Читать книгу Vergeltung - Horst Erny - Страница 24
Kapitel 22
ОглавлениеGegen zwei Uhr setzte nach einem ruhigen Flug die 747 auf dem Rollfeld von Oslo auf und mit nur einstündigem Aufenthalt ging es weiter nach Kirkenes. Die Norweger wollten keinesfalls eine US Militärmaschine in ihrem Luftraum, um nicht irgendwie in den Konflikt mit hineingezogen zu werden.
So ging es mit einer zweimotorigen Maschine im Tiefflug weiter in den Eisigen Norden.
Kurz vor vier Uhr wechselten sie in den Hubschrauber, der sofort weiter Richtung Nordost abhob.
Je höher sie flogen, desto klarer konnte man die düstere, dort nie untergehende Sonne sehen und manchmal verfärbte sich der Himmel in mystische Farben. Manchmal wild zuckend, meist jedoch flackernd wehend in allen Farben. Lila Seidenvorhänge wie im Wind wehend, vermischen sich mit grüner Farbe, die durch Sauerstoffatome ausgelöst werden, erinnerte sich Walter an die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge dieses Naturspektakels.
Der AH 64 Apache knatterte zielstrebig seinem Ziel entgegen. Die der Küste vorgelagerten Inseln und die weit ins Meer reichenden Halbinseln gehörten allesamt zum sowjetischen Territorium, so dass sie einen Umweg
weit hinaus in die Barentssee fliegen mussten, bis gegen
gegen sechs Uhr morgens die Mündung des Kola-Kanals sichtbar wurde. Der Hafen selbst lag in gleißendem Licht und eine Konzentration von Sowjetschiffen zeigte den Unfallort.
Viel zu weit innerhalb der zwölf Meilen Zone.
Die Situation sah bedrohlich aus und Cronkite erkannte die Brisanz der Lage.
>Wie konnten sie nur....< sprach er leise vor sich hin. Der Pilot verstand die Worte über das Mikrophon und nickte zustimmend.
Der Apache setzte sanft auf dem Deck der IKE auf.
Selbst bei rauer See trotzte der gewaltige Flugzeugträger stabil den hohen Wellen.
Walter dachte, welche ungeheure Technik vonnöten sein muss, einem landenden Jet ein sicheres Aufsetzen auf dem Deck zu ermöglichen.
Die „Eisenhower„ ist der dritte Träger der „NIMITZ“
Klasse und wurde erst kürzlich in Dienst gestellt.
Das über neunhundert Fuß lange Schiff bietet Platz für neunzig Flugzeuge und zehn Hubschrauber.
Ein sich ständig bewegender Flugplatz des Schreckens - und der Abschreckung.
Geduckt unter den tosenden Rotorblättern und hastig aufgesetzter Kapuze eilte er begleitet von einem Offizier zur Brücke, wo er vom Kapitän begrüßt wurde.
Bis zum Ende des Ultimatums waren noch sechs Stunden Zeit.
Donnerstag 24.3. Boot 10.00 am
Jeff wachte eben aus einem kurzen Tiefschlaf auf und Bob saß am Pult und rechnete. Sie wechselten sich mit dem Schlafen ab, um nichts zu überhören, doch waren ihre Phasen immer nur kurz, bis sie von wirren Träumen hochschreckten und sich wieder in der schrecklichen
Realität fanden.
Ihre Gedanken der Verzweiflung, Nachrichten an ihre Familien und Freunde, ihren Zorn und Trauer schrieben sie in ein Tagebuch, das sie dem Logbuch bei hefteten.
Einige Blätter verwölbten sich durch auftropfende Tränen und die Tinte verschwamm an diesen Stellen.
Bis zur Nachricht des Kapitäns, dass Cronkite unterwegs sei, hatten beide das gleiche unruhige Gefühl, er könnte ablehnen.
Anhand der ihnen zur Verfügung stehenden Karten konnten sie die genauen Koordinaten festlegen. Um die Treffgenauigkeit überprüfen zu können, musste die Rakete auf Land, besser noch auf Eis, aufschlagen und deren Überreste wären Beweis genug.
Ein weiteres Kriterium war die Entfernung, denn diese sollte möglichst derer nach DC entsprechen.
Also begann Jeff mit der Suche nach nicht bewohnten Gebieten im ewigen Eis und immer mehr konzentrierte er sich auf das arktische Kanada.
Seine Lippen bewegten sich bei der Berechnung der Koordinaten und hastig tippte er auf die Tastatur, wodurch sich die unzähligen Linien und Punkte auf dem Bildschirm ständig veränderten.
>Bob sieh her, die Koordinate des Zieles. 82° 46.779`.79° 5.823`.< sagte er mit entschlossener Stimme und deutete mit seinem Schreiber auf eine Insel, die zu den König Elisabeth-Inseln des Kanadisch Arktischen Archipels gehörte.>Ellesmere Island wird das Ziel sein> sagte er mit entschlossener Stimme.
>Stell Dir vor, die Insel ist mit etwa 200.000 Quadratkilometern die zehntgrößte der Erde und hat nur 150 Einwohner. Sehen vermutlich alle gleich aus und sind verwandt miteinander< – >ja, auf eine ganz besondere Art<, fügte Bob grinsend hinzu. >Hier jemanden zu schaden, ist wohl unwahrscheinlich, zumal die wenigen Leute einhundert Meilen südlicher leben.
Ist übrigens die nördlichste, menschliche Niederlassung in Kanada und der Militärstützpunkt Alert ist nur zweihundert Meilen entfernt. Die brauchen gerade mal eine Stunde um die Raketenteile zu finden. Das einzige Lebewesen, das wir auslöschen könnten, wäre ein Moschusochse oder ein Polarfuchs, der gerade einen Lemming nachstellt.<
>Wie lange würde die Flugzeit betragen?< wollte Bob wissen. >Lass uns rechnen. Boost Phase drei Minuten bis zu einer Höhe von 130 Meilen.
Ihre Geschwindigkeit liegt dann bei knapp sieben Meilen pro Sekunde. Flugzeit im Orbit 15` 35`` Wiedereintritt in achtzig Meilen zwei Minuten und Aufschlag mit drei Meilen-Sekunden< kritzelte er das Gesprochene auf ein Blatt Papier. >Ich habe errechnet zwanzig Minuten und vierzehn Sekunden Flugzeit gesamt.
Den Aufschlagpunkt müssten sie mit ihren Navigations-
geräten schnell finden.<
Die Trident 1 C4 ist mit einem Abwurfsender ausgestattet, der kurz vor den Einschlag ausgeklinkt und das Signal an einen Satelliten weiterleitet.
>Gut Jeff, somit können sie uns nicht belügen, wir hätten ungenau getroffen und würden ganz Kanada gefährden.
>Okay programmiere sie ein.<
Sie machten sich Gedanken über die Formulierung ihrer Mitteilung an Cronkite, der jeden Moment eintreffen müsste. Bob meinte >wenn etwas unklar oder nicht eindeutig verstanden werden kann, wird er es sicher berichtigen, - was meinst Du Jeff ?< >Ja, ja, er wird in unserem Sinne handeln - weißt Du, sein journalistisches Berufsleben war geprägt von Kriegserlebnissen, die ihn zu einem überzeugten Pazifisten machten.
Er verabscheut Gewalt. Dies alles kam auch in seiner Biographie zum Ausdruck. Er wird auf unserer Seite sein und denen da oben Beine machen. Deine Idee, ihn zu holen, war genial!<
Das Knarzen des Mikrophons ließ sie aufschrecken.
Die Stimme Morris meldete sich. >Hallo Ihr beiden dort unten, hört ihr mich?<
Sie sahen sich erschrocken an. Jeff drückte sofort den Sendeknopf. >Wir hören Sie Morris, hier spricht Jeff.<
>Jeff, neben mir steht nun Walter Cronkite.
Seid Ihr bereit?< >Wir sind bereit.< >Hallo Bob, hallo Jeff, hier spricht Walter Cronkite. Ich befinde mich auf der Eisenhower und neben mir steht der Kapitän sowie die Techniker und hören unser Gespräch mit. Ist das in Ordnung?<
>Mr. Cronkite..< >nein, bitte Walter<...
unterbrach Cronkite >Okay Walter, wir sagen es, wenn es nur zwischen uns etwas zu besprechen gibt.<
>Zunächst möchte ich mein Entsetzen über Eure Situation - und wie diese zustande kam - aussprechen.
Die Welt ist in gespanntem Aufruhr und alle hoffen auf ein glückliches Ende . Wie auch immer < ergänzte er.
>Zugleich möchte ich Ihnen und Ihrem Freund versichern, dass es mein eigener Entschluss war hierher zu kommen. Präsident Reagan ist entsetzt über die Situation und bittet Sie innigst um Vergebung. Er war nicht über die Geschehnisse informiert und berät sich ständig mit seinem Stab - und auch mit Moskau besteht intensiver Kontakt. Große Sorge bereitet allen, dass Ihr Euch aus einem Cocktail aus Zorn und Verzweiflung zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen lasst.
Ich habe erst gestern im Weißen Haus im Beisein nahezu
alle Minister Euer Band gehört und versichere Euch, alle meine Kräfte loyal in Eurem Sinne einzusetzen.
Während meines Lebens sah ich viel Unheil, Leid, persönliche und politische Tragödien.
Mein Ziel war immer objektiv und ehrlich ohne Rücksicht auf angedrohte Repressalien zu informieren - ob positiv oder negativ. Die Welt stand in den vergangenen zwanzig Jahren mehrmals am Abgrund und immer wieder hat Vernunft - oder die Angst gesiegt.
Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Mal auch wieder die Vernunft siegen wird. Und sei sie nur gesteuert von der Angst – soll es auch gut sein.<
Nun teilt mir mit, was Eure Bedingungen sind und ich hoffe, dass diese für beide Seiten überhaupt erfüllbar sind. Ich höre?....<>Danke Walter, wir schätzen Sie beide sehr und haben Sie als Zeuge und Überbringer unserer Nachricht gewählt. Sie sind vertrauenswürdig und können etwas bewirken.<
>Ich tue mein Bestes, Jeff. Schießen Sie los...< >Walter, bevor wir beginnen, möchten wir sicherstellen dass wirklich Walter Cronkite unser Gesprächspartner ist.
Ich stelle Ihnen nun eine ganz persönliche Frage, die vermutlich nur sie spontan beantworten können - und ich hoffe, Sie können antworten. Nun die Frage: Walter, Sie hatten lange Zeit ein US- Amateurfunkzeichen - eine Kombination aus Buchstaben und einer Zahl.
Welche Zahl war das?<
Cronkite war überrascht von der Frage, antwortete jedoch spontan lachend >Jeff, ich kann Ihnen die gesamte Kombination nennen. Diese war KG2GSD. Bestimmte Dinge vergisst man nicht im Leben, wie den Namen der ersten Freundin.< Bob zog das Mikrofon zu sich und mit Blick auf Jeff sagte er >Das kommt darauf an, wie viele noch folgten<. >Oh zwei Freunde, die sich gut kennen < antwortete Cronkite lachend.
>Wer von Euch hat meine Biografie gelesen?<
>Ich habe sie gelesen – war spannend und interessant.<
Walter, bei unserem ersten Kontakt mit Kapitän Morris hatten wir auch den russischen Kommandanten
Sochorow in der Leitung. Da dies wiederum beide Seiten betrifft, soll er ebenfalls wieder mithören.
Ich stelle nun die entsprechende Frequenz ein. <Morris sah ein, dass es wohl sinnlos sein würde, dagegen vorzugehen und gab verärgert Unverständliches von sich.
Kurz darauf meldete sich Sochorow und bestätigte seine Präsenz. >Schießt los, wir sind vollzählig.<
>Walter ich beginne nun.<
>Hier spricht Bob Hobath, neben mir sitzt Jeff Brant. Wir befinden uns in einer Tiefe von 450 Fuß nahe der russischen Küste und sind die einzigen Überlebenden des letzten Tauchgangs der USS Florida.
Wir wissen, dass wir uns in verbotenen Gewässern befinden und diese Fahrt der Spionage dienen sollte. Wir sind Geheimnisträger der NASA und arbeiten an dem aktuellen SDI-Projekt.
Durch Abhören der Funkkommunikation zwischen dem Navy- und einem russischen Kommandanten sind wir davon überzeugt, dass keine der beiden Seiten Interesse an unserer Rettung hat. Bei der derzeit politischen Situation wäre das wohl die beste Lösung.
Doch haben wir uns entschieden, dass unser Tod noch einen Sinn bekommen soll.<
Bislang alles, was Cronkite in Washington schon hörte.
>Walter ist der Kontakt noch gut?< fragte Bob.
>Verstehe Sie klar.< >Unsere Mitteilung ist unabhängig von der Erfüllung oder Nichterfüllung unserer Forderun-
gen gegenüber den Entscheidungsträgern in West und Ost.
Unser Zeuge und Übermittler ist Walter Cronkite, der Ihnen allen bekannt ist. Was er Ihnen nun in unserem Auftrag mitteilt, kann der Beginn einer andauernden Friedensbeziehung zwischen den Supermächten bedeuten.
Doch dies liegt alleine in derer Entscheidung und ehrlichen Friedenswillen.
Vor noch nicht mal einem Jahrzehnt ging ein Weltkrieg zu Ende, der insgesamt etwa vierzig Millionen Menschen in den Tod riss.
Offensichtlich haben die Führer der beiden Großmächte nichts dazugelernt und stecken nach wie vor Bürger in Uniformen, um sie in ideologisch oder wirtschaftlich begründete Kriege zu schicken. Seit Jahren hat sich der Osten und Westen immer mehr zerspalten und es begann ein unheilvolles nukleares Wettrüsten.
Einige dieser Waffen liegen nur wenige Fuß von uns abschussbereit entfernt.
Mit deren Zerstörungskraft ist man in der Lage, ebenso viele Menschenleben innerhalb Stunden auszulöschen wie der vergangene Weltkrieg in acht Jahren forderte und deren Einsatz bei einer militärischen Auseinandersetzung wird immer wahrscheinlicher.
So wie die beiden Führer der Weltmächte einen Krieg dieses Ausmaßes beginnen können, so versuchen wir nun, diesen ein für alle Mal zu verhindern. Sie haben uns beide und weitere 142 Kameraden durch diesen Auftrag in eine tödlich verlaufende Situation gebracht.
Mit unserem Vorhaben wollen wir nicht nur eine sicherere Zukunft für die Menschheit erreichen, sondern auch Vergeltung üben für die, die sie durch ihre Kriege zu Tode brachten. Wir wollen Vergeltung üben für deren Angehö-rige und an den körperlich und wirtschaftlich geschädigten Soldaten und Zivilisten.
Für den Tod unserer GI`s in Indochina, auch für meinen Bruder und dessen Vater, die beide im Sarg aus Vietnam und Europa zurückkamen.
Wir wollen, dass die Mütter dieser Erde ihre Kinder gebären, ohne den Gedanken hegen zu müssen, sie an irgendeinem Kriegsschauplatz der Welt wieder zu verlieren.
Unser Schiff ist ausgerüstet mit Nuklearraketen verschiedenster Zerstörungskraft die insgesamt in der Lage sind, einen Kontinent auszulöschen.
>Ist die Verständigung gut?< fragte Bob zwischendurch und nahm einen kräftigen Schluck aus der Pepsi Dose. Er hielt Jeff den Block hin – und der nickte. < Ja alles klar Bob… weiter.< >Nein, Jeff macht weiter.<
>Okay Jeff beginnen Sie<
>Wir werden Ihnen nun ein Ultimatum setzen mit zu erfüllenden Bedingungen. Sollten Sie diese innerhalb der vorgegebenen Zeit nicht erfüllen, schicken wir die Trident Nummer 4 mit Sprengköpfen geringer Stärke auf den Weg in die Machtzentren der USA und der Sowjetunion.
Jedoch anders als Sie, wollen wir dabei keine Menschenleben auslöschen oder gefährden.
Die Zerstörungskraft dieser Sprengköpfe ist Ihnen bekannt. Wir geben Ihnen bei Ablehnung unserer Forderung genügend Zeit, die Einschlagbereiche zu evakuieren und wertvolle Güter in Sicherheit zu bringen.<
Nun die zu erfüllenden Bedingungen:
Bereits vor vier Jahren unterschrieben unser Ex- Präsident Carter sowie sein russischer Kollege Breschnew einen sechs Jahre lang vorbereiteten Vertrag, den sie SALT II nannten. Diesem voraus ging der NPT-Vertrag, der eine beiderseitig weitreichende Abrüstung aller Nuklearwaffen vorsah.
Aufgrund Ihres Afghanistan-Überfalls im selben Jahr, Mister Andropow, sah sich Ihr Kollege Carter und der Senat außerstande diesen zu ratifizieren. Im Gegenteil, er unterstützt Ihre Gegner in Afghanistan massiv mit Waffen.
In dieser Situation an Abrüstung zu denken, ist abwegig.
Mister Andropow, noch täglich sterben Ihre Soldaten am Hindukusch und in unserer Heimat versucht man, den
Vietnam-Krieg in Vergessenheit geraten zu lassen. Scheinheilig baut man Gedenkstätten, um die Opfer zu würdigen.
Ich nenne diese Kriege nur als Beispiel für Ihre kriegstreiberische Denkweise der letzten Jahre, die Millionen in den Tod rissen.
Pazifisten haben bisher in keiner Regierung der Supermächte Platz, vielmehr bevorzugen Sie Krieg und lassen diplomatische Möglichkeiten, Konflikte zu lösen, völlig außer Acht.
Mister Reagan, Mister Andropow, wir fordern nunmehr Folgendes: >Erweiterung und Ratifizierung der Verträge SALT II und NPT dahingehend, dass sämtliche Nuklear-
sprengköpfe und deren Träger Systeme in Ihren - und den Ländern Ihrer Verbündeten innerhalb drei Jahren abgerüstet und zerstört werden.
Die Ratifizierung muss bis Ende dieses Jahres und die Zerstörung der Waffen bis Ende 1986 abgeschlossen sein.
Mister Andropow, Sie ziehen Ihre Streitkräfte innerhalb sechs Monaten aus Afghanistan zurück. Mister Reagan, Sie stoppen gleichzeitig die Waffenlieferung an die Aufständischen in Afghanistan. Mister Reagan, Sie stoppen unverzüglich die Weiterentwicklung unseres Projektes SDI, das bei Erfüllung von Forderung 1 ehedem überflüssig wird. Ferner entschädigen Sie die Familienangehörigen und Hinterbliebenen aus dem Vietnam- und Korea- Krieg durch die dadurch frei werdenden Mittel.
Mit einer weitere Summe von zehn Milliarden Dollar
errichten Sie Waisenhäuser und Rehabilitationskliniken.
Sie entschädigen die Bevölkerung, die noch heute gesundheitlich und wirtschaftlich unter dem Orange Agent- Einsatz zu leiden hat.
Mister Reagan, Sie setzen den Bau Ihre Auffanglager
in Thailand fort für die flüchtenden Kambodschaner, an
deren Leid Sie mitschuldig sind.
Ausführungstermin sofort!
Sie entschädigen die heute noch an ihren Verletzungen leidenden Veteranen aus diesen Kriegen mit weiteren zwei Milliarden Dollar. Ausführung 31.12.1983!
Sie beenden Waffenlieferungen an den Irak in der aktuellen Auseinandersetzung mit dem Iran.
Ausführung 31.12.1983! sollte der Krieg noch weitergeführt werden.
Sie entschädigen die Angehörigen der bei diesem Spionage Auftrag getöteten Soldaten, einschließlich unserer Familienangehörigen mit einer Summe von jeweils einer Million Dollar, die Sie als einmalige Abfindung betrachten.<
>Wir sind uns bewusst, dass in unserer kurzen noch
zu verbleibenden Zeit keine so weitreichenden Vereinbarungen ausgearbeitet und unterzeichnet werden können, doch geben wir uns damit zufrieden, dass sie diesen Forderungen uneingeschränkt zustimmen und ein entsprechendes Schriftstück verfassen.
Termin 10.4.1983!
Bei beiderseitigem Friedenswillen dürfte Ihnen das nicht schwer fallen.
Als Kontrollorgan über die Einhaltung der Zeitabläufe aller Punkte sollen die UN sowie ebenfalls von der UN bestimmte neutrale Länder und deren Diplomaten und Fachleute dienen.
Die später unterzeichneten Verträge sollen so formuliert sein, dass sie dauerhaft bindend sind und durch etwaige Regierungswechsel nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Für das Ausarbeiten der Vereinbarung geben wir Ihnen Zeit bis längstens 10.5.1983
Wir erwarten am 5.4. wiederum Sie, Mister Cronkite, hier am Mikrofon mit einem ersten Zwischenbericht. Sollten wir bemerken, dass es Verzögerungen durch eine Hinhaltetaktik gibt, behalten wir uns vor, noch vor Ablauf des Termins die Trident zu zünden.
Wir geben Ihnen dann zwölf Tage Zeit, den Bereich zu evakuieren. Nehmen sie unsere Drohung ernst und machen Sie sich an die Arbeit. Weiter fordern wir, dass Mister Cronkite volle Unterstützung und Informationen ihrerseits erhält und bei Bedarf die Verträge in unserem Sinne korrigiert.
Dieses Schriftstück soll von ihm innerhalb 10 Tagen über einen Sender seiner Wahl der Welt mitgeteilt werden.
Die Nachricht über die erfolgte Ausstrahlung erwarten wir am 4.4. hier am Mikrofon.
Da unsere Forderungen unumstößlich und nicht verhandelbar sind, bedarf es keiner weiteren Rücksprache mit den Regierenden der Supermächte.<
>Mister Cronkite, helfen Sie mit, diese Welt sicherer zu machen. Wir wünschen ihnen dazu Kraft und Gottes Segen.<
>Walter dies ist nun das Ende der Liste. Um eventuelle Missverständnisse ausräumen zu können, lassen Sie sich diese von beiden Seiten durch Vorlesen bestätigen. Bitte melden Sie sich wieder – sagen wir um 6 Uhr abends<
>Ihr beiden, wir haben alles verstanden. Ihr habt Euch viele Gedanken – und mir eine Menge Arbeit gemacht.
Nun ja, Rentner haben ja Zeit.
Ich möchte jetzt noch kein Statement abgeben, da ich über alle wichtigen Entscheidungen eine Nacht schlafen muss. Viele Dinge betrachtet man am nächsten Morgen realer und klarer. Nur eines kann ich Euch jetzt schon versichern: wir haben gemeinsame Gedanken.
Ich bin während meiner journalistischen Tätigkeit ein großer Verfechter davon geworden, Krisenherde politisch zu lösen.
Viele Kriege sah ich beginnen und beenden. Bei noch keinem, der militärisch ein Ende fand, kehrte wirklich Frieden ein.
Gleich morgen früh werde ich mich wieder auf den Weg nach DC machen und unseren Präsidenten berichten.
Wir hören uns dann wieder am 4.4. und ich hoffe, dass die Zeit reichen wird. Habt viel Kraft bis dahin.
Gleich nach meiner Rückkehr, werde ich Eure Familien kontaktieren und berichten, dass Ihr gesund seid, und dass ich auf Eurer Seite stehe. Vielleicht gibt es einen Weg nach diesem heutigen Tag.< >Walter wir setzen alle Hoffnung auf Sie< beendete Jeff die Kommunikation.
>Nun ist es raus, Jeff, wie meinst Du, kam es rüber?<
>Du hast überzeugend gesprochen und jetzt werden ihre Köpfe rauchen.<
>Meinst Du, wir bekommen alles durch?<
>Sie stehen unter unheimlichem Zeitdruck.<
>Die finanziellen und humanitären Forderungen werden sie sofort abhaken. Für die Erfüllung der politischen wird sich Walter und der Rest der Welt kümmern.
Schon seit Jahren reden sie von Abrüstung und Friedenswillen. Nun haben sie die Gelegenheit dazu, ohne ihr Gesicht zu verlieren, denn beide sind sie demselben Druck ausgesetzt. Für die Russen ist es die Gelegenheit, aus dem Wettrüsten auszusteigen, ohne zugeben zu müssen, dass die finanziellen Mittel nicht mehr da sind.
Unser Projekt, das sowieso nur einer verlogenen Abschreckung diente, würde ohne Gesichtsverlust ein Ende finden. Fürs Shuttle würden Mittel frei werden und man wäre nicht mehr auf teure Lohnbuchungen angewiesen, denn wenn die Europäer ihre Ariane im Griff haben, werden sie eine ernstzunehmende Konkurrenz sein.
Vielleicht entwickelt sich auch ein gemeinsames Raumfahrtprogramm mit den Herren über uns, wenn unsere Forderungen Früchte zeigen.<
Admiral Sochorow bekam den Mitschnitt übersetzt gereicht und der Dolmetscher wartete angespannt auf dessen Reaktion.
Er erhielt mit einem Nicken die Order, den Text vorzulesen. Sochorow hörte sitzend zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er spürte, dass etwas Weltbewegendes bevorstand.
Sofort wurde das Schriftstück nach Moskau weiter geleitet. Eine Entscheidung irgendwelcher Art durfte er jedoch nicht fällen und so beobachtete er weiter argwöhnisch das Geschehen vor ihm.
Jede Flugbewegung von oder zur Eisenhower wurde aufmerksam verfolgt und dokumentiert.
Nun konnten Bob und Jeff nur noch die Reaktion der Supermächte abwarten. Doch waren sie sich sicher über ihre Einschätzung der politischen Lage. Sie würden mit nur wenig Gegenwind zu rechnen haben.