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„Glaubet doch nicht, ich sey gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben; ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie zu erfüllen.“ Die Kraft und der Sinn der himmlischen Worte fassen wichtige Dinge in sich. Es ist nämlich ein Gesetz von Werken gegeben worden, und dieses hat Alles zur Beglaubigung dessen, was in Christo sollte geoffenbaret werden, in sich gefaßt; denn sowohl seine Lehre, als auch sein Leiden ist der große und tieft Rathschluß des väterlichen Willens. Das Gesetz aber hat unter der Hülle geistiger Worte die Geburt unsers Herrn Jesu Christi, seine Menschwerdung, sein Leiden und seine Auferstehung ausgesprochen: und daß dieses schon vor ewigen Zeiten für unser Zeitalter so beschlossen worden sey, davon geben sowohl die Propheten, als auch die Apostel vielfach Zeugniß. Daher ging der Satan nach dem vierzigtägigen Fasten, durch so wichtige Vermuthungen beängstigt, bis zur Frechheit, ihn zu versuchen; weil er in Jesu das große Geheimniß der himmlischen Veranstaltung fürchtete. Denn den Namen Jesus hat unser Herr dem Leibe nach. Und so ist sowohl seine Körperlichkeit, als auch sein Leiden der Wille Gottes und das Heil der Welt; und es übersteigt den Ausdruck menschlicher Sprache, daß Gott aus Gott, der Sohn aus der Wesenheit des Vaters, und innerhalb der Wesenheit des Vaters bestehend, sich zuerst zu einem Menschen verkörpert, dann wie der Mensch dem Tode unterworfen habe, zuletzt nach drei Nagen aus dem Tode in das Leben zurückgekehrt sey, und die mit seinem ewigen Geiste und Wesen verbundene Materie des angenommenen Leibes in den Himmel zurückgetragen habe.

Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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