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„Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: Aug um Aug, Zahn um Zahn,“ u. s. w. Der Herr will die Hoffnung unsers Glaubens, welche sich in die Ewigkeit erstreckt, durch die Thaten selbst bewähren lassen, damit die Erduldung der Unbild, bei welcher man keine Empfindlichkeit zeigen soll, selbst Zeuge des künftigen Gerichtes sey. Das Gesetz hielt das ungetreue Israel durch Furcht in Furcht, und beschränkte die Neigung zur Beleidigung durch eine gegenseitige Beleidigung. Der Glaube aber läßt den Schmerz über kein Unrecht so groß seyn, daß er Rache fordere, und daß Jemand die ihm zugefügte Schmach räche; weil bei dem Gerichte Gottes eines Theils diejenigen, welche Unrecht erdulden, mehr Trost, andern Theils diejenigen, welche Unrecht thun, eine schwerere Strafe erwartet. Und demnach gebieten die Evangelien nicht nur, daß wir uns von Beleidigungen enthalten sollten; sondern sie verlangen auch, daß wir die Beleidigung vergessen und das uns zugefügte Unrecht nicht rächen sollten. Denn erhalten wir einen Schlag auf einen Backen, so wird uns befohlen, auch den andern hinzuhalten; und tragen wir eine Bürde tausend Schritte, weit, so haben wir Befehl, eine Strecke von zweitausend Schritten vorwärts zu gehen, weil wir in der Vermehrung der Unbild auch eine Vergrößerung der Rache finden werden, da der Herr der himmlischen Heerschaaren selbst zur Vergrößerung seiner Herrlichkeit sowohl die Wangen den Händen, als auch den Rücken den Geißeln darbot.


Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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