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51. Samuel bei Eli

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Drei Jahre lang blieb Samuel

bei Hanna, seiner Mutter.

Hanna hatte Samuel sehr lieb

und sorgte für ihn von früh bis spät.

Aber eines Tages nahm sie

Samuel bei der Hand

und wanderte mit ihm nach Silo

zum Haus Gottes.

Dort saß der alte Priester Eli

an der Tür und sah ihnen entgegen.

„Da bin ich wieder“, sagte Hanna.

„Gott hat mein Gebet erhört.

Er hat mir diesen Sohn geschenkt.

Aber ich will ihn nicht

für mich behalten.

Er soll ein Priester werden,

ein Diener Gottes wie du.“

Von diesem Tag an durfte

der kleine Samuel bei Eli wohnen.

Eli war wie ein Vater zu ihm.

Er erzählte ihm von Gott

und zeigte ihm alles,

was ein Diener Gottes zu tun hatte.

Und Samuel hörte auf ihn.

Eli hatte auch zwei erwachsene Söhne.

Sie waren auch Priester.

Aber sie hörten nicht auf Eli.

Auch fragten sie nicht nach Gott,

sondern taten nur,

was ihnen Spaß machte.

Sie ärgerten die Leute,

die zum Gottesdienst kamen,

nahmen ihnen das Opferfleisch weg

und aßen es selbst auf.

Und wenn ihr Vater ihnen vorhielt:

„Was macht ihr da?

Das dürft ihr nicht tun!“,

dann lachten sie ihn nur aus

und scherten sich nicht darum.

Samuel aber wuchs heran

und wurde ein Diener Gottes.

Von früh bis spät war er im Heiligtum.

Nachts schlief er sogar

neben der Lade Gottes.

Eines Nachts hörte Samuel

plötzlich eine Stimme:

„Samuel! Samuel!“

Samuel fuhr hoch.

Wer hatte ihn gerufen?

Es war niemand zu sehen.

Schnell stand er auf,

ging zu Eli und sagte:

„Hier bin ich.

Du hast mich gerufen.“

Doch Eli schüttelte den Kopf.

„Nein“, sagte er.

„Ich habe dich nicht gerufen.

Leg dich nur wieder hin und schlaf!“

Da dachte Samuel:

Sicher habe ich nur geträumt.

Er legte sich wieder hin

und schlief ein.

Aber auf einmal hörte er wieder:

„Samuel! Samuel!“

Schnell stand er auf,

lief zu Eli und sagte:

„Hier bin ich wieder.

Du hast mich gerufen.“

Doch Eli antwortete:

„Nein, ich habe dich nicht gerufen.

Leg dich nur wieder hin und schlaf!“

Aber kaum lag Samuel

auf seinem Lager,

da hörte er schon wieder:

„Samuel! Samuel!“

Und wieder lief er zu Eli

und sagte: „Hier bin ich.

Du hast mich gerufen.“

Da begriff Eli auf einmal,

woher die Stimme kam.

Und er sagte zu Samuel:

„Leg dich nur wieder hin!

Aber wenn du noch einmal

die Stimme hörst,

dann antworte darauf:

,Rede, Herr!

Dein Knecht hört.‘“

Nun ahnte auch Samuel,

wer ihn gerufen hatte.

Still ging er zurück,

legte sich hin,

wartete und lauschte.

Da − auf einmal rief es wieder:

„Samuel! Samuel!“

Samuel richtete sich auf.

„Rede, Herr!“,

antwortete er laut.

„Dein Knecht hört.“

Da hörte Samuel,

wie Gott zu ihm sprach:

„Hör zu, Samuel!

Bald wird ein großes Unglück

über dieses Haus kommen.

Eli und seine Söhne

werden alle umkommen.

Und es wird keinen Priester mehr

im Haus Gottes geben.“

Samuel erschrak.

War das wirklich Gott,

der zu ihm gesprochen hatte?

Er konnte nicht mehr einschlafen.

Am nächsten Morgen

stand Samuel früh auf,

öffnete leise die Tür

und wollte sich an Eli vorbeischleichen.

Doch Eli hatte ihn schon gehört.

„Komm her, Samuel!“, rief er.

„Was hat Gott zu dir gesagt?

Erzähl mir alles!

Verschweige mir nichts!“

Da erzählte Samuel alles,

was Gott in der Nacht

zu ihm gesagt hatte.

Eli aber hörte

ihm aufmerksam zu.

„Wie Gott will“,

sagte er ernst.

„Sein Wille geschehe!“

Und wie Gott gesagt hatte,

so geschah es auch:

Bald danach fielen Feinde

in das Land ein.

Sie kämpften gegen das Volk Israel

und töteten beide Söhne Elis

und nahmen die Lade Gottes

als Beutestück mit.

Als aber Eli hörte,

was mit der Lade

geschehen war,

fiel er vor Schreck

von seinem Stuhl,

brach sich das Genick

und starb.

Seit dieser Zeit gab es

im Heiligtum von Silo

keinen Priester mehr,

der Gott diente.

Aber Samuel diente Gott,

solange er lebte.

Und Gott war mit ihm.

Und alle Israeliten

hörten auf ihn.

1. Samuel 1,21–3,21

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