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Gruppe 3: Reisende in Sachen Politik

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Weil jede Stadt im klassischen Griechenland ein eigener Staat war und es Hunderte solcher Stadtstaaten gab, herrschte im Rahmen der zwischenstaatlichen Politik ein reger Verkehr von Gesandtschaften. Der Austausch war auch deswegen so intensiv, weil die Antike noch keine ständig vor Ort residierenden Botschaften kannte. Wenn es zwischen zwei Staaten etwas zu regeln gab, machte sich aus dem einen Staat eine Gruppe von Gesandten auf den Weg in die andere Stadt. Sie genossen in den Zielstädten als wichtige Fremde höchste Aufmerksamkeit und Fürsorge. Dass es sich bei ihnen um Fremde erster Klasse handelte, weiß auch Platon: »Für ihre Aufnahme und Unterkunft hat der Staat zu sorgen. Wohnen sollen sie ausschließlich bei Strategen, Hipparchen und Taxiarchen, und ihre Versorgung soll neben den Prytanen an erster Stelle demjenigen obliegen, bei dem er als Gast im Hause weilt.«

Die Athener behandelten fremde Gesandte gut. Sie durften bei der politischen Prominenz wohnen, bei den obersten Militärführern (Strategen), den Kommandanten der Reiterei (Hipparchen), den Führern anderer Einheiten (Taxiarchen), den Ratsherren (Prytanen). Im Gegenzug erwarteten sie, dass ihre eigenen Gesandten in der Fremde in gleicher Weise behandelt wurden.

Fremde und Fremdsein in der Antike

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