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Kapitel 9
ОглавлениеEs war im Juli 1969, als die unter der Leitung von Wernher von Braun entwickelte Saturn V mit der Seriennummer AS 506 dem Mond zuraste und 3 Tage später Louis Armstrong als erster einen menschlichen Fußabdruck auf den staubigen Boden setzte.
Das von Kennedy acht Jahre vorher vorgegebene Ziel war erreicht und der Wettlauf gegen die Russen mit einem Kostenaufwand von Einhundert Milliarden Dollar gewon-nen.
Bereits der übernächste Start mit Apollo 13 sollte sich zum Desaster mit fast tödlichem Ausgang für die Astronauten entwickeln. Mit Apollo 17 wurde dann 1972 das Mondprogramm eingestellt, doch schon Mitte der sechziger Jahre brüteten die Techniker der NASA über der Idee wiederverwendbarer Raumfähren.
Diese, sollten die enormen Kosten drastisch senken und die Kommerzialisierung der Raumfahrt einläuten.
Hierfür suchte man Techniker mit Ideen und Können.
Bob
Bereits während seines Studiums - gerade mal einund-zwanzig Jahre alt, knüpfte Bob Kontakte mit Head Huntern der NASA. Seine mathematische und physische Begabung erkannten sie aus seinen Benotungen und Gesprächen mit den Lehrern.
Sie versprachen ihm eine exzellente, interne Ausbildung im Rahmen dieses neuen Projektes das sie STS nannten.
American Rockwell, Martin Marietta und Lockheed erhielten den lukrativen Auftrag zum Bau einer Raumfähre, der erst 30 Jahre später ein Ende finden sollte. Bobbys Traum erfüllte sich und seine Ausbildung war vom Feinsten.
Seinen Arbeitsplatz fand er im Goddard Space Center am Green Belt in Washington DC. Hier lernte er Jeff Brant kennen, der für die Lageregelung der jeweiligen Satelliten zuständig war. Schnell wurden sie Freunde, denn ihre Interessen und Lebenseinstellung waren die Selben und Meinungsverschiedenheiten lösten sie intelligent und tolerant.
Die Entwicklung dieses Projektes bis zum ersten Start 1981 war jedoch begleitet von Rückschlägen und technischen Problemen. Bob´s Aufgabengebiet war die Flugsteuerung und Programmierung der Zündabläufe.
Hier gab es keine Probleme und man überlegte bereits seine weitere Verwendung für ein rein militärisches Programm.
Die ständigen Startverschiebungen blockierten auch die Fertigstellung der Satelliten, die bereits für den Trans-port in den Orbit bereitstehen sollten.
So wurde auch Jeff für das neue Projekt abgezogen und zu ihrer Freude blieben sie nicht nur Freunde, sondern auch Kollegen.
Schnell bemerkten die jeweiligen Projektleiter und Vorgesetzten deren kollektive Perfektion. Man ließ sie zusammen wie Siamesische Zwillinge und nannte sie nur noch das Black and White Double.
Während Bobby die blonden Haare und die helle Haut seiner Mutter ererbte, hatte Jeff das schwarze Haar und den dunklen Teint seines Vaters - den er nie kennen gelernt hatte.
In seiner Freizeit hatte er viel mit der Koordination seiner Dates zu tun.
Sie führten die üblichen Männergespräche und Bob musste über Jeffs derzeitiges Problem, das ihm Melinda bereitete, lachen.
Diese hatte es sich offensichtlich zur Lebensaufgabe gemacht „Garage Sales“ zu finden um vermeintlich Wertvolles nach Hause zu schleppen. So hetzte Jeff frühmorgens an den Wochenenden oder nach Dienst-schluss quer durch Washington und vertrieb seine wertvolle Freizeit in Garagen fremder Leute.
Er hoffte dass Melinda ihr Erworbenes endlich einmal selbst anbieten würde, damit sie ihre intimen Momente nicht immer unter den Augen ausgestopfter Skunks und eines Lebensgroßen Plastik Officers verbringen mussten, - dessen Handschellen zur weiteren Verwendung am Couchgestänge baumelten.
Er vermied es, Melinda zu sich nach Hause einzuladen, denn seine asiatische Nachbarin zwei Türen weiter hatte Hang zum Eifersüchtig sein und gefährlich lange Fingernägel.
Melinda erzählte er von einer neugierigen und bösen Hauswirtin, die Probleme machen würde - und so blieb er nahe an der Wahrheit. Also wurde die Zweisamkeit bei Melinda verbracht und von der alten, viel zu kurzen Couch stiegen des Öfteren Staubwolken hoch.
Oft brachte er es fertig Bob glauben zu lassen etwas versäumt zu haben, doch der Gedanke an Helen erlöste ihn immer wieder von seinem unguten Gefühl.
Aufgrund der neuen, rein militärischen Aufgabe schickte man sie zu einer kurzen Navy Ausbildung nach Anapolis.
Als Susan so ganz nebenbei davon erfuhr teilte sie ihm ihre Sorge darüber mit. >Mom es ist Frieden und die Technik ist sicher < versuchte er sie zu beruhigen.
Doch ähnliches hörte sie schon zwei Mal.
Ihre Freizeit genossen sie im englischen Pub an der King George Street. Dort flirteten sie mit hübschen Girls und tanzten Rock`n Roll. Sie genossen ihre Jugend und träumten von einer tollen Zukunft.
Sie wurden Freunde im Leben – bis jetzt - an der Schwelle zum Tode.
Jeden U-Boot sind zwei komplette Besatzungen zugeteilt.
Die Blue Crew und die Gold Crew, entsprechend den traditionellen Farben der US Navy.
Sie begannen mit der Blue Crew ihre sechs Wochen dauernde Fahrt ins Eismeer. Die glücklichen Kameraden der Gold Crew vergnügte sich mittlerweile im Hafen - manche bei ihrer Familie und Freunden oder leichten Mädchen um Energie abzubauen- oder für den nächsten Einsatz zu tanken – je nach Verlangen.
Dies war nun ihr zweiter Einsatz auf der USS Florida.
Ihre Aufgabe war eine Neuprogrammierung der sich an Bord befindlichen Interkontinental- und Mittelstrecken Raketen vorzunehmen.
Des Weiteren war der Testabschuss einer nicht nuklear- bestückten Trident geplant. So ganz nebenbei sollte man doch mal kurz, möglichst nah der russischen Nordmeer Küste eine geheime Mission erfüllen.
Dies alles widersprach eigentlich dem Sinn der vergan-
genen Abrüstungsbemühungen und lies so manches Besatzungsmitglied nachdenklich werden.
Immer öfter plagten die beiden moralische Zweifel an ihrer Aufgabe. Ihr so geliebter Beruf und gleicher Maßen ausgeprägtes pazifistisches Denken ließen sich nicht mehr so gut miteinander vereinbaren, doch was sollten sie tun?
Ihre Passion war die Technik und beide verdienten sehr gut. Bobby brauchte sich um Helen und seiner Mutter nicht sorgen.