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„Wenn dich aber dein rechtes Aug ärgert, so reiß es heraus, und wirf es von dir,“ u. s. w. Erhabener wird die Stufe der Unschuld, und der Glaube schreitet vorwärts. Denn wir werden ermahnt, nicht nur von eigenen Fehlern, sondern auch von solchen rein zu seyn, welche von aussen her eintreten. Nicht wegen der sich verfehlenden Glieder nämlich sind die Verlurste an dem Leibe geboten; denn das linke Auge würde nicht minder, als das rechte, sich verirren. Wenigstens ist der Fuß, welcher von der sinnlichen Begierde nichts weiß, zum Verlurste nicht geeignet, weil ihm keine Ursache der Strafe zur Last fällt. Aber weil wir, obwohl verschiedene Glieder unter einander, doch alle Ein Leib sind, werden wir ermahnt, die theuersten Namen39 der Verwandtschaften von uns zu werfen, oder vielmehr auszureissen, wenn wir bei ihnen etwas solches wahrnehmen, damit wir nicht durch vertrauten Umgang Mitgenossen ihrer Sünde werden; indem es besser ist, daß wir nützlicher und höchst nothwendiger Glieder, wie des Auges und des Fußes, entbehren, als daß wir uns durch die Vorliebe zu einer sündigen Verwandtschaft so sehr fesseln lassen, daß wir zum höllischen Feuer verurtheilt werden. Die Abschneidung der Glieder wäre aber nützlich, wenn auch ein Ausschneiden des Herzens statt finden könnte. Denn da die Begierde der That gleichgestellt wird, so ist die Verstümmelung des Leibes unnöthig, wenn der Trieb des Willens zurückbleibt.

Kommentar zum Evangelium des Matthäus

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