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Kapitel 4
ОглавлениеZwei Wissenschaftler brüteten auf der deutschen
Insel Usedom über einer Raketentechnik die als Vergel-tungswaffen gegen die Engländer eingesetzt werden sollten.
Die von Hitler angekündigte „Wunderwaffe“ V1 und V2 sollten die massiven Bombardierungen der Engländer auf deutsche Städte rächen.
Zugleich glaubte er mit deren Einsatz den in weite Ferne gerückten Endsieg doch noch zu erreichen.
Angesichts immer größerer Misserfolge, beauftragte er Zeitgleich den jungen Physiker Wernher von Braun eine Flüssigstoff Rakete mit hoher Reichweite zu entwickeln, denn bereits zu dieser Zeit hatte Hitler die Vision mit dieser Waffe die USA anzugreifen. Von- Braun erfüllte den Auftrag und nannte sie A9 und A 10. Doch zum Einsatz kam sie nicht mehr. Angesichts der drohenden Niederlage musste er zugleich die bereits entwickelte A4 modifizieren indem er deren Sprengkraft auf 1000 kg erhöhte und in „Vergeltungswaffe 2" kurz V2 umbenannte.
Damit drangsalierte Hitler zwar die Londoner Bevölkerung, eine Niederlage konnte er jedoch nicht mehr abwenden.
Bereits 1939 betrachtete der Physiker Albert Einstein mit großer Sorge die Bemühungen deutscher Wissen-schaftler eine Nuklearwaffe zu entwickeln und schnell informierte er Franklin Roosevelt, der daraufhin eilig das Manhattan Projekt ins Leben rief.
Die beiden Physiker Robert Oppenheimer und Albert Einstein erhielten einen weitreichenden Auftrag und entwickelten eine faszinierende Technologie.
Am 16 Juli 1945 überlagerte ein greller Blitz die Helligkeit der gerade aufgegangenen Sonne über der Wüste von New Mexiko.
Ein Riesenpilz aus Feuer und Rauch stieg kilometerweit in die Höhe.
Die Wissenschaftler hofften vergeblich, mit diesem Test
den Politikern die schreckliche Wirkung dieser Waffe vor Augen zu führen um deren Einsatz zu verhindern.
Und Oppenheimer zitierte tags darauf nachdenklich in einem Interview den Satz aus der heiligen Schrift des Hinduismus:
Ich bin jetzt der Tod geworden.
Der Zerstörer der Welten.
Bereits drei Wochen später, bestätigte sich das Zitat im Abwurf von Little Boy und Fat Man über Hiroshima und Nagasaki und brachte nahezu Zweihunderttausend Japanern den Tod. Deren frecher Angriff auf Pearl Harbor und die nicht aufzuhören wollenden Aggressio-nen im Pazifik wurden somit vergolten - und zugleich der Krieg beendet.
Viele betrachteten den Zeitpunkt des Abwurfs dieser Bomben als zu spät. So Makaber der Gedanke auch war, so bezeichnend war auch das Denken in diesen Kriegsjahren.
Besser Zweihunderttausend Menschenleben opfern, als weitere Millionen zu riskieren. Man setzte aber damit auch ein Zeichen der Warnung an die Russen ->> seht her zu was wir fähig sind, wenn man uns zu sehr ärgert.<<
Damit begann ein atomares Wettrüsten ungeheuren Ausmaßes. Sahen die Einen darin eine Waffe zur Abschreckung, betrachteten sie andere als ideal geeignet für einen vernichtenden Erstschlag.
Das dritte Reich lag am Boden und die Alliierten teilten es auf wie einen Käsekuchen. Aus Flüssen wurden der Einfachheit halber Grenzlinien - man schacherte mit Territorien und Städte sowie ganze Landstriche erhielten fremdartige Namen.
Ehemalige Ländernachbarn wurden zu Gesetzgebern und die Schulkinder mussten deren fremde Sprachen lernen.
Betrachteten die einen den Kommunistischen Sozialismus als die Erfolgs - Ideologie, flohen die anderen davor - in der Hoffnung, keinen Fehler gemacht zu haben.
Zweifler wurden vertrieben und gegen andere ersetzt die über jeden Zweifel erhaben waren.
Schnell überzeugte man im Rahmen der „Operation Overcast" deutsche Physiker und Techniker von einer besseren und sichereren Zukunft in den USA, als in ihrer zerstörten Heimat. So kam Wernher von Braun und einige seiner Kollegen in die USA und wurden zu Pionieren der Zivilen und auch Militärischer Rakenten-programmen.
Es war eine Zeit des Aufbruchs in den Staaten. Bald kehrte man zum gewohnten, ungezwungenen Leben zurück und den Aufbau in Europa betrachtete man bewundernd aus weiter Entfernung.
In den Kinos lief erfolgreich das Drama >> das Mädchen Hagen<< mit Shirley Temple und Ronald Reagan in den Hauptrollen. Aus den Radios plärrten die Andrew Sisters " toolie - oolie - doolie" und Glenn Miller animierte zu einem beschwingten Tanz.
Joe Louis verteidigte als >>Brauner Bomber<< seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht zum letzten Mal.
Im April 1981 fand auch er seine letzte Ruhestätte an einem Hügel in Arlington - unweit der unzähligen Soldatengräber.
Trotz des nun befriedeten Europas herrschten dort erbitterte wirtschaftliche, diplomatische und ideologische Kämpfe.
Gegensätzliche Interessen bedingten gegenseitiges Miss-trauen und Feindseligkeiten.
Einen ständigen Herd der Unruhe beobachtet Truman aufmerksam. In Korea bildete sich eine Allianz aus dem kommunistischen Nordkorea und China.
Die Spaltung Koreas resultierte noch aus der amerikani-schen und sowjetischen Besatzungszone.
In seinen Gedanken reifte der Entschluss, allen freien Ländern die sich einer kommunistischen Unterwerfung ausgesetzt sehen - wenn nötig - militärische Hilfeleistung zu gewähren. Vier Jahre später sollte entsprechend dieser Doktrin die Vereinigten Staaten in einen Krieg mit internationaler Beteiligung hineingezogen werden. Nach zwei Jahren endete das Gemetzel mit Millionen toter Soldaten und Zivilisten. An den Bäumen und Zäunen unzähliger Vorgärten sah man gelbe Schleifen als Zeichen der Verbundenheit, der Hoffnung - oder auch Erinnerung....
Als Mao 1949 auf dem Platz des himmlischen Friedens die Volksrepublik China deklarierte und auch die Sowjets ihre ersten Atomwaffen präsentierten, entstand in der westli-chen Welt eine nie dagewesene antikommunistische Hysterie.
Der Beginn des kalten Krieges - der vierzig Jahre andauern sollte.