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40. Das goldene Kalb

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Danach stieg Mose noch einmal

auf den Berg Sinai.

Das Volk aber blieb

unten am Berg zurück

und wartete ungeduldig,

bis er zurückkam.

Doch Mose kam nicht zurück.

Tag um Tag verging,

Woche um Woche.

Aber von Mose war nichts zu sehen.

Da wurde das Volk unruhig.

„Wer weiß“, meinten die einen,

„vielleicht ist oben

ein Unglück geschehen?“

„Vielleicht ist Mose sogar tot“,

überlegten die anderen.

Und sie fragten

einander bekümmert:

„Wer wird uns nun

in das Land Kanaan führen?“

Aber wollte Gott nicht selbst

sein Volk dorthin führen?

„Ach was!“, riefen alle.

„Wir können Gott ja nicht sehen.

Wir spüren ihn nicht einmal.

Die anderen Völker haben es

da viel besser als wir.

Die haben Standbilder

von ihren Göttern.

Die können sie immer sehen.

Wir wollen auch

solch ein Standbild haben.

Das wollen wir auf dem Weg

vor uns hertragen.

Dann kann uns

kein Unglück geschehen.“

So gingen sie zu Aaron,

bedrängten ihn und baten:

„Auf, Aaron, mach uns

ein Standbild von Gott!

Das soll vor uns hergehen

und uns nach Kanaan führen.“

Da wagte Aaron nicht

zu widersprechen.

„Gut“, rief er, „ich mache mit.

Gebt eure goldenen Ohrringe her!“

Da rissen sie sich

die Ohrringe von den Ohren

und warfen sie Aaron vor die Füße.

Der aber nahm die Ringe,

schmolz sie im Feuer

und goss daraus ein goldenes Kalb.

Das stellte er vor dem Volk auf.

„Seht“, riefen alle begeistert,

„das ist der Gott,

der uns aus Ägypten geführt hat.“

Und sie feierten zusammen

ein lautes, wildes Fest.

Sie schlachteten Tiere,

aßen und tranken sich voll,

lachten und lärmten

und tanzten wie toll um das Kalb,

sodass der Lärm

zum Berg hinauf schallte.

Da kam Mose vom Berg herab.

In seinen Händen hielt er

zwei steinerne Tafeln.

Auf ihnen standen

Gottes Gebote geschrieben.

Als Mose das goldene Kalb

und die betrunkenen Leute sah,

ergriff ihn heiliger Zorn.

Er nahm die Tafeln,

zerschmetterte sie am Fels

und eilte den Berg hinab.

Er lief durch die johlende Menge

geradewegs auf das Kalb zu,

stieß es um und warf es ins Feuer.

Da wurde es auf einmal

ganz still in der Menge.

Alle standen wie erstarrt.

Plötzlich begriffen sie,

was sie getan hatten.

Am nächsten Morgen aber

stieg Mose noch einmal allein

auf den Berg und sprach mit Gott.

„Ach Herr!“, betete Mose.

„Dieses Volk hat

ein großes Unrecht getan.

Vergib ihm doch diese Sünde!

Denke daran, was du einst

Abraham, Isaak und Jakob

versprochen hast!

Es ist ja dein Volk.

Sei ihm gnädig

und verlasse es nicht!“

Da hörte Gott auf Mose.

Er vergab seinem Volk die Schuld.

Und er befahl Mose:

„Schreib noch einmal alle Gebote

auf steinerne Tafeln

und verwahre sie in einer Truhe!“

Da ließ Mose ein großes Zelt

aus kostbaren Decken errichten

und eine goldene Truhe bauen,

die „Lade Gottes“.

Dort legte er die zwei Tafeln hinein

und verwahrte die Lade im Zelt.

Danach rief Mose

alle Israeliten zusammen,

zeigte auf das Zelt und sprach:

„Das ist Gottes Zelt.

Hier will Gott unter uns wohnen.“

Da feierten alle ein großes Fest,

weil sich Gott mit ihnen versöhnt hatte.

Aaron war ihr Priester.

Er brachte Gott Opfer

auf einem Altar vor dem Zelt.

Danach ging er in das Zelt hinein,

um für das Volk zu beten.

Das Volk aber wartete draußen,

bis Aaron wieder herauskam.

Dann breitete Aaron seine Hände

über dem Volk aus

und sprach diesen Segen:

„Der Herr segne dich

und behüte dich;

der Herr lasse

sein Angesicht leuchten

über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr hebe sein Angesicht

über dich

und gebe dir Frieden.“

Fast ein Jahr lang

blieb das Volk Israel am Berg Sinai.

Danach brach es auf und zog weiter

durch die endlose Wüste.

Aber das Zelt Gottes begleitete sie.

Und der Segen Gottes

blieb über ihnen.

2. Mose 32 ff. (3. Mose 16 / 4. Mose 6,24 ff.)

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