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4.3 Sprachliche Diskriminierung

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Wenn Sprache sich auf das Denken auswirken kann, wird auch verständlich, warum es zu sprachlicher Diskriminierung kommt. Dies ist umso gefährlicher, als wir es nicht bemerken. Wenn ungerechte Sprache bzw. Verhalten häufig genug sind, gewöhnen wir uns daran und empfinden es als normal. Dann wird das sprachliche Handeln nicht mehr als falsch interpretiert und Diskriminierung ist unsichtbar geworden.

„Discrimination, as distinct from prejudice and bigotry, is overt behavior that affects another individual or a group of individuals. Its enactment is therefore a fully social act“ (Ng 2007: 111). Hierfür ist Sprache eines der effektivsten MedienMedien. Die sprachliche Kodierung von Diskriminierung richtet sich gegen Frauen, Andersgläubige und -farbige oder alte Menschen, aber auch gegen ganze soziale Schichten. So ist die Gesetzessprache so verklausuliert, dass nur Jurist/innen sie verstehen, was ihnen einen Vorteil gegenüber den anderen verschafft. Wirklichkeiten und Zusammenhänge können über geschickte Formulierungen falsch dargestellt werden. Um hier Einfluss auf andere zu nehmen, geschieht das möglichst indirekt, indem man (?!) die anderen dazu bringt, das zu wollen, was man (?!) will, „language provides a rich repertoire of masking devices for reducing resistance and perceived conflicts of interest while enacting discrimination“ (Ng 2007: 112f.).

Ng (2007) bespricht mehrere Aspekte sprachlicher Diskriminierung, u.a., dass Sprache als Sammelbecken kultureller Werte diskriminierende Stereotype kodiert, Diskriminierung umsetzt und zur Regel macht.

Sprache wirkt auf das Denken und unsere Sicht auf die Welt. Dadurch konstruiert sie die Wirklichkeit mit. Sie stellt bestimmte Kategorien und Assoziationen her und lenkt durch andere unseren Blick darauf.

So it appears that linguistic categories can influence people’s thinking by encouraging them to carry out comparisons that they wouldn’t have otherwise carried out (Boroditsky et al. 2003: 74).

Maskuline Formen reproduzieren das Männliche als das Häufige und damit Normale. Als Selbstverständlichkeit im alltäglichen Diskurs nehmen wir diese Diskriminierung nicht mehr wahr. Sie gehört zu einem Teil des Lebens, über den wir nicht nachdenken. Eine Veränderung der Sprache kann aber zu einer veränderten Wahrnehmung führen.

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