschäftsleitung erfolgen würden. Seine Töchter waren hartnäckig berechnend und die Rolle der Schwiegersöhne dahinter empfand Salomon als undurchsichtig, ja eigentlich gefährlich.

Für Salomon S. Salomon war klar: Er wollte standhaft bleiben. Er wollte weiterhin nicht nur den Chef spielen, sondern auch der Chef sein. Dies umso eher als die Geschäfte wieder gut liefen und seine rechte Hand Dr. Thomas Sauter immer besser in seine Rolle hineinzuwachsen schien. Auf jeden Fall würde es diesbezüglich nicht mehr viel zu meckern geben. Als Anerkennung für die Solidarität zu ihm schenkte Salomon dem Direktor Sauter einige Aktien aus seinem Portfolio. Dies auch mit dem Hintergedanken, den Mann noch näher an sich zu binden. Er wollte Sauter keinesfalls an die andere Seite verlieren, an diese aggressiven Jungen, die ihm das Leben schwer machten.

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