Читать книгу Mein Speck kommt von eurem Dreck! - Imre Kusztrich - Страница 20
ОглавлениеAuch Vitamin D hat Anti-Fett-Kräfte
Bei den 123 Jungen aus Estland wurde auch Vitamin D gemessen. Nur insgesamt 19 Jungen erreichten annähernd wenigstens durchschnittliches Calcium und Vitamin D und wiesen in der Regel nur 18 Prozent Fettgewebe auf, während die 104 sehr schlecht Versorgten an die 24 Prozent des Gewichts als Fett mit sich schleppten. Verblüffend war: Jene mit weniger Fett hatten in der Vergangenheit deutlich mehr gegessen, etwa 2.300 Kalorien, und jene mit viel Fett bloß rund 1.700!
Dieses Paradoxon kann erklärt werden. Wer eine Diät startet, erspart dem Organismus keineswegs Arbeit, sondern verlangt einen gewaltigen Kraftakt. Durch gesteigerten Stoffwechsel sollen die Reserven in den Fettgeweben und in der Leber aufgebraucht werden. Dafür benötigt der Körper verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Eine Substanz ragt jedoch als unverzichtbar heraus: das Sonnenvitamin D. Es unterstützt den Abbau von Fettgewebe. Studien belegen eine starke Übereinstimmung von prall ausgedehntem Bauchfett und niedrigen Spiegel Vitamin D im Blut. Die Insulinsensibilität war reduziert. Erhöhte Vitaminzufuhr verstärkte Wirkungen einer kalorienreduzierten Ernährung. Mehr Vitamin D ging mit einer Erhöhung des Sexualhormons Testosteron einher. Auch das verbessert die Fettverteilung und die Bildung von Muskelmasse.
Im Gehirn fördert es die Entstehung des Botenstoffs Serotonin, der auch als Glückshormon bezeichnet wird. Serotonin drosselt den Appetit und erhöht das Gefühl von Sättigung. Die natürlichste Quelle von Vitamin D ist seine Produktion im eigenen Körper durch Sonnenlicht in Maßen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Nahrungsmitteln reich an Vitamin D. Dazu zählen in Freiheit gefangener Wildlachs, Eigelb, Joghurt, Thunfisch, verschiedene Pilze und Lebertran.
In einer Erwachsenenstudie mit übergewichtigen Frauen produzierte die Verabreichung des Duos Calcium und Vitamin D innerhalb von 15 Wochen ein sensationelles Minus von fünf Kilogramm, das entsprach einem Abbau von 32.000 Kalorien im Vergleich zu einer Kontrollgruppe mit der gleichen Ernährung, aber nur mit Plazebopillen ohne Effekte, also ohne die beiden Mikronährstoffe. Sobald es um die Aufnahme von Calcium geht, wird ausschließlich der Weg über ausgewogene Nahrung empfohlen, denn eine Nahrungsergänzung mit Calciumtabletten kann die Entstehung von Nierensteinen und weiteren Problemen fördern.
Die beiden Mikronährstoffe kooperieren sehr gut, denn das Sonnenvitamin D dirigiert zum Beispiel Calcium in die Knochen und nicht in Gefäßwände, was Arteriosklerose bedeuten könnte.
Ganz wichtig: Geringe Werte für Calcium sind bei jedem Körpergewicht bedenklich, da Calcium neben der Bedeutung für die Gesundheit der Knochen auch für Muskeln und für die Funktion der Botenstoffe innerhalb der Nervensysteme eminent wichtig ist. Es spielt auch beim Blutdruck eine günstige Rolle, wovon in späteren Jahren das Herz profitiert.
Die Kinderärzte in der Hauptstadt von Estland, Tallin, wurden sehr präzise. Mehr Calcium steigert die Fettverwertung in den Fettzellen und hemmt sie logischerweise gleichzeitig, neues Fett zu speichern. Schon im Verdauungstrakt verstärkt dieses chemische Element die Weiterbeförderung von Fettmolekülen aus dem Dünndarm in den Dickdarm und ihre Ausscheidung, noch ehe sie zur Gänze absorbiert und verarbeitet werden können. Zweifelsfrei war bewiesen: Je mehr von diesem chemischen Element verzehrt wurde, umso weniger Übergewicht entstand in aller Regel [23].