Читать книгу Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen) - Irmgard Weth - Страница 66

55. David und Goliat

Оглавление

Eines Tages brach ein Krieg

mit den Philistern aus.

Die Philister waren ein mächtiges Volk,

viel mächtiger als die Israeliten.

Sie hatten starke Soldaten

mit blitzenden Waffen

und rückten mit einem gewaltigen Heer

gegen die Israeliten vor.

Da sammelte Saul sofort

alle Israeliten um sich

und zog mit ihnen gegen die Philister.

In einem Tal trafen

beide Heere aufeinander.

Die Israeliten errichteten ihr Lager

auf der einen Seite des Tals.

Die Philister hatten ihr Lager

auf der anderen Seite.

Unter den Philistern aber

war ein Soldat, der hieß Goliat.

Er war so groß wie ein Baum

und so stark wie ein Löwe,

größer und stärker

als alle anderen Philister.

Er trug einen schweren Panzer

und einen blitzenden Helm.

An seiner Hüfte hing

ein riesiges, scharfes Schwert.

Und auf seiner Schulter

trug er einen Wurfspeer,

der war so lang wie ein Baum.

Jeden Tag stellte sich Goliat

vor das Lager der Philister

und rief zu den Israeliten hinüber:

„Wer von euch wagt es,

mit mir zu kämpfen?

Ha! Ihr Feiglinge!

Ihr wagt es ja nicht.

Ich bin viel stärker als ihr.“

Dazu fluchte er laut

und lachte aus vollem Hals,

sodass es durch das ganze Tal dröhnte.

Jeden Tag kam Goliat,

morgens und abends.

Und jeden Tag rief er dasselbe,

fluchte und höhnte.

Und jedes Mal zitterten

die Israeliten vor Angst,

wenn sie ihn kommen sahen.

Keiner wagte, mit ihm zu kämpfen.

Nicht einmal Saul wagte es,

auch nicht Jonatan, sein tapferer Sohn.

So vergingen viele Tage.

Da kam eines Tages David zum Heerlager,

um nach seinen Brüdern zu schauen.

Als er bei dem Heer ankam,

stand gerade wieder Goliat

auf dem Hügel,

breitbeinig und riesig.

„Ihr Feiglinge!“, schrie Goliat

zu den Israeliten herüber.

„Kommt doch und kämpft mit mir!

Warum traut ihr euch nicht?

Hilft euch euer Gott nicht mehr?“

Als David das hörte, wurde er zornig.

Wie? Goliat machte sich

über Gott lustig?

Gab es denn keinen,

der ihm widersprach?

Nein, alle zitterten vor ihm

und flohen, wenn sie ihn sahen.

„Und wenn ich mit ihm kämpfe?“,

fragte David die anderen.

„Dann macht dich der König reich

und gibt dir seine Tochter zur Frau.“

Doch Eliab, Davids ältester Bruder,

rief zornig: „Was fällt dir ein?

Warum bist du überhaupt hier?

Ich kenne dich gut.

Du machst dich nur wichtig.“

Aber David gab nicht auf:

„Und wenn ich doch mit ihm kämpfe?“

Da führten sie David zu Saul.

Der saß in seinem Zelt

und ließ den Kopf hängen.

„Nur Mut!“, rief David ihm zu.

„Ich will mit Goliat kämpfen.“

Aber Saul sah David ungläubig an.

„Unmöglich!“, rief er.

„Du bist viel zu jung.

Goliat ist ein starker Soldat.

Keiner kann so gut kämpfen wie er.“

Doch David antwortete:

„Ich habe schon

mit Löwen und Bären gekämpft.

Ich habe keine Angst

vor diesem Philister.

Gott wird mir helfen.“

„Dann geh!“, sagte Saul.

„Gott helfe dir!“

Und er gab David seinen Panzer,

setzte ihm seinen Helm auf den Kopf

und reichte ihm sein Schwert.

Aber das Schwert war viel zu groß.

Und der Panzer war viel zu schwer.

David konnte darin nicht gehen.

Er zog den Panzer wieder aus,

setzte den Helm ab

und gab das Schwert zurück.

Dann nahm er seinen Hirtenstab

und seine Steinschleuder,

ging hinunter zum Bach,

suchte sich fünf glatte Steine

und steckte sie in seine Tasche.

So lief er Goliat entgegen.

Als aber Goliat ihn kommen sah,

lachte er laut, fluchte und rief:

„Was willst du hier, du Wicht?

Nicht einmal ein Schwert

hast du bei dir.

Nur einen Stock!

Willst du mich etwa

mit dem Stock jagen

wie einen Hund?

Komm nur her, Bürschchen!

Dir werde ich’s zeigen!

Bei Gott, dich schlag ich tot!

Die wilden Tiere sollen dich fressen.“

Goliat schrie furchtbar.

Alle zitterten, als sie ihn hörten.

Doch David blieb ruhig.

Er ging auf Goliat zu

und rief ihm entgegen:

„Du kommst zu mir

mit Schwert, Lanze und Speer.

Aber ich komme zu dir

im Namen des starken Gottes,

den du verhöhnt hast.“

Blitzschnell holte er

einen Stein aus der Tasche,

legte ihn in seine Schleuder –

und schon sauste der Stein durch die Luft

und traf den Riesen an seiner Stirn.

Goliat schwankte, stürzte

und schlug mit dem Kopf

auf die Erde.

Da lag er nun,

der riesige Goliat,

und rührte sich nicht.

David aber lief schnell zu ihm hin,

packte sein großes Schwert

und hieb ihm den Kopf ab.

Als die Philister das sahen,

flohen sie alle, so schnell sie konnten.

Aber die Israeliten jagten ihnen nach

bis über die Grenze.

Da war der Jubel groß

bei allen Israeliten.

Fröhlich kehrten sie heim

und erzählten allen,

was Gott durch David getan hatte.

1. Samuel 17

Neukirchener Kinderbibel Neukirchener Erzählbibel (ohne Illustrationen)

Подняться наверх