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Allein es genüget nicht, daß er antwortete, er sey König; wir wollen auch noch jenes hören, wer der sey, welcher der König ist. Der Hohepriester nämlich fragte sogar auf einen Eid hin, indem er sprach:75 „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du Christus, der Sohn Gottes bist.“ Und Jesus antwortete ihnen:76 „Du sagst es.“ Die Frage wurde auch jetzt nicht verworfen, sondern es wurde nur die Prahlerei und Großsprecherei eines eigenen Geständnisses vermieden, und dennoch die Wahrheit, um welche gefragt wurde, nicht geläugnet. Die Bescheidenheit der Demuth und das Geständniß der Wahrheit wurden demnach so gemischt, daß theils in der Antwort die Willfahrung, theils in der Frage die Erkenntniß lag. Allein man muß erwarten, was denn die Wirkung dieser Antwort sey, daß Christus der Sohn Gottes ist; nämlich das, was auf die Worte: „Du sagst es,“ folgt: „Ich sage euch aber: „Von nun an werdet ihr den Menschen-Sohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen, und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.“ Der, welcher der Menschen-Sohn ist, eben derselbe ist auch Gottes Sohn; die edle Natur geht durch die Annahme des Menschen-Sohnes nicht verloren. Denn er hört darum nicht auf, Gottes Sohn zu seyn, weil er auch der Menschen-Sohn ist. Denn nicht mit dem Abtreten der Gottheit ist das Eintreten der Niedrigkeit verbunden; und nicht durch Theilnahme an der Schwachheit hat die göttliche Kraft die Erniedrigung erlitten; denn die Schwachheit wurde mit der Herrlichkeit der Kraft beschenkt. Der Menschen-Sohn sitzt ja zur Rechten Gottes, und man wird ihn kommen sehen auf den Wolken des Himmels. Und durch diesen Ausspruch wird jene Weissagung erfüllt, welche so lautet:77 „Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechnen, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füsse hinlege.“

Abhandlungen über die Psalmen, Band 1

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